Zum 100. Geburtstag der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) am Sonntag, 2. März 2025, richtete die älteste politische Stiftung in Deutschland am Donnerstag, 21. November 2024, in Bonn-Bad Godesberg ihre Auftaktveranstaltung aus. Mit ihr nahm die FES die Vergangenheit, Gegenwart sowie die Zukunft ihrer Arbeit in den Blick. Unter anderem waren bei diesem Treffen die einstigen Spitzenkräfte der Sozialdemokratie, der frühere Präsident des Europäischen Parlaments, Martin Schulz, und die ehemalige Ministerpräsidentin des Landes zwischen Rhein und Weser, Hannelore Kraft, zugegen.
Hans Zaremba über ein Treffen in Bonn
Demokratinnen und Demokraten
Von der Kuratoriumschefin und dem Stiftungsvormann wurde an das Vermächtnis des ersten, demokratisch gewählten Reichspräsidenten Friedrich Ebert (1871-1925) für die Gründung der Friedrich-Ebert-Stiftung erinnert. Sein politisches Engagement in der Weimarer Republik, in der Kräfte der extremen Rechten und extremen Linken die junge Demokratie angegriffen haben, hätten den Sozialdemokraten in den Gedanken bestärkt: eine Demokratie braucht aktive Demokratinnen und Demokraten. „Diese Überzeugung ist es, die bis heute die Arbeit der Friedrich-Ebert-Stiftung prägt“, hob Hannelore Kraft als Vorsitzende des Kuratoriums der Friedrich-Ebert-Stiftung in ihrer Ansprache zum Treffen in der Bonner Niederlassung der Stiftung hervor. Zugleich blickte sie auf das neue Erscheinungsbild der Friedrich-Ebert-Stiftung, mit dem sie auf die Herausforderungen einer zunehmend vernetzten und digitalen Welt reagiere.
Gefahren für die Demokratie
Angesichts der jüngsten Wahlresultate der Populisten sprach der Stiftungsvorsitzende Martin Schulz in seiner Redevon Gefahren für die Demokratie. Dabei blickte der Sozialdemokrat auch auf das europäische Ausland mit den dortigen Erfolgen für Kräfte des rechten Randes und die USA mit der bevorstehenden Rückkehr von Donald Trump in das Weiße Haus. Eine Entwicklung, die Martin Schulz seit 1990 beobachte. Nach einem Befund der von der FES veröffentlichten Studie Die distanzierte Mitte würde mittlerweile jeder und jede Zwölfte in Deutschland mittlerweile rechtsextreme Einstellungen unterstützen. Er halte es für besorgniserregend, dass der Anteil der deutschen Bevölkerung mit einer menschenfeindlichen, demokratieablehnenden oder gar autoritären Weltansicht signifikant zugenommen habe. Mit ihrer politischen Bildungsarbeit müsse die FES diesen Tendenzen entgegenwirken.
Ausstellung
Mit einer Reihe von Veranstaltungen, Ausstellungen und Publikationen will die Friedrich-Ebert-Stiftung ihr 100-jähriges Bestehen feiern und für Soziale Demokratie begeistern. Dazu gehört auch die historische Ausstellung, die bei dem Treffen in Bad Godesberg im November eröffnet wurde. Von Dr. Anja Kruke, Abteilungsleiterin des Archivs der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung, stellte die mit vielen Fotos und Dokumenten gestaltete Präsentation der Geschichte der Friedrich-Ebert-Stiftung mit einem Power-Point-Referat vor. Parallel wurde von der Friedrich-Ebert-Stiftung zur Ausstellung ein 242 Seiten umfassendes Buch veröffentlicht, das bei seiner Betrachtung die Stiftungs-Historie lebendig werden lässt.