Lippstädter Sozialdemokraten schreiben Geschichte
Obwohl noch zweieinhalb Jahre verstreichen werden, bis der SPD-Ortsverein Lippstadt auf sein 100jähriges Bestehen zurückblicken kann, sind die Vorbereitungen auf dieses Jubiläum bereits angelaufen. „Projekt 2021“ ist die Kurzbezeichnung für ein Vorhaben, mit dem die mitgliederstärkste örtliche Parteigliederung im Jahr 2021 ihr Jubiläum präsentieren will. Unter dem vorläufigen Titel „Lippstädter Sozialdemokraten schreiben Geschichte“ wollen die Sozis in der Kernstadt und Cappel sowohl eine Publikation mit etlichen Porträts herausgeben als auch eine Ausstellung vorbereiten.
Unterstützung
Schon im vergangenen August hatte der Vorstand des Lippstädter SPD-Ortsverein diese Überlegungen beschlossen, die nun konkretisiert und durch einen weiteren Beschluss in der Juni-Zusammenkunft des Ortsvereinsvorstandes in die Tat umgesetzt werden sollen. In der Ausgabe 9 aus 2017 hatte Rote Lippe Rose intern dieses Vorhaben bereits vorgestellt. Unterdessen hat eine Reihe von Gesprächen stattgefunden, um die Voraussetzungen für die Realisierung dieses durchaus ambitionierten Projektes zu schaffen. Dazu gehörte im April auch eine Unterredung mit den Leiterinnen des Stadtarchivs, Dr. Claudia Becker, und Stadtmuseums, Dr. Christine Schönebeck. Ohne die Unterstützung dieser städtischen Institutionen lässt sich ein derartiges Unternehmen, das auch einen wesentlichen Teil der Lippstädter Stadtgeschichte repräsentiert, von ehrenamtlichen Akteuren kaum verwirklichen.
Erinnerungen
Mit der Publikation und Ausstellung „Lippstädter Sozialdemokraten schreiben Geschichte“ soll das Engagement etlicher Lippstädter Sozis in Erinnerung gerufen werden, von denen gegenwärtig nur noch selten die Rede ist. So zum Beispiel für viele andere Horst Heckemüller (+) und Heinz-Hermann Peters, die Ende 1970er und Anfang der 1980er als Verantwortliche auf der Brücke des SPD-Ortsvereins in der Lippstädter Kernstadt standen.
Recherche
Dies erfordert nun von den Verantwortlichen des „Projektes 2021“ das Durchstöbern etlicher Schriftstücke, Fotos und Presseveröffentlichungen. Die Recherche und Sichtung von Material für die Erstellung der Portraits in der Publikation und die geplante Ausstellung wird in den Wochen bis Ende August 2018 eine der vorrangigen Aufgaben der jetzt zu bildenden Redaktion „Lippstädter Sozialdemokraten schreiben Geschichte“ sein. Sie soll sich nach den bisherigen Planungen aus Gudrun Beschorner, Karl-Heinz Brülle, Dr. Nils Duscha, Dietmar Gröning-Niehaus, Willi Kröger, Wolfgang Schulte Steinberg, Udo Strathaus, Karl-Heinz Tiemann und Hans Zaremba zusammensetzen. Dabei wird für sie neben den privaten Akten von Karl-Heinz Brülle, Wolfgang Schulte Steinberg und Hans Zaremba und der seit Dezember 2017 im Internet zugänglichen Sammlung der örtlichen Tageszeitung vor allem das Stadtarchiv als zentrale Quelle für ihre Nachforschungen in Betracht kommen.
Stadtarchiv
Dort befinden sich seit zwei Jahrzehnten auch die Sammlungen der Zeitung des SPD-Ortsvereins Lippstadt, Rote Lippe Rose intern. Mitte April übergaben die Mitglieder des Ortsvereinsvorstandes, Wolfgang Schulte Steinberg, Karl-Heinz Tiemann und Hans Zaremba, dem Stadtarchiv im „Alten Steinwerk“ die Jahrgänge 2013 bis 2017 des in der Regel monatlich erscheinenden Blattes der Sozialdemokraten in der Kernstadt und Cappel zur dauerhaften Aufbewahrung, als sie mit Dr. Claudia Becker und Dr. Christine Schönebeck das Projekt 2021 für das 100jährige Jubiläum des SPD-Ortsvereins Lippstadt erörterten. „Ich bin immer erfreut, wenn Schätze aus privaten Sammlungen in das allen Interessierten zugängliche Stadtarchiv gelangen“, hob die Archivleiterin Dr. Claudia Becker hervor und meinte: „Viel zu oft schlummern wertvolle Schriftstücke und Bilder in Kellern oder auf Dachböden und werden irgendwann von ahnungslosen Erben als Altpapier entsorgt. Damit gehen Informationen verloren, die dann mit viel Aufwand rekonstruiert werden müssen – wenn dies überhaupt möglich ist. Darum ist es sehr zu begrüßen, wenn Zeitgenossen dafür Sorge tragen, dass ihre Geschichte vernünftig dokumentiert wird.“
Hans Zaremba