Sommertour 2009
Zuständigkeiten
Diese Auffassung wurde auch von der Leiterin des neuen AWO-Familienzentrums im Norden, Gabriele Oelze-Krähling, geteilt. „Die jetzigen Leistungsanforderungen und das Mehr an bürokratischen Auflagen nehmen den Mitarbeitern oftmals die nötige Zeit für die eigentliche Arbeit mit den Kindern.“ Darüber hinaus klagte Theo Goesmann über die nach seinem Empfinden „äußerst schleppende Abwicklung von Förderanträgen“ der Kindergartenträger beim Landesjugendamt. Er bezeichnete die in Münster ansässige Behörde als zu wenig flexibel. „Die Übertragung von einigen Aufgaben auf die örtlichen Jugendbehörden würde sicherlich einiges forcieren“, regte der scheidende Geschäftsführer eine Zuständigkeitsänderung der Aufgaben der Jugendämter gegenüber der Landespolitikerin Marlies Stotz an.
Leitbild
Sorge bereite der AWO zudem, infolge der angekündigten Kürzung der öffentlichen Mittel künftig nicht mehr ihren Verpflichtungen gegenüber den Asylbewerbern nachkommen zu können. „Der Jugendmigrationdienst kann dies nicht auffangen“, erklärte der scheidende AWO-Chef. Mit Blick auf den derzeit aufzustellenden Haushalt der Stadt Lippstadt hat die AWO dies in einem Schreiben an den Bürgermeister Christof Sommer nochmals betonen. Die jetzt vom Lippstädter Stadtrat in Auftrag gegebene Erarbeitung eines integrationspolitischen Leitbildes und eines Integrationskonzeptes werde zwar von der AWO begrüßt, hätte aber nach Meinung von Bea Geisen, die seit vielen Jahren bei dem Sozialverband für die Integrationsarbeit Verantwortung trägt, schon wesentlich früher erfolgen können. „Immerhin ist dies seit November 2007 ein Thema im Jugendhilfeausschuss“, fügte die resolute Sozialpädagogin hinzu. Ebenso gäbe es in Lippstadt neben der AWO, der Diakonie und dem Sozialdienst katholischer Männer Organisationen, die über eine Fülle von Erfahrungen und auch Daten auf diesem Gebiet verfügten.