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Zu viele Entscheider beim BVB

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Es war am vergangenen Sonntagmorgen keine große Überraschung, als in Berlin die Verantwortlichen bei Hertha, Manager Michael Preetz und Trainer Bruno Labbadia, ihre Papiere bekamen. Eine Entwicklung, die nach dem millionenschweren Einstieg des umstrittenen Unternehmers Lars Windhorst zu erwarten war. Nun befinden sich die Charlottenburger im Abstiegskampf, statt als „Big City Club“ für Aufsehen zu sorgen.

Union läuft nach und nach Hertha den Rang der Beliebtheit bei den Berliner Bundesligisten ab: Dies beschreibt Hans Zaremba unter anderem in seinem Bundesligakommentar nach dem Auftakt der Rückrunde.

Berlin

Durch den Rauswurf ihres Führungsduos reagierte Hertha BSC mit rigorosen Maßnahmen auf die Fortsetzung der schon seit Wochen dauernden Talfahrt des Vereins aus der Hauptstadt. Nach dem vor Jahresfrist erlebten Schiffbruch des aus dem Umfeld ihres Investors als Heilsbringer geholten Jürgen Klinsmann sind auch die aktuellen Ereignisse das Resultat eines erfolglosen Vorgehens, sich vom Image einer grauen Maus zu befreien. Nur 17 Punkte aus 18 Begegnungen sind für die Perspektiven des Traditionsclubs mehr als heikel. Ebenso vor dem Hintergrund, weil der FC Union aus Köpenick mit seinem Schweizer Sportlehrer Urs Fischer und dem in Arnsberg geborenen Geschäftsführer Oliver Ruhnert dem Stadtrivalen in der Beliebtheit bei den Berliner Fußballfans verstärkt den Rang abläuft.

Dortmund

Nach der 2:4-Pleite in Mönchengladbach ist der BVB in der Tabelle zum Verdruss seiner Sympatisanten – auch bei den Lippstädter „Optimisten“ – vorerst aus den Europacup-Plätzen gefallen. Zwangsläufig schrillen nun am Dortmunder Borsigplatz die Sirenen, was auch aus den Worten ihres Sportdirektors Michael Zorc („Die Champions-League-Qualifikation muss über allem stehen“) zu vernehmen war. Offensichtlich ist die Dortmunder Misere nicht nur auf dem im Dezember beurlaubten Betreuer Lucien Favre zurückzuführen. Auch der aus dem eigenen Verein installierte Edin Terzic konnte die Mannschaft ohne einen echten Leader nicht wieder in die Spur bringen. Enttäuschend war neben dem sichtlich überforderten Kapitän Marco Reus erneut der aus Leverkusen ins Revier geholte Julian Brandt. Nicht von ungefähr wird er mit den bei der Borussia gescheiterten Nationalspielern Mario Götze und André  Schürrle verglichen. Ob die Fülle der mitredenden Personen in der Reichweite des Übungsleiters – von Hans-Joachim Watzke über den Michael Zorc und Sebastian Kehl bis zu Matthias Sammer – zielführend ist, sollte der BVB 09 Dortmund gleichfalls mal hinterfragen.

Schalke

Es war nur eine bescheidene Hoffnung der Gemeinde in königsblauer Montur mit ihren Ablegern in Lippstadt („Graf Bernhard“) und in Wadersloh („Füchse“), gegen den Titelverteidiger einen Punkt zu holen. Am Ende war es trotz einer beherzten Darbietung von Gelsenkirchen mit 0:4 wieder ein Hereinfall. Während der FC Schalke 04 mit der Ausbeute von lediglich sieben Zählern aus 18 Spielen das Schlusslicht bleibt, baute der FC Bayern München seinen Vorsprung auf seinen zähsten Verfolger aus Leipzig auf sieben Punkte aus. Den Knappen werden im Abstiegskampf von den Beobachtern nur noch geringe Chancen eingeräumt, sich bis zum Mai noch aus der tiefen Schlucht der Tabelle zu lösen. Sogar Rückholaktionen wie die von Klass Jan Huntelaar werden nicht mehr viel bewirken können. 

Bielefeld

Mit dem 1:5 kassierte die zuletzt für ihre treue Anhängerschaft erfreulich in drei Partien mit sieben Punkten ohne Gegentor gebliebene Arminia Bielefeld die höchste Heimniederlage in dieser Saison. Gewiss ein heftiger Rückschlag für den Aufsteiger aus Ostwestfalen für sein Vorhaben, nicht im Sommer wieder ins Unterhaus zurückkehren zu müssen. Überhaupt dürfte der Kampf um den Klassenerhalt im Gegensatz zur Langeweile im Wettbewerb um die Schale das Geschehen in der Liga wesentlich mehr beleben. Mit etwas Glück könnten sich die Männer aus der Leineweberstadt im Ringen mit Hertha, Köln und Mainz durchsetzen. Der erste Etappensieg auf diesem Weg wäre am Sonntag beim Effzeh am Rhein denkbar.

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