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Tourismus ein Wirtschaftsfaktor

Gut besuchtes SPD-Forum in Bad Waldliesborn

Es war ein grundlegender Beschluss, den der Rat in seiner Sitzung vor Weihnachten gefasst hat: Die Zusammenlegung der Vermarktung der im Ortsteil Bad Waldliesborn offerierten und im Lippstädter Rathaus empfohlenen Angebote des Tourismus im Heilbad und in der Gesamtstadt. Für den Vize-Vorsitzenden der SPD-Ratsfraktion, Mathias Marx, besteht darin „eine riesige Chance für ganz Lippstadt“.

Momentaufnahme beim Tourismusforum in Bad Waldliesborn: Von links Hans-Joachim Bädorf, Gerhard Schulze, SPD-Fraktionsvize Mathias Marx, Ute Strathaus und Wilfried Glennemeier. Foto: Karl-Heinz Tiemann

Tourismus zur Wirtschaftsförderung?

Dies unterstrich der Ratsherr, als er als Moderator das von den Lippstädter SPD-Ortsvereinen in Lipperbruch-Lipperode-Bad Waldliesborn und in der Kernstadt und Cappel vorbereitete und gut besuchte Forum zu den touristischen Möglichen im allgemeinen für Lippstadt und im speziellen für den Kurort an der Nahtstelle zu den umliegenden Kreisen Warendorf, Gütersloh und Paderborn eröffnete. Nach Auffassung von Ute Strathaus, Tourismusexpertin der Lippstädter SPD, ist der Fremdenverkehr „ein bedeutender Wirtschaftsfaktor, der bisher im Raum Lippstadt nicht genügend genutzt wurde“. Insbesondere sieht die 50jährige im Radtourismus einen boomenden Zweig in der Tourismusbranche, „der gut ausbaufähig ist und von dem verschiedene Wirtschaftszweige profitieren können“. Hier rückte die Betriebswirtschaftlerin die 2013 eröffnete Römer-Lippe-Route in den Blickpunkt. Sie stelle eine Verbindung der touristischen Regionen des Niederrheins, Münsterlandes, Sauerlandes, Teutoburger Wald mit der Metropole Ruhr dar und eröffne vielförmige Möglichkeiten. Der Geschäftsführer der Touristik und Marketing GmbH in Bad Waldliesborn, Gerhard Schulze, betrachtete in seinem Beitrag das „Pauschlangebot als touristisches Leistungsbündel“. Mit ihm verfüge man „über transparente Offerten, die den ohnehin schwierigen Prozess der Vergegenständlichung touristischer Angebote und deren Verkaufschancen erleichtern können“. Für den in Bad Waldliesborn tätigen Manager beinhalten die abwechslungsreichen Maßnahmen, die bereits derzeit die von ihm repräsentierte GmbH vorhalte, „große Chancen für die gesamte Stadt Lippstadt“. Gefehlt hätten aber bislang die notwendigen Finanzen, um für die Produkte des Heilbades breit werben zu können. Dass unter diesen wirtschaftlichen Gesichtspunkten beim Bad Waldliesborner öffentlichen Treffen die Anregung erhoben wurde, womöglich das Marketing für den Tourismus eher bei der heimischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft anzusiedeln, überraschte manchen im Veranstaltungssaal der Hotels Ortkemper nicht sonderlich.

Therme ein unerlässlicher Bestandteil

Wilfried Glennemeier, Vorsitzender des Kur- und Verkehrsvereins Bad Waldliesborn e.V., begrüßte beim von der SPD initiierten Dialog die vom Stadtrat nach zähen Verhandlungen auf den Weg gebrachte Einführung der Fremdenverkehrsabgabe im Lippstädter Ortsteil, die es ermögliche, die Dinge in Bad Waldliesborn auf eine „gerechte und verlässliche Finanzierung“ zu stellen. Auch er sieht in der „Zusammenführung der Kompetenzen“ einen Vorteil für die gesamte Stadt und betonte: „Wir brauchen ein gutes Gesamtkonzept und einen langen Atmen.“ Atmen Somit betrachte er Marketing als das „Bohren von dicken Brettern“. Die vom Gutachter Jan Kobernuß, Inhaber der Kölner Freizeit- und Tourismusberatung GmbH, im vergangenen Jahr erstellte Zukunfts-Analyse für das Mineralheilbad bezeichnete der Textileinzelhändler als gute Hilfe für die im Kurort angestrebten Überlegungen. Mit Hans-Joachim Bädorf, Geschäftsführer des Heilbäderverbandes in Nordrhein-Westfalen, hatten die Veranstalter aus der Sozialdemokratie auch einen urteilssicheren Experten von außerhalb für das Podium gewonnen. Der einst in Bad Münstereifel als Bürgermeister tätige Bädorf war mit seinem Auftritt beim SPD-Forum bereits zum fünften Mal im letzten halben Jahr in Bad Waldliesborn. Er sprach den Akteuren in dem mit der kommunalen Neuordnung von 1975 aus Liesborn nach Lippstadt eingegliederten Ortsteil ein hohes Kompliment für ihre Anstrengungen aus. Die von der SPD in ihrer Einladung formulierte Frage („Gesundheits-) Tourismus in Lippstadt – eine Chance für die gesamte Stadt?“ beantwortete der Gast mit dem nicht zu überhörendem rheinischen Zungenschlag mit einem eindeutigen Ja. Auf Nachfrage der stellvertretenden Bürgermeisterin Sabine Pfeffer hält er die Fortführung der Therme für einen unerlässlichen Bestandteil der Angebote für die für einen Aufenthalt nach Bad Waldliesborn zu holenden Gäste.

Hans Zaremba

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