Überlagert wurden die Partien in der ersten „englischen Woche“ der Bundesliga in 2025 von dem am Dienstag verkündeten Beschluss des Bundesverfassungsgerichts, wonach die Bundesländer ihre Polizeikosten bei den sogenannten Hochrisikospielen den Vereinen in Rechnung stellen können. Das Urteil aus Karlsruhe wird für viele Clubs aus dem Oberhaus und der Zweiten Liga noch erhebliche Konsequenzen haben.
Bundesligakommentar von Hans Zaremba
Dortmund
Ganz andere Probleme hat gegenwärtig der BVB. Wenn diese Zeilen erscheinen, hat Borussia Dortmund mit dem Match am Freitagabend bei Eintracht Frankfurt schon drei Begegnungen nach der kurzen Bundesliga-Pause absolviert. Bereits vor dem Gastspiel am Main war die Ausbeute der Schwarz-Gelben mit dem 2:3 gegen Leverkusen im einstigen Westfalenstadion und von 2:4 an der Kieler Förde miserabel. Angesichts des katastrophalen Verlaufs der Dortmunder in der Saison 2024/25 wird ihr Trainer Nuri Sahin kaum noch zu halten sein. Fragen müssen sich aber auch die Bosse an der Strobelallee und am Rheinlanddamm – vom Vorstandsvorsitzenden Hans-Joachim Watzke bis zum Sport-Geschäftsführer Lars Ricken -, warum sie im vergangenen Sommer das Wagnis mit einem für seine aktuelle Aufgabe unerfahrenen Coach eingegangen sind? Die Geduld vieler BVB-Fans – auch bei den „Optimisten“ in Lippstadt – ist spätestens nach dem Abend in Kiel vorbei.
Mönchengladbach
Ebenso desolat ist momentan die Verfassung der Borussia vom Niederrhein. Fiel die Niederlage im Vergleich mit München (0:1) noch knapp aus, brach Gladbach im Spiel in Wolfsburg (1:5) regelrecht ein. Der Betreuer der „Fohlen“, Gerardo Seoane, war nach dem Abpfiff entsprechend bedient: „Es ist uns nicht gelungen, die Leistung aus der ersten Stunde über 90 Minuten auf den Platz zu bringen. In der letzten halben Stunde haben wir zu viele Fehler gemacht“, lautete seine richtige Einschätzung gegenüber der „Sportschau“.
Leverkusen
Indessen bleibt die Leverkusener Werkself dem Branchenführer von der Isar im Titelrennen weiter auf den Fersen. Nach dem Dreier des Doublesiegers 2024 beim angeschlagenen BVB folgte vier Tage später im umkämpften Heim-Match mit Mainz ein 1:0. Doch von ihrer vorjährigen Überlegenheit sind die Rheinländer in der jetzigen Saison meilenweit entfernt.
München
Zudem zeigte München auch in der „englischen Woche“ keine Schwächen. Auf ihrem Dreier in Mönchengladbach folgte gegen die TSG 1899 Hoffenheim ein überzeugendes 5:0. Vor dem Hintergrund der augenblicklichen Situation in der Bundesliga wird es äußerst schwer werden, die Bayern auf ihrem Weg zum Gewinn der 34. Meisterschaft noch zu stoppen.
Bochum
Die Bochumer haben im Abstiegskampf neuen Mut gefasst: In der Arena an der Castroper Straße besiegte der VfL die Kiezkicker aus dem Hamburger Vergnügungsviertel mit einem knappen 1:0. Während der in Lippstadt und seinem Umland gut bekannte Betreuer Dieter Hecking die doppelte Siegerfaust erhob, fielen sich die von ihm aufgebotenen Männer erleichtert in die Arme. Mit schlappen neun Zählern bleiben sie dennoch vorerst das Schlusslicht im Oberhaus. Nicht von ungefähr gilt der Revierclub mit seinem erschreckenden Torverhältnis von 14 zu 37 aus den bisherigen 17 Auftritten im Mai 2025 als erster Aspirant auf einen Abstieg aus der Bundesliga.