60plus in der Lippstädter Sozialdemokratie
Die Arbeitsgemeinschaft der Sozialdemokraten 60plus ist eine von bundesweit elf Arbeitsgemeinschaften der SPD, die im Rahmen der politischen Willensbildung und im organisatorischen Aufbau ihrer Partei eine besondere Bedeutung haben. Auch in Lippstadt besteht seit zwei Jahrzehnten eine Vereinigung der SPD-Senioren, die sich jetzt mit der Wahl von Karl-Heinz Tiemann zu ihrem Leiter personell neu aufstellte.
Neuer Vorstand gewählt
Der einstimmig gewählte neue Vorsitzende von 60plus in Lippstadt bildet nun mit seinem Vorgänger Albrecht Gubalke sowie dem früheren Zweiten Bevollmächtigen der Industriegewerkschaft Metall, Hans-Joachim Kühler, als seine Stellvertreter den Vorstand der Lippstädter SPD-Senioren. 60plus versteht sich als Zielgruppenorganisation der SPD, die insbesondere inhaltliche Impulse für die SPD geben will und zugleich Vermittlerin zu den Älteren in Organisationen, Verbänden und Institutionen sein will. Der Arbeitsgemeinschaft 60plus gehören automatisch alle SPD-Mitglieder ab dem 60. Lebensjahr an. Mit ihren 250.000 Genossinnen und Genossen ist 60plus in der Bundes-SPD die größte parteiinterne Gemeinschaft. Eine formale Mitgliedschaft bei 60plus gibt es nicht. Zudem sind Nicht-Parteimitglieder und in der Seniorenarbeit Tätige, die das 60. Lebensjahr noch nicht erreicht haben, zur Mitarbeit eingeladen. Die Arbeitsgemeinschaft 60plus arbeitet autonom. Sie hat einen eigenen organisatorischen Aufbau – analog zur Gliederung der SPD – und fasst eigenständige Beschlüsse. 60plus in der SPD hat das Antrags- und Rederecht für die Parteitage auf den jeweiligen Ebenen. Auch Kandidaten- und Wahlvorschläge können von den Senioren der Sozis eingebracht werden.
Breite Themenpalette im Blick
In der Rückschau auf den im April in Esbeck durchgeführten Lippstädter SPD-Stadtparteitag bezeichnete der neue 60plus-Vorsitzende, den Beschluss, die Mehrgenerationenarbeit in Lippstadt zu erweitern, als „folgerichtigen Schritt“ nach den positiven Erfahrungen mit der Arbeit im „Mikado“ und „Treff am Park“. Zu den Aktivitäten der SPD-Senioren in vergangenen Wochen gehörte auch die Teilnahme an einem im örtlichen Quality-Hotel ausgerichteten Seminar der Friedrich-Ebert-Stiftung zur Digitalisierung und ein Besuch im Lippstädter Büro Kubus, um die Umwandlung von analogen Werten in digitale Formate in der Praxis zu beobachten. Darüber hinaus befassten sich die SPD-Senioren in diesem Frühjahr mit dem „Krankenhausentlassmanagement“, wozu sie mit der Vorsitzenden der örtlichen Jusos, Leonie Stotz, eine im Gesundheitswesen tätige Fachkraft begrüßen konnten. Eine Fortsetzung dieses Thema soll, so Karl-Heinz Tiemann, im September mit einer Information über die Praxis im Katholischen Krankenhaus in Lippstadt erfolgen. „Ebenso wollen wir die Fußgänger-Querungen für Gehbehinderte an bestimmen Stellen in der Stadt beleuchten und verbessern“, kündigte der 60plus-Chef gleichfalls an. Speziell habe man die Situation im Bereich des St. Annen-Rosengarten in der Soeststraße im Blick. Für den Juli plant die Lippstädter 60plus-Gemeinde ein Treffen mit den SPD-Senioren aus dem benachbarten Bad Sassendorf, um das Thema „Sicherheit im Alltag“ unter Einbeziehung von Referenten aus der Polizei zu betrachten. Beim Besuch im Stadion „Am Bruchbaum“ Mitte Juni steht neben Informationen über den SV Lippstadt 08 durch den Präsidenten Thilo Altmann auch die „partizipative Sportentwicklung“ in Lippstadt mit dem Mitglied des Sportausschusses der Stadt Lippstadt, Dr. Steffen Menze, als Referenten auf der Agenda der 60plus-Runde. Zuletzt hatten die SPD-Senioren mit dem einstigen SPD-Fraktionschef im Stadtrat, Rechtsanwalt und Notar Dr. Franz Walter Henrich, einen Experten zum Komplex „Patientenverfügung“ und „Vorsorgevollmacht“ zu Gast.
Hans Zaremba