Hans Zaremba über ein TV-Format mit Lippstädtern
Mit einem völlig neuen Format („Sofa United“) startete im vergangenen August der bei Paris ansässige paneuropäische Fernsehsender „Eurosport“ in die am letzten Wochenende abgeschlossene 55. Auflage der Fußballbundesliga. Von Anfang bis Ende war auch ein Ensemble aus Lippstadt, das aus vier Vorstandsmitgliedern des SPD-Ortsvereins für die Kernstadt und Cappel (Christine Goussis, Dietmar Gröning-Niehaus, Karl-Heinz Tiemann und Hans Zaremba) sowie dem langjährigen Lippstädter Fußballfunktionär Willi Budde bestand, mit von der Partie.
Unverfälschte Einblicke
Viele spannende und außergewöhnliche Momente konnten die von „Anda-Medien“ aus Berlin in das Wohnzimmer des pensionierten Lippstädter Beamten und Architekten Karl-Heinz Tiemann entsandten Redakteure und Kameraleute bei ihren Besuchen für die wöchentlichen Chroniken aufzeichnen. Das Konzept der Sendung, die in der Regel am Freitagabend vor dem ersten Bundesligamatch des jeweiligen Spieltages im frei zugänglichen Teil von „Eurosport“ zu betrachten war, hatte das Einfangen von unverfälschten Einblicken in das Seelenleben von Fußballfans in Deutschland zum Prinzip erhoben. „Sofa United“ beobachtete in der Verantwortung des Produktionsleiters Daniel Becht und Chefredakteurs Marc Rademacher in einigen deutschen Städten etliche Fußballanhänger mit den unterschiedlichsten Vereinsvorlieben, wie sie auf dem Sofa ihren Fan-Kult zelebrierten und mit ihren Klubs mitlitten. So auch in Lippstadt, wo sich die Akteure bei ihren Treffen vor der Kamera neben dem Ausleben ihrer Emotionen auch mit sportpolitischen Themen (Video-Beweis, 50+1-Regel, Fernsehgelder und Vertragstreue mancher Fußballsöldner) befassten.
Gelungene Atmosphäre
Zum Saisonfinale, wo neben dem schon feststehenden Absteiger aus Köln noch der zweite Anwärter für das Unterhaus ermittelt werden musste und nach den bereits für die Champions League 2018/19 qualifizierten Vereine aus München und Gelsenkirchen noch die restlichen zwei Plätze für diesen Wettbewerb zu vergeben waren, hatte „Anda-Medien“ alle bundesdeutschen Gruppen des Fußballs vom Sofa nach Berlin eingeladen. Im Ortsteil Prenzlauer Berg des im Nordosten der Hauptstadt gelegenen Stadtbezirks Pankow hatten die Fernsehleute einen großen Saal gemietet, der durch seine stufenförmig angeordneten Sitzreihen etwas von der Stimmung aus einem Stadion verbreiten und mit der Sitzkissen-Polsterung zugleich den Sofa-Charakter vermitteln sollte. Eine Verbindung, die den Regisseuren des Treffens im „Haus am See“ im Umfeld vieler alteingesessener Berliner Kneipen rundweg gelungen war. Mit den Angeboten in diesem Lokal (Kaffee, Tee und Kuchen sowie kühlen Getränken) fühlten sich die aus den verschiedenen Winkeln Deutschlands an die Spree gekommenen Teilnehmerinnen und Teilnehmer wie in einem zweiten Wohnzimmer. Dort konnten sie die Fußballkonferenz mit den Entscheidungen über den Abstieg (in Hamburg und Wolfsburg) und für die Qualifikation für die Champions League (in Sinsheim und Leverkusen) auf einer großen Leinwand verfolgen.
Interessante Erfahrung
Für die aus Lippstadt angereisten leidenschaftlichen Fans des HSV (Christine Goussis, SPD-Ratsfrau, und Karl-Heinz Tiemann, Chronist der Sozialdemokraten im Ortsverein Lippstadt) war die Fußballparty in Berlin ein nicht ganz einfacher Nachmittag, da ihr Verein immer noch die Relegation anstrebte und den drohenden Niedergang vermeiden wollte. Doch nach dem Ende des letzten Spieltages der Saison 2017/18 mussten die Rothosen aus Hamburg trotz eines 2:1 über Gladbach den bitteren Weg ins Unterhaus antreten, da auch der Konkurrent aus Wolfsburg das Match mit den Kölnern klar gewann (4:1). Aber auch für die HSV-Sympathisanten und die weiteren Lippstädter war das von ihnen eingegangene Experiment, Gemütsbewegungen vor der Kamera zu zeigen, eine interessante Erfahrung. Mit ihnen und den anderen gut 50 Frauen und Männer der Zusammenkunft im vormaligen Ostberlin wartet nun auch die Produktionsfirma „Anda-Medien“ auf ein Signal aus Frankreich, ob es in 2018/19 eine Fortsetzung mit „Fußball vom Sofa“ geben wird.
Aufschlussreiche Interviews
Was die in Berlin versammelten Fußballfreunde von dem letzten Spieltag für ihre jeweiligen Vereine erwarteten, gaben sie vor dem Anstoß auf den neun Spielfelder und dem beginn der Konferenzübertragung in Interviews preis. So auch die Gruppe aus dem Lippstädter SPD-Ortsvereins mit ihren Vorstandsmitgliedern Christine Goussis, Dietmar Gröning-Niehaus und Karl-Heinz Tiemann. Befragt wurden sie dazu von Marc Rademacher, einem in München beheimateten Fernsehjournalisten und dem Redaktionsleiter der Serie ‚Fußball vom Sofa‘.
Illustrierte Eindrücke
Mit sechs unkommentierten Fotos aus den in Berlin entstandenen Bilder-Sammlungen von Karl-Heinz Tiemann und Hans Zaremba wird der Beitrag über das Finale beim Fußball vom Sofa abgerundet.