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Treff am Park wird 25 Jahre alt

Beispiel erfolgreicher Sozialpolitik in Lippstadt

Es war nicht einfach, vor einem Vierteljahrhundert den „Treff am Park“ im Südwesten von Lippstadt zu installieren. Die Initiatoren des Begegnungszentrums am Rande des Theodor-Heuss-Parks – so auch die heimische Sozialdemokratie – hatten in den 1990er Jahren erhebliche Widerstände zu überwinden, bevor die Einrichtung – kurz TaP genannt – am Samstagnachmittag, dem 26. September 1998, eröffnet werden konnte.

Lippstadt am Samstag, 24. September 2022:
Die enge Verbindung zwischen dem Treff am Park und den BVB-Freunden von den „Optimisten“ wird bei den jährlichen Bolzplatzturnieren im Südwesten deutlich. So auch im vergangenen Herbst, als nach der durch Corona bedingten Zwangspause diese vom TaP und den „Optimisten“ mit dem städtischen Jugend- und Famlienbüro durchgeführte öffentliche Veranstaltung auf dem stadteigenen Gelände am Hogrebenweg wieder stattfinden konnte. Rechts im Bild der Leiter des Treff am Park, Michael Bosäck, als Betreuer einer TaP-Auswahl von jungen Hobbykickern, die sich bei den sportlichen Wettkämpfen den Pokal ergattern konnten.
Archiv-Foto: Hans Zaremba

Stadtteilkonferenz

Heute will keiner diesen gut angenommenen Versammlungsort mehr missen, der sich in den 25 Jahren seines Bestehens von einem ursprünglich für die Jugendlichen geschaffenen Haus zu einem Mehrgenerationentreffpunkt entwickelt hat. Ebenso konnten die Bürgerinnen und Bürger aus der unmittelbaren Nachbarschaft, von denen damals die größten Proteste ausgingen, von der Notwendigkeit des „Treff am Park“ überzeugt werden. Maßgeblich dafür war unter anderem die glaubhafte Vertrauensarbeit des Sozialdienstes katholischer Männer (SkM) als Träger der Einrichtung an der Nußbaumallee 38. Vom Start des TaP an gehört Michael Bosäck mit zu seinen Verantwortlichen. Unterdessen ist der Sozialpädagoge seit über zwei Jahrzehnten Leiter des Mehrgenerationentreffpunkts. Durch die Schaffung eines vierteljährlich tagenden Initiativkreises, der eine Art inoffizielle Stadtteilkonferenz ist, konnten viele Menschen aus dem näheren und weiteren Umfeld des TaP für die Arbeit der Einrichtung im Südwesten gewonnen werden. In dem im Frühjahr 2000 gebildeten Zusammenschluss sind die unterschiedlichsten Organisationen vertreten: Von der evangelischen und katholischen Kirche, die angrenzenden Kindertageseinrichtungen und Schulen über Dienststellen der Stadt Lippstadt (vornehmlich aus dem Fachbereich für Familie, Schule und Soziales) sowie der Polizei, Vertreter politischer Parteien bis zu den ehrenamtlichen Unterstützerinnen und Unterstützern und den interessierten Anwohnerinnen und Anwohnern im Stadtteil. Mit dabei ist auch der sich der Gemeinwesenarbeit verpflichtete Lippstädter BVB-Fanclub mit dem Namen „Optimisten“, der zwei Jahre nach der Eröffnung des TaP im Lokal „Zum Krug“ gegründet wurde und somit seine Wurzeln im Südwesten hat.

Wegbereiter

Dieses Gebäude, das in 1997 und 1998 durch die GWL (vormals Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft Lippstadt, heute Grundstücke und Wohnen in Lippstadt) errichtet wurde, wäre ohne den vorherigen Beschluss für ein eigenes Jugendamt aus dem Januar 1995 nicht vorstellbar gewesen. Zuvor – als noch das Kreisjugendamt in Soest für die Jugendarbeit in der größten Kommune des Kreises verantwortlich zeichnete – konnte der SkM lediglich Hilfen bei den Schularbeiten und andere niederschwellige Maßnahmen anbieten. Auch deshalb war die Einrichtung des Stadtjugendamtes mehr als überfällig, der nach einem über 15-jährigen harten politischen Ringen gegen die ablehnende Haltung von CDU und FDP durchgesetzt werden musste. In der Folge wurden durch die städtischen Gremien (Jugendhilfe- und Sozialausschuss und Stadtrat) auch die Finanzen für die Gewinnung des erforderlichen hauptamtlichen Personals sowie die Sachmittel bereitgestellt.

Lippstadt am Dienstag, 9. Juli 2019:
Ortstermin mit Blick auf die inzwischen erfolgte Erweiterung des Treff am Park von links mit Josef Niehaus, Hans Zaremba, Gabriele Leifels und Johannes Althoff.
Archiv-Foto: Karl-Heinz Tiemann

Mehrgenerationengarten

Eine große Bereicherung für den Treff am Park stellt der im Frühjahr 2008 im Jugendhilfe- und Sozialausschuss der Stadt Lippstadt vom SkM-Integrationsexperten Pietro Basile und der SkM-Geschäftsführerin Gabriele Leifels vorgestellte Mehrgenerationengarten dar. Dieser Garten ist zu jenem Ort der Begegnung geworden, wie es bei der Präsentation des Vorhabens vor anderthalb Jahrzehnten veranschaulicht wurde. Mit ihm werden Menschen unabhängig von ihrem sozialen Stand angesprochen: Kinder und Senioren, Deutsche und ausländische Mitbürgerinnen und Mitbürger, Männer wie Frauen. Dabei ist ihre Sprache zweitrangig, wichtiger ist, dass sie mit dem Gartenwerkzeug umgehen können. Bei den jährlichen Sommerfesten rund um den Treff am Park ist der Mehrgenerationengarten mit seinem großen Backofen ein beliebter Anziehungspunkt. Sicherlich auch am Samstag, 9. September 2023, wenn der Treff am Park sein 25-jähriges Jubiläum begeht.

Erweiterung

Durch die wachsende Anzahl seiner Besucherinnen und Besucher war der Treff am Park zum Ende der 2010er Jahre an die Grenzen seiner räumlichen Möglichkeiten gelangt. Das Problem konnte mit Hilfe der GWL, die auch ein Vierteljahr nach der Eröffnung des Zentrums weiterhin Eigentümerin der Immobilie mit dem Gebäude an der Ecke von Nußbaumallee und Weidegrund ist, und seines technischen Geschäftsführers Johannes Althoff unbürokratisch gelöst werden. Förderlich waren dabei das Engagement und die Mitwirkung des damaligen Ratsherrn aus dem Quartier im Südwesten und seinerzeitigen Vorsitzenden des Aufsichtsrates der GWL, Josef Niehaus aus der SPD-Stadtratsfraktion.

Hans Zaremba

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