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Bielefeld in großen Nöten

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Auch am 27. Spieltag hat der unsägliche Krieg in der Ukraine seine Schatten auf den Fußball geworfen, was durch einige Bekundungen in den Stadien offenkundig wurde. Vor diesem Hintergrund setzte die Bundesliga ihren Wettbewerb um die Meisterschaft und den Abstieg fort. Dabei vermittelte die Titelvergabe keine neuen Erkenntnisse, da die Borussia aus Dortmund beim 1. FC Köln ihre Chancen nicht wahrnehmen konnte. Dagegen dürfte der Abstiegskampf an Spannung zunehmen, wo es speziell für die westfälischen Vereine aus Bielefeld und Bochum noch ziemlich knapp werden könnte.

Für Bielefeld und Bochum könnte es eng werden: Das meint der Chronist der Lippstädter BVB-Freunde, Hans Zaremba, in seiner wöchentlichen Kolumne zur Bundesliga nach dem 27. Spieltag.

München

Nach zwei aufeinanderfolgenden Unentschieden des FC Bayern München in der Bundesliga war bereits von einer Krise des Branchenführers spekuliert worden. Doch mit dem 4:0 gegen Union Berlin hat der Rekordmeister mal wieder seine große Offensivkraft gezeigt. Trotzdem wurden die Köpenicker etwas unter Wert geschlagen, da sie einige gute Gelegenheiten nicht umsetzten konnten. Zudem hatten sie ihren Reihen mit Andreas Luthe im Tor und Paul Jaeckel in der Abwehr zwei Männer, die offenkundig nicht ihren besten Tag erwischt hatten. 

Dortmund

Obwohl München in dieser Saison wahrlich nicht durchgängig souverän auftritt, schafft es der Verfolger aus Dortmund nicht, seine ihm bietenden Möglichkeiten zu nutzen. So auch in Köln, wo es am Sonntag nur zu einem mauen 1:1 reichte. Zum Verdruss der vielen BVB-Fans – auch bei den „Optimisten“ in Lippstadt – musste die Borussia beim  Startelf-Comeback ihres abwanderungswilligen Stürmers Erling Haaland einen empfindlichen Dämpfer hinnehmen. Jetzt liegen die Schwarz-Gelben wieder sechs Punkte hinter den Münchenern.  

Berlin

Der als Heilsbringer zur Hertha geholte Felix Magath konnte bei seinem Debüt als neuer Übungsleiter der Charlottenburger wegen einer Corona-Infektion nicht zugegen sein. Dennoch holten die zuletzt heftig angeschlagenen Kicker aus dem Westen der Metropole an der Spree im Treffen mit dem Hoffenheimer Dorfverein ein 3:0. Sie zeigten sich gegenüber den vergangenen Wochen deutlich verbessert. Ob dies schon der ersehnte Umschwung für den vermeintlichen Big-City-Club war, müssen die kommenden Wochen in der Regie des als Schleifer der Liga bekannten Mannes auf dem Trainerstuhl der Berliner dartun. Überlagert wird die sportliche Krise der Blau-Weißen von dem öffentlich ausgetragenen Streit zwischen dem umstrittenen Investor Lars Windhorst und dem Club-Präsidenten Werner Geigenbauer.    

Bielefeld

Direkt vor der Länderspielpause hat sich Abstiegskampf für Arminia Bielefeld enorm zugespitzt. Nicht nur weil die Männer aus der Leineweberstadt in Rheinhessen mit 0:4 verloren, sondern weil die Konkurrenz aus der Abstiegszone, Stuttgart gegen Augsburg (3:2) und Hertha im Treffen mit Hoffenheim (3:0) ihre Spiele gewinnen konnten. Nach ihrer bösen Schlappe in Mainz befindet sich die DSC mit 25 Punkten aus 27 Spielen auf dem 17. Rang. Wenn die Bielefelder nach der Wiederaufnahme des Ligabetriebes im Oberhaus am ersten April-Wochenende im Match mit den wieder erstarkten VfB Stuttgart vor eigener Kulisse keinen Dreier holen, dürften sich ihre ohnehin schon großen Sorgen erheblich vermehren. Dies ist auch ihrem Coach Frank Kramer bewusst, was seine Worte nach dem Abpfiff in Mainz belegen: „Wir müssen uns den Spiegel vorhalten und ganz schnell die Ärmel hochkrempeln. Wir müssen ein anderes Gesicht zeigen – und zwar ein ganz anderes.“

Bochum

Gewiss sind die Probleme von Bochum mit den Schwierigkeiten der Ostwestfalen nicht vergleichbar. Doch der unrühmliche Spielabbruch nach dem Bierbecherwurf auf den Schiedsrichterassistenten Christian Gittelmann könnte dem bisherigen VfL-Lauf einen gegenwärtig noch nicht gänzlich absehbaren Schaden zufügen. Die Begegnung gegen Gladbach dürfte auf jeden Fall als Niederlage zu beurteilen sein, was nach dem Zwischenstand von 0:2 auch sportlich als eine zutreffende Entscheidung anzusehen ist.

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