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Heiterkeit in den Stadien

Euro-Notizen von Hans Zaremba

Viele Skepsis war vor der zweiten in Deutschland ausgerichteten Europameisterschaft im Fußball zu registrieren. Nicht zuletzt wegen der bescheidenen Auftritte der Auswahlen des DFB (Deutscher Fußball-Bund) bei den Euro-Turnieren in den Jahren 2016 und 2021 sowie bei den Weltmeisterschaften in Russland (2018) und Katar (2022).

Hans Zaremba blickt auf die Blick auf die Zwischenbilanz der Euro 2024.

Stimmung

Durch das 2:0 der vom Coach Julian Nagelsmann formierten Equipe gegen Dänemark mit dem Erreichen des Viertelfinals ist die Euro 2024 schon jetzt als Erfolg zu werten. Zweifellos war das 5:1 der DFB-Kicker im Treffen mit Schottland ein wesentlicher Faktor für den gelungenen Start des nach 1988 zum zweiten Mal in Deutschland stattfindenden Wettbewerbs. So hat sich bereits während der Vorrunde mit den Gruppenspielen eine Stimmung entfalten können, die den Traum von der Wiederholung des Sommermärchens der Weltmeisterschaft 2006 zusätzliche Impulse gegeben hat. Die lokalisierte Heiterkeit war sowohl in den zehn Stadien von Berlin über Dortmund, Düsseldorf, Frankfurt, Gelsenkirchen, Hamburg, Köln, Leipzig und München bis Stuttgart als auch bei den Verabredungen auf den Meilen der jeweiligen Anhänger an den Spielorten ihrer Teams zu verspüren.

Chancen

Aufgrund des sportlichen Verfalls der deutschen Nationalelf nach der vor einem Jahrzehnt in Brasilien gewonnenen Weltmeisterschaft war das Interesse für sie auf den Nullpunkt gesunken. Folglich waren damit auch die Zeiten als Bundestrainer von Joachim Löw, von 2006 bis 2021 im Amt, und seines Nachfolgers Hansi Flick, der sich nur zwei Jahre halten konnte, beendet. Entgegen vieler Bedenken verschiedener Experten und erheblicher Vorbehalte in den Fangemeinden scheint der jetzige DFB-Übungsleiter den lange verlangten Wandel zu erreichen. Seine mit viel Argwohn beäugte Kicker-Auswahl für die Euro 2024 mit dem Rückkehrer Toni Kroos (Real Madrid) und dem Comeback von Manuel Neuer (Bayern) sowie die Absagen an Leon Goretzka (Bayern) und Mats Hummels (BVB) waren für das Team-Gefüge offenbar richtige Entscheidungen. Sollten die Nagelsmänner im Viertelfinale auch den Favoriten Spanien bezwingen (die Partie hatte zum Redaktionsschluss dieses Blattes noch nicht begonnen), könnten sie vielleicht bis ins Endspiel in Berlin vordringen.

Erstaunen

Nicht überraschend mussten Italiener nach der Schlappe von 0:2 im Achtelfinale gegen die Schweiz ihre Koffer packen. Der Titelverteidiger konnte sich zuvor bereits für die Weltmeisterschaft 2026 in Kanada, Mexiko und den USA nicht qualifizieren. Dagegen waren es für England die Unterschiedsspieler Harry Kane und Jude Bellingham, die mit ihren späten Toren das Mutterland des Fußballs am letzten Sonntag gegen den Außenseiter Slowakei mit 2:1 in der Verlängerung vor einer Blamage bewahrten. Verblüfft haben neben den erstaunlich starken Eidgenossen, gegen die Deutschland nur ein spätes 1:1 holte, gleichfalls die Nachbarn aus Österreich mit ihrem deutschen Betreuer Ralf Rangnick als Gruppensieger vor den Niederlanden. Noch zwei Beobachtungen zum gegenwärtigen Turnier: Bereits bei Euro 2021 fielen elf Eigentore, das waren damals zwei mehr als bei allen Euromeisterschaften zusammengezählt. In 2024 ist schon wieder ein Rekord möglich, da es in der Gruppenspielen bereits sieben Eigentore gab. Zudem verlässt zum ersten Mal seit 1992 keine Nation unglücklich den Wettkampf, denn jede hat mindestens einen Punkt aus der Gruppenphase einheimsen können. Allerdings nahmen vor 32 Jahren lediglich acht Teams teil, in 2024 waren es 24 Länder.

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