SPD informierte sich über den Verbraucherschutz
„Untergeschobene Verträge, intransparente Rechnungen, Abofallen und unberechtigte Forderungen sind nur einige Beispiele der Anliegen, mit denen wir uns zu befassen haben.“ Dies erklärte Holger Okken, als er einer SPD-Abordnung – mit der Bürgermeisterkandidatin Sabine Pfeffer, den Vorsitzenden der Fraktion, Thomas Morfeld, und des Ortsvereins Lippstadt, Hans Zaremba, sowie dem Ratsbewerber im Ortsteil Cappel, Karl-Heinz Tiemann – die Arbeit der von ihm in Lippstadt geleiteten Verbraucherberatungsstelle vorstellte.
Eine von 60 Anlaufstellen
Das Büro der örtlichen Verbraucherzentrale ist eine von 60 Anlaufstellen in Nordrhein-Westfalen, an die sich die Bürgerinnen und Bürger mit Blick auf den Konsumentenschutz wenden können. Das Spektrum der Beratungen reicht vom Wohnen (Möbelkauf, Handwerkerleistungen und Mieten) und Finanzen (Altersvorsorge, Kredite und Versicherungen) über Freizeit (Reisen, Nahverkehr und Gewinnspiele) und Medien (Mobilfunk und Rundfunkbeiträge) bis zu Energiefragen (Anbieterwechsel) und den Umweltschutz (Öko-Produkte und Schadstoffe). „Wir beraten kundennah und bedienen uns dabei, wenn es notwendig wird, auch spezialisierter Honorarkräfte“, teilte der diplomierte Ökotrophologe seinen Gästen aus der SPD mit. Die Lippstädter Beratergruppe setze sich momentan aus insgesamt drei Fachkräften zusammen und Holger Okken betonte den Anspruch des von ihm geleiteten Teams: „Wir wollen die Hilfesuchenden vor Übervorteilung schützen und ihnen einen niederschwelligen Zugang zum Recht verschaffen.“ Zudem stehe auch ein breites Sortiment von nützlichem Informationsmaterial zur Verfügung. So auch die Publikationen der Stiftung Warentest. Überdies halte man in Lippstadt ein Angebot zur Verbraucherbildung vor. „Schließlich will Konsumieren auch gelernt sein“, sagte der aus Unna stammende Verbraucherschützer und fügte hinzu: „Als unabhängige Bildungspartnerin bieten wir Unterrichtsbesuche, Aktionen und Arbeitsmaterialien für Schulen und Einrichtungen der Kindertagesbetreuung.“ Dies schließe auch Fachtagungen und Fortbildungen für Lehrkräfte und pädagogisches Fachpersonal ein. Ebenso würden Spezialberatungen zum Schutz der eigenen Immobilie bei Starkregen und für die privaten Anstrengungen zur Verwirklichung der Pariser Klimaziele durchgeführt.
Überzeugende Arbeit geleistet
„Alles, was wir bei unserem Besuch erfahren haben, ist eine überzeugende Arbeit“, fand die SPD-Bürgermeisterkandidatin Sabine Pfeffer lobende Worte für den Einsatz der Verbraucherberatung in Lippstadt. Organisiert ist der Verbraucherschutz auf Landesebene in einem eingetragenen Verein, der überparteilich und unabhängig von Anbietern agiert. Die Finanzierung der Verbraucherbüros – und der seit 2007 in Lippstadt bestehenden Dienststelle – erfolgt im Wesentlichen über das Land Nordrhein-Westfalen sowie durch die Städte und Kreise. „Eine unerlässliche Aufgabe der öffentlichen Hand“, unterstrich Sabine Pfeffer die Verpflichtung des Staates und der Kommunen, sich für die Konsumenten nachhaltig zu engagieren. Durch eine stärkere Bündelung der verschiedenen Hilfsangebote verspricht sich die Sozialdemokratin eine Ausweitung des Verbraucherschutzes in Lippstadt. So wünscht sie sich, die derzeit bei der Arbeiterwohlfahrt in der Beckumer Straße bestehende Schuldnerberatung enger mit der Verbraucherzentrale zusammenführen, um mögliche Synergieeffekte besser nutzen zu können. „Ideal wäre außerdem, wenn nach dem Bau des neuen Stadthauses, das Bürgerbüro für die Verwaltungsaufgaben, die Schuldnerberatung und der Schutz für die Verbraucher unter einem gemeinsamen Dach zusammengefasst werden könnten“, verkündete die SPD-Bürgermeisterkandidatin als eine Aufgabe für die kommende Ratsperiode.
Hans Zaremba