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Profifußball in großer Krise

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Wieder waren es die Proteste der Fans gegen den geplanten Investoren-Deal der DFL (Deutsche Fußball Liga), die einmal mehr das sportliche Geschehen in der Bundesliga überlagerten. Folglich wurde das Thema am vergangenen Sonntag eine knappe Stunde im „Doppelpass“ bei „Sport 1“ diskutiert. Aufgrund des ungeklärten Wahlverhaltens von Martin Kind (Hannover 96) bei der Entscheidung im Dezember hatten mehrere der insgesamt 36 in der DFL organisierten Clubs eine erneute Abstimmung gefordert. Zudem war der BVB-Vorstandsboss Hans-Joachim Watzke als Aufsichtsratsvorsitzender der DFL und führender Kopf im Investoren-Verfahren verstärkt in die Kritik geraten. Offensichtlich haben die anhaltenden Proteste in den Stadien ihre Wirkung gezeigt: Am Mittwoch hat nun das DLF-Präsidium das geplante Investoren-Milliardengeschäft überraschend abgesagt und die wohl größte Krise im Profifußball nach dem Bestechungsskandal aus dem Jahr 1971 vorerst abgewendet.

Sieht den Profifußball in der Krise:
Das meint der Chronist der Lippstädter BVB-Freunde, Hans Zaremba, in seiner Wochenkolumne zur Bundesliga mit Blick auf die Proteste gegen den Investoren-Deal der DFL.

Leverkusen

Deutlich wird indessen ein möglicher Titelerfolg von Leverkusen, auch wenn das 2:1 der Werksauswahl beim Neuling Heidenheim als „Arbeitssieg“ zu protokollieren ist. Dabei stellten die Rheinländer mit ihrem 32. Spiel ohne Niederlage die Bestmarke des FC Bayern (2019 bis 2020) ein. Der oft als „Vizekusen“ verlachte Verein befindet sich dem Weg zur Meisterschaft.

München

Davon kann an der Isar nach dem sensationellen 3:2 von Bochum gegen München kaum noch die Rede sein. Nach der dritten Pflichtspiel-Niederlage in Folge haben die Bosse an der Säbener Straße die Reißleine gezogen: Im Sommer soll die Anstellung des ohnehin in den letzten Wochen ins Abseits geratenen Coachs Thomas Tuchel enden. Vor dem Auftritt seines Teams an der Castroper Straße hatte er bereits gegenüber „DAZN“ zu den vorhergehenden Pleiten eingestanden: „Die Nächte danach sind nicht schön, auch das Aufwachen ist nicht schön nach einer Niederlage.“ Den Umbruch beim Branchenführer mit dem potentiellen neuen Sportvorstand Max Eberl wird nun ein anderer Trainer gestalten.

Bochum

Dafür war der Jubel in Bochum nach dem großen Kampf der Equipe aus dem Revier ohrenbetäubend. Neben den Spielern waren auch die treuen Anhänger der Blau-Weißen über diesen Dreier reineweg begeistert. Mit 25 Punkten hat sich der vom vormaligen Gymnasiallehrer Thomas Letsch betreute VfL vorerst deutlich von der Abstiegszone entfernt.

Köln

Während der SV Werder Bremen in Köln das umkämpfte Match mit 1:0 für sich entscheiden konnte und somit wohl den Ligaverbleib gefestigt haben dürfte, rutschen die Geißböcke immer mehr in den Kampf um den Klassenerhalt ab. Nach 22 Spieltagen beträgt ihr Abstand zum rettenden 15. Tabellenplatz schon sechs Zähler. Wie lange sich der Effzeh noch auf dem Relegationsrang halten kann, scheint nach dem 1:0 Mainzer im Treffen mit den Augsburgern zunehmend fraglicher zu werden. Die Kölner stehen vor schweren Wochen.

Dortmund

Den BVB-Freunden – und somit den Lippstädter „Optimisten“ – wird in dieser Saison viel abverlangt. Vom Elan des 3:0-Heimsieges gegen Freiburg war am Wochenende nach Karneval nicht mehr viel spüren. Dortmund kam in Wolfsburg in einer Partie mit einem spielerisch schwachen Gegner über ein enttäuschendes Remis von 1:1 nicht hinaus. Damit ließen die Schwarz-Gelben im Wettbewerb um den vierten Rang wichtige Punkte liegen.     

Ergänzende Anmerkung des Verfassers

Die Urschrift dieses  Beitrages wurde am Montag, 19. Februar 2024, erstellt und im weltweiten Internet veröffentlicht.

Aufgrund der Ereignisse am Mittwoch, 21. Februar 2024, mit der Verkündigung des Endes der Tätigkeit von Thomas Tuchel beim FC Bayern München zum Saisonschluss und die Entscheidung der DFL in Frankfurt, den geplanten Investorendeal abzusagen, erfolgten die inzwischen eingearbeiteten Änderungen der Kolumne.

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