Politische Bildung
Vermittlung von Grundwissen
Vom Staatsaufbau bis zum Wirtschaftsleben
Bei den Besuchen der Oschatzer Sozialdemokraten in Lippstadt standen überwiegend Angebote zur Vermittlung von Grundwissen über die Politik in der Bundesrepublik Deutschland, ihrem föderalen Aufbau mit den Ländern und dem bundesstaatlichen Gebilde sowie der kommunalen Selbstverwaltung in den Gemeinden und Städten im Vordergrund. Durch das zentralistische System in der DDR waren diese Strukturen den in der sächsischen Region aufgewachsenen Frauen und Männern kaum bekannt.
Parteiarbeit und Kommunales
Die in Abstimmung mit den Oschatzer Gästen in Lippstadt entstandenen Ablaufpläne beinhalteten ein breites Spektrum von Themen. Sie reichten von der Geschichte und der Organisation der SPD, über die Öffentlichkeitsarbeit der Sozialdemokratie und der Gestaltung des Wahlkampfes vor Ort, die kommunale Stadtentwicklung, die Bildungspolitik in einer kreisangehörigen Stadt bis zu Gestaltungsmöglichkeiten der städtischen Jugend- und Sozialpolitik vor Ort. Als fachkundige Gesprächspartner waren dafür Lippstädter Kommunalpolitiker aus der SPD-Fraktion im Stadtrat mit ihren reichhaltigen Erfahrungen zugegen.
Gewerkschaften und Landwirtschaft
Darüber hinaus interessierten die Besucher aus Sachsen auch Fragen, die über die Kommunalpolitik und Parteiarbeit hinausgingen. Dazu zählte auch das Zusammenwirken von Sozialdemokratie und Gewerkschaften mit den Aspekten „Politik für Arbeitnehmer“ und „Mitwirkungsrechte der Betriebsräte“, wozu sich der damalige Sekretär der Verwaltungsstelle Lippstadt der Industriegewerkschaft (IGM), Michal Datzkow, zur Verfügung. Ebenso wollten die Oschatzer Sozialdemokraten Informationen über die Arbeit eines durchschnittlichen landwirtschaftlichen Betriebes erfahren. Auch dafür wurde im Februar 1990 mit dem Leiter der Wirtschaftsberatungsstelle der Kreisstelle Soest der Landwirtschaftskammer Westfalen-Lippe, Eberhard Happich, ein ausgewiesener Fachmann verpflichtet.