Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba
Die aktuellen Spitzenteams der Bundesliga, Leverkusen (2:0 in Darmstadt) und München (3:1 gegen Mönchgladbach), haben sich mit ihren Siegen am 20. Spieltag für die große Partie am Karnevalssamstag im Stadion des Tabellenführers empfohlen. Indessen erlitten die zuletzt wieder im Aufwind befindlichen Dortmunder Borussen bei ihrem Gastspiel beim 1. FC Heidenheim an der Brenz einen überraschenden Dämpfer.
Leverkusen
Der Trainer der Werkself, Xabi Alfonso, konnte nach dem Abpfiff des mühelosen Spiels beim Schlusslicht in Darmstadt notieren: Auftrag ausgeführt. Drei Punkte eingesackt. Abgezockt gespielt. Disziplin gezeigt. Weiterhin ein Anwärter auf die Schale. Kurzum: Die Rheinländer sind auf den Liga-Gipfel vor heimischer Kulisse mit dem Verfolger von der Isar gewappnet.
München
Im Fernduell der führenden Mannschaften aus Leverkusen und München kam der Branchenprimus zum 3:1-Pflichtsieg über den langjährigen Rivalen und (oftmaligen) Angstgegner vom Niederrhein. Der Matchgewinner war zweifellos Thomas Müller, der im 690. Pflichtspieleinsatz für die Bayern seinen 500. Sieg holte. Angesichts der glanzlosen Vorstellung des Rekordmeisters ist die Frage zu stellen: Reicht das alles gegen Leverkusen?
Dortmund
Nach drei BVB-Siegen in Folge (3:1 über Bochum, 4:0 beim Effzeh und 3:0 in Darmstadt) war das 0:0 in Heidenheim für die von Edin Terzic betreute schwarz-gelbe Auswahl ein arger Rückschlag. Noch grässlicher als das Ergebnis wurde die ideenlose Darbietung der Borussia beim Aufsteiger bewertet. Viele Dortmunder Fans – auch bei den Lippstädter „Optimisten“ – erinnerten sich beim Auflauf des Vizemeisters an die blassen Vorstellungen aus der Hinrunde. Wenn nicht bald der Schalter beim Revierclub dauerhaft umgelegt wird, dürfte nach dem frühen Pokal-Aus und das vorzeitige Ende im Wettbewerb um die Schale auch die Qualifikation für die Champions League in 2024/25 gefährdet sein. Dafür kann der Neuling mit 24 Zählern und einem zehnten Rang mit einer ansehnlichen Zwischenbilanz aufwarten.
Leipzig
Mit 2:0 gewinnt die RB Leipzig verdient den ostdeutschen Vergleich mit Union Berlin. Damit konnten die Brausemänner ihre Ergebniskrise mit den vorangegangenen drei Schlappen beenden und blicken wieder auf einen neuerlichen Start in der europäischen Königsklasse. Dagegen befinden sich die Köpernicker in einem schweren Kampf um den Klassenerhalt.
Bochum
Lange sah es in der Begegnung der Bochumer mit Augsburg nach einem Dreier für die Westfalen aus. Doch am Ende musste der VfL ein 1:1 hinnehmen, weil ihr Trainer Thomas Letsch nach eigenem Eingeständnis das Team nach der Führung nicht richtig formiert hatte.
Köln
Endlich konnten die heimischen Anhänger der Kölner aus Bad Waldliesborn, Karl-Heinz Rickmann, und Wadersloh, Reinhold Schomacher, wieder jubeln. Mit ihrem zum Jahresbeginn verpflichteten neuen Mann an der Seitenlinie, Timo Schultz, holten die Geißböcke gegen die Sportgemeinde Eintracht aus Frankfurt einen bedeutenden Sieg. Die vom geborenen Ostfriesen gruppierte Mannschaft verkaufte sich gut und zeigte viel Leidenschaft. Dennoch verharren die Domstädter immer noch auf dem Relegationsrang.