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Worte von Watzke zur Unzeit

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Eine gewisse Überraschung des jüngsten Spieltages war das torlose Remis im Derby zwischen Leverkusen und Mönchengladbach. Damit büßte der Spitzenreiter zwei wichtige Punkte Vorsprung auf den Verfolger aus München ein. Obwohl der FC Bayern ersatzgeschwächt in Augsburg antreten musste, gelang ihm dort ein wichtiger Dreier.

Kritische Anmerkungen zu Hans-Joachim Watzke:
Sie formulierte der Chronist der Lippstädter BVB-Freunde, Hans Zaremba, mit Blick auf den Dortmunder Vorstandsvorsitzenden in seiner wöchentlichen Bundesliga-Kolumne.

Leverkusen

Zweifellos wird nach dem 0:0 gegen Mönchengladbach, dem ersten Leverkusen-Spiel der Saison ohne Torerfolg, darüber diskutiert, wie die Werksauswahl den zunehmenden Erwartungsdruck ihrer Anhängerschaft wegsteckt. Auch vor dem Hintergrund, dass die Auswärtssiege in Augsburg und Leipzig erst durch Treffer in der Nachspielzeit erreicht wurden. Folglich beginnen die üblichen Debatten, ob das Team von Xabi Alonso bereits sein Leistungsvermögen überschritten hat. Mit Blick auf eine mögliche Vorentscheidung um die Meisterschale wird viel vom Ausgang des Treffens zwischen den derzeit führenden Vereinen aus dem Rheinland und der Isar-Metropole am Karnevals-Samstag in Leverkusen abhängen.

München

Zahlreiche Augsburger Sympathisanten und auch etliche aus dem Umfeld der Farbenstädter hatten auf eine Wiederholung eines Schwaben-Erfolges aus den letzten beiden Heimspielen mit den Bayern gehofft. Am Ende war es der Branchenführer, der sich den Sieg sicherte. Indessen plagen den Sportlehrer Thomas Tuchel mehrere Ausfälle. Nach Joshua Kimmich, der durch eine Schulterverletzung länger pausieren muss, wird nun auch der Flügelflitzer Kingsley Coman für einige Wochen nicht dabei sein können. Es wird am Einfallsreichtum des Trainers liegen, diese Personalprobleme aussichtsreich zu kompensieren. Sonst dürfte seine Tätigkeit an der Säbener Straße zu Ende sein. Dietmar Hamann, einst Spieler in München aktiv und jetzt scharfzüngiger Fernseh-Experte, hält die Zusammenarbeit zwischen dem im März 2023 geholten Übungsleiter und dem Titelverteidiger ohnehin für nicht gelungen und meinte: „Tuchel und Bayern ist das größte Missverständnis seit Jürgen Klinsmann.“

Dortmund

Drittes Spiel, dritter Erfolg und die drei Tore von Niclas Füllkrug im westfälischen Vergleich mit dem Nachbarn aus Bochum waren ganz nach dem Geschmack der Dortmunder Fans. Jubel kam auch bei den Lippstädter „Optimisten“ auf, von denen erneut eine größere Gruppe den lange Zeit wackeligen Triumph im vormaligen Westfalenstadion an der Strobelallee begleitete. Aufhorchen ließ jedoch eine TV-Meldung des BVB-Boss Hans-Joachim Watzke, mit der er sein bisher bedingungsloses Bekenntnis zum Trainer Edin Terzic in Frage stellte. Nicht nur die eigenen Anhänger waren erstaunt, warum der Sauerländer gerade jetzt bei der sportlichen Festigung der Borussia mit dieser Nachricht aufwartete. Es sind Worte zur Unzeit, ähnlich wie seine Mitte Januar verkündete vorzeitige Entscheidung, seinen bis 2025 laufenden Vertrag als Geschäftsführer bei den Schwarz-Gelben auslaufen zu lassen. Bereits die im Januar erfolgte Verpflichtung der früheren Profis Nuri Sahin und Sven Bender als Co-Trainer befeuerten die Spekulationen über eine Entmachtung des 41-jährigen Chefcoachs.

Bochum

Die Bochumer befinden sich nun wieder vollends im Abstiegskampf, obwohl ihr Abstand zum Relegationsrang, den Köln nach dem 1:1 in Wolfsburg belegt, noch acht Punkte beträgt. Bei drei Toren in drei Partien nach der Winterpause verblüfft dies nicht. Das dürfte den Verantwortlichen an der Castroper Straße bewusst sein. Sie durchleben seit der Rückkehr ihres Vereins ins Oberhaus im Sommer 2021 einen ständigen Kampf um den Klassenerhalt.

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