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Rückkehr mit bleibenden Eindrücken

Von Hans Zaremba, Lippstadt (Text), und Alfred Hense, Bad Westernkotten (Bilder)

Mit vielen bleibenden Eindrücken kehrten die Sozialdemokraten Helmut Bäcker (Wickede), Karl-Heinz Conrady (Ense), Kurt Fandrey (Bad Sassendorf), Alfred Hense (Erwitte), Gabriele Oelze-Krähling (Lippstadt), Daniela Scharf (Erwitte), Wilma Schriek (Soest), Udo Stehling (Welver), Galina Thiessen (Möhnesee), Karl-Heinz Wilmes (Möhnesee) und Hans Zaremba (Lippstadt) von einer politischen Bildungsreise aus der Bundeshauptstadt in die heimischen Gefilde zurück. Die Delegation aus dem Kreisgebiet war mit einer stattlichen Besuchergruppe des Bundestagsabgeordneten aus der SPD, Oliver Kaczmarek (Wahlkreis Unna), zum dreitägigen Exkurs nach Berlin aufgebrochen und erlebte an der Spree ein vom Bundespresseamt abwechslungsreich gestaltetes Programm.

Beeindruckt von einer interessanten Fahrt:Die Sozialdemokraten aus dem Kreis Soest von links nach rechts mit Helmut Bäcker (Wickede), Karl-Heinz Conrady (Ense), Galina Thiessen (Möhnesee), Hans Zaremba (Lippstadt), Daniela Scharf (Erwitte), Karl-Heinz Wilmes (Möhnesee), Wilma Schriek (Soest), Alfred Hense (Erwitte) und Udo Stehling (Welver)in der Bundeshauptstadt Berlin.

Rundfahrt mit politischen Gesichtspunkten

Den Auftakt bildete eine über dreistündige reizvolle und an politischen Gesichtspunkten orientierte Stadtrundfahrt. Mit ihr wurden etliche Stationen im Gebiet der gegenwärtig über drei Millionen Einwohner umfassenden Metropole inspiziert. Sie reichten von historischen Orten im früheren Westberlin (wie das Rathaus Schöneberg als Sitz der Regierenden Bürgermeister von 1949 bis 1990 und das Messegelände mit dem Haus des Rundfunks) über markante Punkte an der Trennlinie in der von 1945 bis 1989 geteilten Stadt (mit der Mauergedenkstätte in der Bernauer Straße und dem Kontrollpunkt Checkpoint Charlie) bis in den ehemals vom SED-Regime als Residenz genutzten Ostberlin (mit dem symbolträchtigem Brandenburger Tor und der Karl-Marx-Allee, wo sich 1953 der von den Sowjets niedergewalzte Volksaufstand in der DDR entsprang).

Die künstlerisch gestalteten Reste der Mauer:Sie waren, wie hier Hans Zaremba aus Lippstadt demonstriert, auch ein Punkt während der über dreistündigen Stadtrundfahrt durch die Bundeshauptstadt.

Auf den Spuren des jüdischen Lebens

Darüber hinaus begaben sich die Berlinreisenden auf die „Spuren des jüdischen Lebens rund um den Hackeschen Markt“. Dazu gehörte ein Besuch im Anne-Frank-Zentrum, das die deutsche Partnerorganisation des Anne-Frank-Hauses in Amsterdam ist und sich mit der Beschäftigung mit dem Leben der Anne Frank an die Verbrechen des Nationalismus erinnert. Ebenso führte der Spaziergang durch die Höfe in der Spandauer Vorstadt im Stadtbezirk Mitte in die ehemals von Otto Weidt betriebene Blindenwerkstatt, die heute ein Museum ist und die Verdienste des Pazifisten aus der anarchistischen Arbeiterbewegung für die Rettung mehrerer jüdischer Mitbürger während des Holocaust würdigt.

Momentaufnahme aus den ‚Hackeschen Höfen‘ in Berlin-Mitte:Die Gruppe aus den Kreisen Soest und Unna zwischen dem Besuch im Anne-Frank-Zentrum und der Besichtigung der früheren Werkstatt von Otto Weidt.

Informationen zum und über den Reichstag

Im Reichstagsgebäude, seit 1999 der Sitz des Deutschen Bundestages, wurden die Gäste des in Kamen beheimateten Mitglied des Bundestages von einem Repräsentanten des Bundespresseamtes über die Architektur, bewegte Vergangenheit und heutige Funktion als Parlament mit seinen Wochen- und Tagesabläufen im Bauwerk an der Spree unterrichtet. Zudem gehörte auch eine Besichtigung des vom Architekten Paul Wallot in der Zeit von 1884 bis 1894 im Stil der Neorenaissance im vormaligen Bezirk Tiergarten (jetzt zur Bezirk Mitte gehörend) errichteten Komplexes und seiner nachträglich geschaffenen Glaskuppel auf der Aussichtsplattform zum Inhalt der Visite im Parlament an der ehemaligen Nahtstelle von West und Ost im getrennten Berlin. Auch die Politik kam im Haus der deutschen Parlamentarier nicht zu kurz, wozu der Gastgeber Oliver Kaczmarek über die aktuelle politische Lage mit seinen Debatten über den Euro, die Schuldenkrisen in einigen Staaten der Europäischen Union und die vom Bundestag verabschiedeten Rettungsschirme informierte.

Informationen über die Abläufe im Deutschen Bundestages:Die vom Bundestagsabgeordneten Oliver Kaczmarek nach Berlin eingeladenen Besucherinnen und Besucher haben am späten Abend auf der Zuschauertribüne im Reichstag ihre Plätze eingenommen.

Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stftung

Der letzte Tag war unter anderem bestimmt durch einen Abstecher in die „Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung“, die im „Forum Willy Brandt Berlin“ auf dem Prachtboulevard „Unter den Linden“ ihren neuen Standort gefunden hat. Diese Institution, die den persönlichen Werdegang und das politische Wirken des fünften Regierenden Berliner Bürgermeisters (1957 bis 1966), Bundesaußenministers der ersten großen Koalition (1966 bis 1969) und vierten Bundeskanzlers (1969 bis 1974) anhand von Exponaten aus seinem Nachlass dokumentiert, ist eine rechtsfähige bundesunmittelbare Stiftung mit Sitz in Berlin. Sie gehört zu den fünf von der Bundesrepublik Deutschland eingerichteten Politikergedenkstiftungen.

Das neue Domizil mit den vielen Erinnerungen über den großen Sozialdemokraten Willy Brandt.Die ‚Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung‘ mit einer eigenen Ausstellung in einem Haus auf dem Boulevard ‚Unter den Linden‘.

Erschreckender Vortrag über die Stasi

Vor der Abreise der 59 Personen starken Gruppe aus den benachbarten Kreisen Soest und Unna war als letzte Etappe ein Informationsgespräch und eine Führung in der Forschungs- und Gedenkstätte Normannenstraße, dem ehemaligen Ministerium für Staatssicherheit (MfS), im Bezirk Lichtenberg in den strammen Ablauf der drei Tage in Berlin eingefügt worden. Die Einrichtung im Haus 1 der ehemaligen Stasizentrale umfasst die Amts- und Arbeitsräume des ehemaligen Stasiministers der untergegangenen DDR, Erich Mielke, und ihr Ziel besteht darin, ein Zentrum zur Sammlung, Bewahrung, Dokumentation, Aufarbeitung und Ausstellung von Sachzeugnissen zu sein. Von der menschenverachtenden Vorgehensweise, den brutalen Verhören und gezielten Morden des MfS berichtete Andrea Holland-Moritz, selbst dem Terror der Schergen der SED-Herrschaft ausgesetzt, in einem für viele der Besucher aus Westfalen erschreckenden Vortrag. „Die Tyrannei der SED und der ihr gehörigen staatlichen Organe hat alle Lebensbereiche in der DDR durchdrungen“, hob die engagierte Referentin hervor. Gemäß der Orientierung ihres Despoten an der Spitze, dass man zur Gewährleistung der staatlichen Sicherheit „alles wissen“ müsse, habe sich die Stasi nicht nur offener Quellen und formeller wie informeller Zuträger, sondern auch technischer Mittel der Informationsbeschaffung und Dokumentation bedient.

Den Terror der Stasi selbst ausgesetzt gewesen:Andrea Holland-Moritz (Bildmitte) umringt von ihren Zuhörern in der ehemaligen Zentrale der Staatsicherheit des SED-Regime in Berlin-Lichtenberg.
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