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Feuerwehr in Wadersloh ist umgezogen

Neues Quartier im Gewerbegebiet „Krummer Weg“

Nach knapp 59 Jahren hat die Freiwillige Feuerwehr Wadersloh ihre bisherige Bleibe an der Langenberger Straße verlassen und ihr schmuckes neues Domizil im Gewerbegebiet „Krummer Weg“ bezogen. Der Öffentlichkeit wollen die Verantwortlichen der Brandschützer ihr für rund 5,3 Millionen entstandenes jetziges Gerätehaus mit einem „Tag der offenen Tür“ am Sonntag, 1. September, präsentieren.

Wehmut

Den am vergangenen Wochenende passierten Umzug der Wehr wurde von vielen Bürgerinnen und Einwohnern begleitet. Dazu fanden sie sich am Pfarrheim der katholischen Kirche ein und eskortierten die Wehrleute entlang des 1965 aufgegebenen „Spritzenhauses“, wie der Urstandort der Wehr in der Wenkerstraße im Volksmund genannt wurde, zum langjährigen Treffpunkt an der Langenberger Straße und von hier zur neuen Heimstätte an der Boschstraße. Um die jetzt verlassene Unterkunft der Feuerwehr ranken sich viele Geschichten. Von manchen fröhlichen Zusammenkünften der besonderen „Schlauchpflege“ bis zur ihrer eigentlichen Aufgabe der Wehr für den Brand- und Katastrophenschutz. Den Erzählungen aus der Mitte der Feuerwehr nach seien gut 5.000 Mal Fahrzeuge aus dem in August 1965 seiner Bestimmung übergebenen Haus gefahren. Zwangsläufig war der Abschied bei einigen Brandschützern auch mit etwas Wehmut verbunden.

Abschied vom Gerätehaus an der Langenberger Straße, wo die Feuerwehr seit 1965 ihren Standort hatte.

Multifunktional

Während der einstige bescheidene Aufenthaltsort der Wehr im Dorfzentrum mit dem „Spritzenhaus“ lediglich eine schlichte Garage war, wurde das in den 1960er Jahren für die Summe von 275.000 Deutsche Mark erstellte Gebäude gegenüber Böckmanns Wiese den damaligen Anforderungen des Katastrophenschutzes lange gerecht. Es war ein Verdienst der seinerzeitigen örtlichen Protagonisten, des Feuerwehr-Vormanns und Bauunternehmers Hermann Freitag (1921-2000) und des rührigen Bauamtmanns Heinrich Knüwer (1922-1994), dass im August 1965 das Gebäude an der Langenberger Straße errichtet werden konnte. In Verbindung mit einer Wohnung für den damaligen Gerätewart und Rettungssanitäter Josef Rupprecht (1938-2019) waren an dieser Stelle die Voraussetzungen für eine optimale Betreuung und Pflege der Obliegenheiten gegeben. Überdies tagten in dem multifunktionalen Komplex bis Ende 1974 die Wadersloher Gemeinderäte mit den Bürgermeistern Josef Kottenbrock (1898-1972) und Karl Vorwerk (1908-1976) und mit der Gebietsneuordnung in 1975 und Bildung der Großgemeinde mit den drei Ortsteilen Diestedde, Liesborn und Wadersloh bis in den Herbst 1989 und Inbetriebnahme des Rathauses an der Liesborner Straße die kommunalen Vertretungen mit ihren ehrenamtlichen Ratsvorsitzenden Wilhelm Schulze-Fröhlich (1912-1984) und Hans Wolf (1924-2003).

Ankunft beim neuen Komplex im Gewerbegebiet „Krummer Weg“ mit einem Platzangebot für sieben Feuerwehrfahrzeuge.
Fotos (2) Marco Zaremba

Katastrophenabwehr

Am letzten Sonntag wurde der Feuerwehr nun im Gewerbegebiet „Krummer Weg“ ihr neuer Mittelpunkt übergeben. In diesem Gebäude steht den Brandschützern eine Fläche von 1.440 Quadratmeter zur Verfügung, während es im Haus in Nähe der ehemaligen Schützenwiese lediglich 470 Quadratmeter waren. Das jetzige Zentrum für die Katastrophenabwehr ist auf zwei Stockwerke und in einer umgedrehten U-Form errichtet worden. Die aktuelle Halle bietet Raum für sieben Einsatzfahrzeuge, an der Langenberger Straße hatten nur vier von ihnen Platz. Das gesamte Grundstück an der Boschstraße umfasst 5.000 Quadratmeter. Mit der Nahwärme aus dem angrenzenden Industrieareal wird das moderne Bauwerk beheizt. Ein kurzer Rückblick auf die Entstehungsgeschichte des funkelnagelneuen Feuerwehrstandortes: Nach einigen hitzigen Diskussionen in den Gremien und der Öffentlichkeit über den richtigen Ort der Feuerwehr im vergangenen Jahrzehnt, wo länger eine Liegenschaft an der Liesborner Straße in Nähe des Gymnasiums Johanneum favorisiert wurde, hatte die Verwaltung mit dem zu jener Zeit von Osburg-Reisen genutzten Betriebsgelände im November 2019 eine tragfähige Alternative unterbreitet. Für sie gab der Rat im September 2021 sein Plazet. Nach dem ersten Spatenstich im August 2022 konnte schon zwölf Monate später das Richtfest begangen werden. Infolge des nunmehr ereigneten Umzuges soll es nach den Sommerferien im September 2024 ein größeres Fest geben. Unter anderem mit Speisen und Getränken sowie einem breiten Kinderprogramm.

Hans Zaremba

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