Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba
Während am 29. Spieltag im Fußballoberhaus an der Spitze keine Veränderungen zu notieren waren, bleibt es im Kampf um den Klassenerhalt mit Ausnahme der nach dem 0:2 im Treffen mit Mönchengladbach nun wohl endgültig abgestiegenen Fürther spannend. Wegen der Schlappen von Stuttgart gegen Dortmund, Bielefeld in Wolfsburg und von Hertha im Derby mit Union gab es auch im Keller keine neue Lage.
Dortmund
Für die treuen Anhänger von Borussia Dortmund – auch bei den „Optimisten“ in Lippstadt – warten die Schwarz-Gelben in der aktuellen Spielzeit mit unterschiedlichsten Überraschungen auf. Nach der Pleite gegen Leipzig vor eigener Kulisse folgte nun ein erstaunliches 2:0 in Stuttgart. Der unerwartete Sieg des Zweiten verblüffte nicht nur die eigenen Fans, sondern auch andere Beobachter. Zuletzt war der Verein fürBewegungsspiele wieder in die Spur gekommen. So gingen viele Betrachter vor der Partie am Neckar von einem Unentschieden aus, weniger vom Jubel der Westfalen in Schwaben.
Bielefeld
Vom verdienten BVB-Sieg in Stuttgart konnten die Bielefelder jedoch nicht profitieren. Durch ihre deutliche Niederlage in Wolfsburg verpassten sie den Sprung aus der Abstiegszone. Überdies wurden die Ostwestfalen wieder vom Verletzungspech verfolgt. Diesmal waren mit Verteidiger Cedric Brunner und Stürmer Florian Krüger gleich zwei Profis betroffen, die vorzeitig vom Rasen mussten. Diese Ausfälle und die schwere Kopfverletzung von Fabian Klos aus dem vorherigen Match mit dem VfB Stuttgart sind für die Kicker aus der Leineweberstadt eine schwere Belastung, um sich im Oberhaus des Fußballs zu behaupten.
Bochum
Erstaunlich gut konnten sich bislang die Bochumer nach ihrem vorjährigen Bundesliga-Wiederaufstieg beachtlich gut in der Fußball-Beletage halten. Auch beim Auftritt von Leverkusen an der Castroper Straße blieben die Männer aus dem Revier unbesiegt. Die Freude des VfL über den Punktgewinn gegen ein weiteres Topteam dürfte groß gewesen sein. Für die Werkself war es ein Rückschlag, ihre Position in der Tabelle zu untermauern.
Berlin
„Dauerbrenner aus Köpenick“ und „Platzhirsch der Hauptstadt“ lauteten vor dem Stadtduell im Berliner Olympiastadion mit den „Eisernen“ aus dem Ostteil und der „Alten Dame“ aus dem Westend zwei Schlagzeilen. Auch im dritten Aufeinandertreffen der Vereine aus der deutschen Metropole in dieser Spielzeit mit den Begegnungen in der Hin- und Rückrunde der Bundesliga sowie im Achtelfinale des DFB-Pokals gewannen die Rot-Weißen mit ihrem Übungsleiter Urs Fischer auch am vergangenen Wochenende den Prestigekampf gegen die Bau-Weißen mit dem ins Fußball- Business zurückgeholten Trainer Felix Magath. Der von Fredi Bobic als Retter verpflichtete Coach übte nach dem Schlusspfiff scharfe Kritik an der Leistung der von ihm aufgebotenen Akteure und konnte den Unmut etlicher BSC-Anhänger nachvollziehen. Während Union jetzt auf die Europa League schielen kann, stehen Hertha nun bis zum Saisonende schwere Wochen im Kampf um den Erhalt der Eliteliga bevor. Zudem ist nach dem offenbar gescheiterten Entschluss, die Charlottenburger zum „Big-City-Club“ zu erheben, ein heftiger Streit zwischen dem umstrittenen Unternehmer und Investor Lars Windhorst sowie dem Hertha-Präsidenten Werner Gegenbauer entbrannt. Der Ausgang dieser öffentlichen Machtprobe lässt sich derzeit kaum ermessen. Er wird auch vom sportlichen Abschneiden von Hertha BSC in der 48. Auflage der Bundesliga abhängen.