Die größte Überraschung des letzten Spieltages in der Bundesliga vor Weihnachten war das 5:1 von Holstein Kiel im Vergleich mit dem FC Augsburg. Aufgrund des bisher dürftigen Laufs der Störche von der Förde nach ihrem Oberhaus-Aufstieg im Mai hatte mit dem Sieg gegen die Fuggerstädter kaum jemand aus der Fußball-Szene gerechnet.
Bundesligakommentar von Hans Zaremba
Kiel
Mit einem rauschhaften Torfestival und drei Buden in nur sieben Minuten konnte Kiel seine Negativ-Serie stoppen und sich mit einem eigenen Bundesliga-Rekord in die Winterpause verabschieden. Der Neuling gewann dank einer imponierenden ersten Hälfte 5:1 (4:1) gegen die bayerischen Schwaben, bleibt aber trotz seines bislang höchsten Siegs in der Eliteliga im Tabellenkeller stecken. Zuletzt hatte Kiel fünf Schlappen in Folge kassiert. Vor dem Jahreswechsel ist dieser Erfolg für den Meister von 1912 gewiss ein Hoffnungsschimmer.
Hamburg
Der zweite Handstreich am Vorabend des vierten Advents glückte den Kiezkickern vom Millerntor mit 1:0 in Bad Cannstatt. Auf diese Weise vermiesten die Hamburger den Stuttgartern ihren Jahresabschluss. St. Pauli hat zu Weihnachten mit dem vierzehnten Rang auch 14 Zähler auf dem Konto. Will der Kultclub nach seiner im Mai 2024 erfolgten Rückkehr in die Beletage in 2025 die Klasse halten, sollte er zumindest noch 20 weitere Punkte holen.
Bochum
Als dritter Verein aus dem Tabellenkeller verblüffte zwei Tage vor dem Heiligabend der VfL Bochum durch seinen ersten Dreier in der 62. Auflage der Bundesliga, als die von ihrem Trainer Dieter Hecking formierten Männer von der Castroper Straße das Treffen mit dem kriselnden 1. FC Heidenheim mit einem 2:0 beendeten. Dagegen musste das Team aus dem Osten von Baden-Württemberg bereits seine siebte Liga-Pleite in Folge hinnehmen und ist dadurch in seiner zweiten Spielzeit im Oberhaus auf den Relegationsplatz abgerutscht.
München
Beim Comeback seines Goalgetters Harry Kane hat der Spitzenreiter aus München am 15. Spieltag mit wiedergewonnener Offensive für einen Torwirbel gesorgt. Der Branchenführer konnte durch sein deutliches 5:1 gegen die Brausemänner aus Leipzig seinen Anspruch auf die für Mai 2025 angepeilte und von Uli Hoeneß erwartete 34. Meisterschaft untermauern.
Leverkusen
Da wollte der Verfolger aus dem Rheinland nicht nachhinken und fertigte Freiburg durch vier Treffer ihres Torjägers Patrik Schick gleichfalls mit 5:1 ab. Der inoffizielle Titel als Champion im Kalenderjahr war der Werkself ohnehin vor den Anpfiff der Begegnung mit den Schwarzwäldern nicht mehr zu nehmen. Keine andere Bundesliga-Crew sammelte in 2024 so viele Punkte wie Leverkusen. Doch von einer Titelverteidigung in 2025 ist die von Xabi Alonso betreute Auswahl bei der gegenwärtigen Konstanz von München noch weit entfernt.
Dortmund
Mit dem Novizen an der Seitenlinie, Nuri Sahin, muteten die hochbezahlten Dortmunder Profis ihren treuen Fans – mit ihnen auch die „Optimisten“ aus Lippstadt – vom August bis zu den Tagen vor Weihnachten einiges zu. Da war das 3:1 in Wolfsburg und erste Auswärts-Dreier in der aktuellen Bundesliga-Saison eine kleine Versöhnung. Mehr aber auch nicht. Denn 25 Punkte und ein sechster Tabellenplatz ist für die Ansprüche der Borussia zu wenig.