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Der etwas andere Fanclub

Als sich in Lippstadt am Freitag, 5. Mai 2000, im Beisein der Trainerlegende von Borussia Dortmund der 1940er Jahre und des späteren Lehrers am Ostendorf-Gymnasium in Lippstadt, Ferdinand Fabra (1906-2007), sowie den BVB-Fanbeauftragten und einstigen Nationalspielern, Lothar „Emma“ Emmerich (1941-2003) und Alfred „Aki“ Schmidt (1935-2016), ein BVB-Fanclub bildete, war dies aus zwei Gründen bemerkenswert: Wegen des damaligen Ringens der Borussia um den Erhalt ihrer Zugehörigkeit in der Bundesliga und angesichts der Erklärung der Initiatoren des Vorhabens, mit ihrem Verein einen Beitrag zur Gemeinwesenarbeit zu leisten.

Hans Zaremba über ein BVB-Buch

Foto auf der Vorderseite des Umschlages der Publikation zum Silberjubiläum des BVB-Fanclubs in Lippstadt.

200 Seiten mit 200 Bildern

Diese Besonderheiten und andere Ereignisse aus dem ersten Vierteljahrhundert der örtlichen BVB-Gemeinde werden im jetzt erschienenen Buch „Der etwas andere Fanclub“ geschildert. Das Werk ist zum im Mai bevorstehenden Silberjubiläum der heimischen Anhänger des schwarz-gelben Fußballs herausgegeben worden. Neben den sorgenvollen Beobachtungen des sportlichen Kampfes des BVB im Frühjahr 2000 war vor einem Vierteljahrhundert die Bildung eines Fußballfanclubs mit dem Ziel, soziales Engagement in die Aktivitäten aufzunehmen, noch ein Novum. Doch inzwischen sind derartige Gemeinschaften bei etlichen Bundesligaclubs anzutreffen. Überdies begleitet der BVB seit dem Jahr 2012 mit seiner Stiftung „Leuchte auf“ viele gesellschaftliche Projekte. In der nun verlegten Publikation wird in neun Abschnitten die Geschichte der BVB-Sympathisanten an der Lippe veranschaulicht. Sie reicht vom Innenleben mit ihren bisherigen Vorsitzenden Bernhard Scholl von 2000 bis 2018 und Oliver Weiß seit 2018 über die Öffentlichkeitsarbeit sowie den Themen „Spezielles zum Fußball“ und „Zeitgeschehen in Lippstadt von 2000 bis 2024“ bis zu einer umfänglichen Bildergalerie.

Siegerehrung des optimistischen Hallenturniers im Frühjahr 2024 in der Altersstufe 12 bis 15 Jahre mit der Mannschaft aus dem Gymnasium Schloss Overhagen und dem Schiedsrichter Peter Schriewersmann, die Turnierleiter Oliver Weiß von den „Optimisten“ und Sascha Thiele aus dem Jugend- und Familienbüro sowie dem Jugendbeauftragten des BVB-Fanclubs, Waldemar Schulz.

Namensfindung

Über die Gründung des im Register beim Amtsgericht notierten BVB-Fanclubs Lippstadt im damaligen Vereinslokal „Zum Krug“ im Mai 2000 hinaus erinnert das über 200 Seiten umfassende Werk ebenso an die Suche eines gewinnenden Namens, wozu Udo Strathaus als Gründungsschatzmeister mit „Optimisten“ die zutreffende Bezeichnung fand. Dabei blickte der heutige Ratsherr im Frühjahr 2000 auf die verzwickte sportliche Lage des BVB. Borussia Dortmund hatte in der Saison 1999/2000 mit Michael Skibbe und Bernd Krauss bereits zwei Trainer verschlissen und zur Rettung der Erstklassigkeit im April 2000 mit dem erfahrenen Übungsleiter Udo Lattek (1935-2015) und vormaligem Leitwolf der BVB-Profis, Matthias Sammer, ein auffälliges Gespann an die Seitenlinie geholt. Es war nach Auffassung des Namenspaten ein zuversichtliches Unterfangen, das am Ende vom Erfolg gekrönt wurde. Der noch am Gründungstag der „Optimisten“ mit 36 Punkten auf dem 14. Rang in der Abstiegszone befindliche BVB konnte fünfzehn Tage später zum Saisonfinale mit 40 Zählern den sicheren elften Rang einnehmen.

Gruppenbild beim Halt der Tour der „Optimisten“ zum Saisonfinale in 2024 von Borussia Dortmund gegen Darmstadt 98 (4:0) auf der Raststätte in Höhe von Werl.  

Öffentlichkeitsarbeit

Der zentrale Punkt der Öffentlichkeitsarbeit der heimischen BVB-Fans ist ihre Homepage www.optimisten-lippstadt.de. Dort sind neben den Notizen zur Dortmunder Borussia und ihrer Lippstädter Unterstützer auch Begebenheiten über den örtlichen Fußball – vornehmlich zum SV Lippstadt 08, der auch viele Verehrer bei den „Optimisten“ hat – zu finden. Zudem der wöchentlich in „Lippstadt am Sonntag“ veröffentlichte Kommentar zur Bundesliga. Die Rubrik mit dem Gemeinwesen der im Jubiläumsjahr auf knapp 200 Mitglieder angewachsenen Vereinigung beschreibt die seit über 20 Jahren wiederkehrenden Hallenturniere im Frühjahr und Freiluftwettbewerbe zum jeweiligen Saisonabschluss. Sie sind Angebote für die jüngere Generation, die in Kooperation mit dem „Treff am Park“ und städtischen dem Jugend- und Familienbüro ausgerichtet werden. Ferner erzählt die Schrift die Aktionen der „Optimisten“ für mehr Ausbildungsplätze, eine stärkere Integration von jugendlichen Geflüchteten, die Erfüllung von Kinderträumen und die Förderung der Selbsthilfe. Daneben stellt sie die enge Verbundenheit der BVB-Gefährten zum Lippstädter Südwesten heraus, wo in 2000 die Wiege der „Optimisten“ stand und seit dem Oktober 2004 im Lokal von Roland Jathe in der Nußbaumallee ihr monatlicher Treffpunkt ist.

Die Redaktion der über 200 Seiten umfassenden Schrift über die Geschichte der „Optimisten“. Von links Hans Zaremba, Dr. Walter Leimeier und Karl-Heinz Tiemann.
 Archiv-Fotos (4): Sammlung Hans Zaremba

Spezielles zum Fußball

Dass die Veröffentlichung auch viele differenzierte Anmerkungen zum Kicker-Sport beinhaltet, offenbart der Abschnitt „Spezielles zum Fußball“. Neben dem Auf und Ab von Borussia Dortmund von der Saison 1999/2000 bis zur gegenwärtigen Spielzeit wirft das Druckwerk genauso einen kritischen Blick auf die zunehmende Kommerzialisierung des Spiels mit dem runden Leder. Die in das Buch aufgenommene Bildergalerie mit ihren 200 farbigen Fotos zeigt neben den Schnappschüssen aus dem optimistischen Vereinsleben auch Aufnahmen mit prominenten Zeitgenossen. Sie reichen von Thomas Doll über Jürgen Klopp, Matze Knop, Lothar Matthäus, Reinhard Rauball, Michael Rummenigge bis zu Hans-Joachim Watzke. Abgerundet wird die Chronik des BVB-Fanclubs mit ihrem Anhang zum Zeitgeschehen in Lippstadt und seinen Personen vom Gründungsjahr der „Optimisten“ in 2000 bis zum Redaktionsschluss des schwarzgelben Druckerzeugnisses Ende 2024. Die Schrift, die mit Hilfe des bekennenden HSV-Freundes Karl-Heinz Tiemann für die  optimistischen Mitglieder Dr. Walter Leimeier, Schriftleiter der Lippstädter Heimatblätter, und Hans Zaremba, Chronist des BVB-Fanclubs Lippstadt e.V., zusammengestellt wurde, wäre ohne die Unterstützung von Sponsoren mehrerer Unternehmen und etlichen Privatpersonen nicht möglich gewesen. Erworben werden kann das Buch mit der ISBN-Kennziffer 978-3-949718-52-6 zum Preis von 15.00 Euro über info@optimisten-Lippstadt.de.

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