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Rote Lippe Rose intern 08/2013

Bundespolitik

Kritischer Standpunkt:
Skepsis bestimmte den Diskussionsbeitrag von Toni Matthias (vorne links), Leiter des Seniorenzentrums von Bodelschwingh im Stadtteil Lipperbruch, gegenüber dem von Michael Scheffler vorgestellten Quartierkonzept des Landes Nordrhein-Westfalen. Fotos (2): Nils Duscha

Überblick

Einen gründlichen Überblick des Kreis-Engagements vermittelte Susanne Helfrich von der Pflegeplanung, über die Heimaufsicht bis zur Pflegekonferenz. Offen bliebe jedoch, „ob man diese Kriterien eigentlich gleichzeitig erfüllen kann“. Zugleich setzte sie sich dafür ein, die Zielrichtung „ambulant vor stationär“ konsequent weiterzuverfolgen („Die Menschen sollen solange wie möglich zuhause bleiben und dort auch angemessen gepflegt und betreut werden“) und die Pflegeberatung zielstrebig auszubauen. Eine richtige, solide trägerunabhängige Beratung gebe es im Kreisgebiet bislang nur in Geseke, Lippstadt, Soest, Warstein und Soest. Ebenso hob der Landtagsabgeordnete und AWO-Bezirksvorsitzende Michael Scheffler den Aspekt „ambulant vor stationär“ hervor, wie er im Koalitionsvertrag von Rot und Grün in Düsseldorf verankert sei. Dazu wolle das SPD-geführte Landeskabinett die Bedingungen für die Umgestaltung bestehender Heimeinrichtungen zu Hausgemeinschaften verbessern, insbesondere bei der Refinanzierung. Zudem das Landespflegegesetz überarbeiten, „um die Pflegeinfrastruktur stärker auf die neuen Wohn- und Pflegeformen ausrichten zu können“.

Empörung

Überdies werde die Landesregierung die Entwicklung von Quartierkonzepten befördern, „die eine Versorgungssicherheit im Wohnumfeld gewährleisten soll“. Der sozialpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion unterstrich: „Auch bei einer kleinen Rente muss es möglich sein, ein selbstbestimmtes Leben zu führen.“ Skeptisch betrachtete Toni Matthias, Leiter des evangelischen Seniorenzentrums von Bodelschwingh im Stadtteil Lipperbruch, die „Quartiergeschichte“, weil er einen Trend zur stationären Pflege vermehrt wahrnehme. Empörung löste in den vergangenen Wochen die Überlegung der Justizminister in den Ländern aus, auch die deutschen Pflegeheime auf Folter zu überprüfen, wie dies bei Gefängnissen, Polizeistationen und geschlossenen Abteilungen der Psychiatrie an der Tagesordnung ist. Entrüstet darüber zeigte sich beim SPD-Dialog auch der Mann aus dem Lipperbrucher Seniorenzentrum. Durch die skandalisierende Berichterstattung einiger Medien über vermeintliche Foltermethoden in deutschen Pflegeeinrichtungen werde nach Meinung von Toni Matthias ein ganzer Berufsstand in übelster Art und Weise diskreditiert.

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