Während die führenden Clubs – Bayern München und die Werkself aus Leverkusen – auch beim offiziellen Start der Bundesliga in die Rückrunde von neuem ihre Dominanz im Oberhaus unterstrichen, stürzt mit Borussia Dortmund ein Traditionsverein immer stärker in die Krise. Dagegen war es wiederum der VfL Bochum, der am 18. Spieltag in der Partie gegen RB Leipzig im Abstiegskampf ein bemerkenswertes Zeichen setzte.
Bundesligakommentar von Hans Zaremba
Dortmund
Viele Beobachter rund um den BVB und zahlreiche Mitglieder der schwarz-gelben Fangruppen – wie die „Optimisten“ in Lippstadt – hatten sich im vergangenen Juni über die Entscheidung der Verantwortlichen in Dortmund gewundert, das Wagnis mit dem Trainer-Novizen Nuri Sahin einzugehen. Immerhin hatte sein Vorgänger Edin Terzic als Betreuer in 2021 den DFB-Pokal gewonnen, zwei Jahre später die Vizemeisterschaft erreicht und war mit seinem Team knapp zwei Wochen vor seiner Ablösung ins Champions-League-Finale gekommen. Unterdessen ist der Regisseur der BVB-Meisterauswahl von 2011 als heutiger Sportlehrer in der laufenden Saison mit seiner Crew bereits in der zweiten Runde des DFB-Pokals ausgeschieden und in der Bundesliga auf dem zehnten Rang gerutscht. Drei Schlappen in Folge (2:3 daheim im Treffen mit Leverkusen, 2:4 beim Neuling in Kiel sowie 0:2 in Frankfurt) zeigen die derzeitige Lage des BVB und das Scheitern seines Coachs auf.
München
Zwar gelang dem eigentlichen Bayern-Garanten für ein Tor, Harry Kane, diesmal kein Treffer, gleichwohl gewann München auch das dritte Bundesligaspiel im noch jungen Jahr 2025. Der Mann des Tages in der Fröttmaniger Arena im Vergleich mit Wolfsburg war Leon Goretzka mit seinem Doppelpack. Jener Fußballer, den sein Arbeitgeber vor 18 Monaten noch so schnell wie möglich loswerden wollte und der zugleich im Nationalteam trotz seiner 57 Berufungen ins Abseits schlitterte. Mit ihm führen die Bayern weiter die Tabelle an und festigten damit ihre Aussichten auf den vom Ex-Manager Uli Hoeneß verlangten Meistertitel.
Leverkusen
Beim hoch verdienten 3:1 gegen Mönchengladbach holte Leverkusen seinen elften Pflichtspiel-Erfolg hintereinander. Der tonangebende Spieler war einer, der beim letzten Heimsieg wegen eines Verkehrsstaus in der Startelf gefehlt hatte: Florian Wirtz, der zwei Buden selbst erzielte und das dritte Tor des Titelverteidigers im Niederrhein-Derby vorbereitete. Dennoch beträgt der Rückstand auf den Spitzenreiter immer noch vier Punkte.
Bochum
Womit an der Castroper Straße nach 21 Minuten und dem Rückstand von 0:3 im Match von Bochum mit Leipzig kaum noch jemand glaubte, sollte sich zum Ende jedoch einstellen: Ein 3:3 und ein wichtiger Zähler im Kampf um den Klassenerhalt. Es war der Stürmer Myron Boadu, der mit seinem Hattrick in der zweiten Halbzeit dem VfL den Gleichstand verschaffte.
Stuttgart
Vom bitteren Remis der Sachsen in Westfalen profierten die Schwaben aus Stuttgart, die mit ihrer Gala von 4:0 im Baden-Württemberg-Duell gegen Freiburg wieder an die Spitze des deutschen Fußballs zurückkehrten. Nachdem der VfB noch beim Beginn der 62. Liga-Auflage Probleme mit der Stetigkeit hatte, sind die Bad Cannstatter jetzt wieder zurück in einer beständigen Form. Dies belegen drei Spiele mit drei Siegen. Nun kann man sich am Neckar wieder Hoffnungen auf Spiele in der Champions-League-Saison 2025/26 machen.