Juni
Gleicher Lohn für gleiche Arbeit
Dialog über Altersarmut mit Rentenexperten der SPD
Mit Blick auf die erhebliche Ausdehnung der Leiharbeit ist für den Rentenexperten der SPD-Bundestagsfraktion, Anton Schaaf, eine Erweiterung der Betriebsverfassung erforderlich. Dies unterstrich der aus Mülheim an der Ruhr stammende Parlamentarier im Juni beim öffentlichen Dialog des Lippstädter SPD-Ortsvereins zur Altersarmut, wozu ihn Ortsvereinschef Hans Zaremba und Seniorenbeauftragter Hans-Werner Koch an die Lippe eingeladen hatten.
Leiharbeiter
Das Prinzip „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ müsse auch für Zeitarbeiter gelten. Das Mitglied der Parlamentarischen Linken (Vereinigung von SPD-Mitgliedern im Bundestag vom linken Parteiflügel) will diese Regel für Leihkräfte vom ersten Tag ihrer Beschäftigung von der Grundentlohnung über Leistungsprämien bis zu den Betriebsrenten durchsetzen. Die im Frühjahr von den Arbeitsministern der Europäischen Union verabschiedete Richtlinie, mit der Leiharbeiter grundsätzlich die gleichen Rechte wie Festangestellte bekommen sollen, fand die uneingeschränkte Zustimmung bei dem Bundestagsabgeordneten Anton Schaaf.
Mindestlohn
Wenn momentan noch keine unmittelbare Armut für die ältere Generation bestehe, dürften aber die Befürchtungen vor einer sich abzeichnenden Altersarmut nicht ausgeblendet werden, sagte der Gast der Lippstädter SPD zu den Verlautbarungen des Sozialverbandes VdK (der drei Millionen der Rentner von der Altersarmut bedroht sieht) und des Deutschen Gewerkschaftsbundes (wonach derzeit die letzte Rentner-Generation lebe, in der die allermeisten noch ein auskömmliches Einkommen haben). Die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohnes halte er für unerlässlich. „Er ist ein erster Schritt, um Altersarmut einzudämmen.“ Zugleich sprach er sich für eine Erwerbstätigenversicherung aus, in der generell alle im Arbeitsleben stehenden Menschen gleichermaßen einbezogen werden.