Hans Zaremba über die Aktion „Vorfahrt fürs Fahrrad“ der SPD
Vor zwei Jahren aktivierten die örtlichen Sozialdemokraten die von ihnen bereits in den frühen 1980er Jahren initiierte Aktion „Vorfahrt fürs Fahrrad“, mit der sie Schwachstellen auf den Radwegen in Lippstadt aufzeigen und über möglichst unbürokratische Wege abstellen wollen. Eine erste Zwischenbilanz dieses Engagements zog jetzt der stellvertretende Vorsitzende des Lippstädter SPD-Ortsvereins, Karl-Heinz Tiemann.
Kooperation mit dem ADFC
Als Leiter der „Zukunftswerkstatt“ für die SPD-Kommunalpolitik in der Kernstadt und in Cappel bereitet der 68jährige pensionierte Diplombauingenieur die fortdauernden Inspektionen vor und dokumentiert ihre Resultate, die in der Regel im Stadthaus am Ostwall in kleiner Runde mit kompetenten Ansprechpartnern aus den Fachbereichen Stadtentwicklung und Bauen sowie Recht und Ordnung der Stadtverwaltung Lippstadt erörtert werden. „Was wir bislang erreicht haben, ist eine Bestätigung unserer Arbeit“, fasste jetzt der SPD-Ortsvereinsvize die Ergebnisse aus den vergangenen 24 Monaten zusammen. Als „vorteilhaft“ habe es sich erwiesen, zugleich „in die Prüfungen des innerstädtischen Radwegenetzes“ den Sachverstand des auch in Lippstadt regen ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club e.V.) einzubeziehen und fügte hinzu: „Wir verfolgen das Ziel, weniger Autos in die Innenstadt zu lassen, sondern vermehrt das Fahrrad zu nehmen.“ Das steigere die eigene Fitness, schone den Straßenbelag und fördere eine Verbesserung des Klimas. Eine Überlegung, die auch die SPD-Bürgermeisterkandidatin Sabine Pfeffer bei ihrer parteiinternen Bewerbung auf der Delegiertenkonferenz der Sozis im November und drei Wochen vor dem momentanen „Corona-Lockdown“ beim politischen Aschermittwoch der Lippstädter SPD hervorgehoben hatte. Mit Blick auf das teilweise bedenkliche Verhalten einiger Fahrradnutzer forderte Tiemann, strenger die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) und die Verkehrstauglichkeit ihrer Drahtesel zu beachten. Auf der anderen Seite werde folglich von der öffentlichen Hand erwartet, die Straßen und Wege auch für die Radler gut befahrbar zu anzulegen und zu erhalten. Nur so könne man von einer Augenhöhe zwischen allen Verkehrsteilnehmern reden. „Doch hier ist noch eine Menge Luft nach oben“, meinte der Sozialdemokrat zu der von seiner Partei forcierten Aktion „Vorfahrt fürs Fahrrad“.
Präsentation im Stadthaus
Die vorerst letzte Inaugenscheinnahme fand Ende Februar im Lippstädter Norden statt. Sie führte von der Graf-Adolf-Straße über die Barbarossastraße, Chalybäusstraße, Bastionstraße, Beckumer Straße und den Schlachthofpatt zur Cappeler Stiftsallee. Vorgefunden wurden etliche Defizite, wie beschädigte Fahrbahnbeläge, verblasste Fahrbahnmarkierungen und irreführende Verkehrsbeschilderungen, aber auch leichtfertiges Parken von Kraftfahrzeugen auf den Geh- und Radwegen. Die von der SPD erstellte Mängelliste wurde noch vor dem Betretungsverbot im Zuge von Corona durch das Ratsmitglied aus der Nordstadt, Udo Strathaus, und dem stellvertretenden Ortsvereinsvorsitzenden Karl-Heinz Tiemann, im Stadthaus mit einer Abordnung aus der Stadtverwaltung, bestehend aus Jörg Bökenkötter (Fachdienstleiter Straßenbau), Simone Hövel (Fachdienst Stadtplanung und Umweltschutz), und Harald Wegener (Fachdienst Sicherheit und Ordnung), auf ihre möglichen Lösungsansätze hin betrachtet. Ebenso kam dabei auch eine Schwachstellen-Analyse der Radwege im Lippstädter Süden zur Sprache, die zusammen mit der SPD-Gruppe „LiSA“ (Lippstadt Süd in Aktion) unternommen wurde. Sie beinhaltete Erkenntnisse einer Route, die am Pfarrzentrum an der Piuskirche startete und über die Westernkötter Straße, Dusternweg sowie Stirper Straße rollte und in der Otto-Hahn-Straße endete.