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Die Aufgabe von Kurt Weigelt

Hans Zaremba blickt auf die Wirtschaftsförderung

Vor vierzig Jahren wurde im Wesentlichen auf Engagement der Sozialdemokraten die Wirtschaftsförderung Lippstadt (WFL) gegründet, als an der Lippe etliche Abwanderungen von Betrieben zu registrieren waren. Unterdessen repräsentiert nach Lothar Nitsch, Klaus Höhn, Axel Haltenhof, Wilhelm Coprian, Dr. Ingo Lübben und Dr. Dirk Drenk und einer fast einjährigen Vakanz seit Anfang April diesen Jahres mit Kurt Weigelt der siebte Geschäftsführer die 100-prozentige Gesellschaft der Stadt Lippstadt.

Informationen zur Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit:
Diese gut besuchte Veranstaltung der Wirtschaftsförderung für Unternehmer über die Innovation in der westfälischen Provinz gestalteten von links Professor Michael Braungart (Lüneburg), Stefan Rohrmus und Sebastian Ferrari-Hoh (Schüco), Kurt Weigelt (WFL), Lars Holländer, Rene Szepanski und Lea Wendlandt (Unity).
Foto: Karl-Heinz Tiemann

Tätigkeitsfeld

Durchaus ein Zeitpunkt, einen Blick auf die Herkunft und Aufgaben des 37jährigen Wirtschaftsingenieur zu werfen. „Anpacken kann ich, alleine schon aus der Familientradition“, erläuterte Kurt Weigelt im August bei einer internen SPD-Veranstaltung seine persönlichen Bindungen zu einem Arbeiterhaushalt. Seine Großväter hätten „knietief im Braunkohletagebau“ gearbeitet, der Vater vor seinem Maschinenbaustudium eine Schlosserlehre absolviert. Auch er habe vor seiner wissenschaftlichen Ausbildung in einer Werkstatt  gestanden. Das Aufgabenspektrum des heutigen WFL-Geschäftsführers ist breit gefächert: Zentral ist die Pflege guter Kontakte zu heimischen Unternehmen, inklusive Einzelhandel. Für diese Zielgruppe bietet die WFL zukunftsorientierte Beratungen und Veranstaltungen an. Dies schließt die Existenzgründungsberatung ebenso ein wie Informationen zum regenerativen Wirtschaften. So richtete die WFL jetzt auf Initiative ihres Vormanns mit dem renommierten Miterfinder des „Cradle to Cradle-Prinzips C2C“, Professor Dr. Michael Braungart, einen gut besuchten und aufschlussreichen Abend im „Cartec“ aus. Dabei hob der in Lüneburg ansässige Dozent hervor: „Innovation findet nie im Zentrum statt.“ Wolle man Neues bewirken, benötige man Verlässlichkeit und Vertrauen, was auf der örtlichen Ebene am einfachsten zu erzielen sei.

Informationsabend

Unter dem Begriff „Cradle to Cradle“ sei „Von der Wiege zur Wiege“ zu verstehen. Der US-Amerikaner und Architekt William McDonough, der mit dem Hochschullehrer „Cradle to Cradle“ entwickelt hat, und Braungart verfolgen mit ihrem Projekt einen geschlossenen Rohstoffkreislauf nach dem Vorbild der Natur. Erforderlich sei ein Umdenken der Menschen: „Wir können die Umwelt nicht schützen, wenn wir sie nur weniger zerstören“, unterstrich der 1958 in Schwäbisch Gmünd geborene Verfahrenstechniker und Chemiker. Es werde ein anderes Ziel benötigt, um für „unseren Planeten“ gut zu sein. Werde die Zerstörung nur verschoben und nicht beendet, würden die Folgen umso unheilvoller. Davon seien auch jene Nischen betroffen, aus denen sich etwas Neues bilden lasse. Als generell falsch empfinde er es, so der Ehemann der einstigen niedersächsischen Umweltministerin und Mitbegründerin von Greenpeace in Deutschland, Monika Griefahn (SPD), ausschließlich nachhaltig zu sein. Nach Auffassung des Wissenschaftlers werde mit Nachhaltigkeit das Bestehende optimiert. Der Plan von Michael Braungart basiert auf den Kreisläufen der Biosphäre für Verbrauchsgüter und der Technosphäre für Gebrauchsgüter. Als Referenten kamen im Innovationszentrum von Lippstadt in der Erwitter Straße auch Praktiker aus Firmen zu Wort. Dies waren Lars Holländer, René Szepanski und Lea Wendlandt von der Unity AG aus Köln, ein Dienstleister für Unternehmensmanagement, sowie Sebastian Ferrari-Hoh und Stefan Rohrmus vom Bielefelder Schüco International KG, ein Betrieb der Bauzuliefererbranche, der sich speziell auf die Herstellung von Fenstern und Fassaden konzentriert. Sie berichteten über ihre praktischen Erfahrungen in Bezug auf die Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit.

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