Von der Kultur über die Stadtentwicklung bis zum Sport bei der SPD
Als 1979 der damalige Stadtrat für Kultur in Frankfurt am Main, Hilmar Hoffmann (SPD), den Satz „Kultur für alle“ formulierte, verband er damit das Ziel, allen Bürgern generell die Teilhabe an allen Sparten der Kultur zu ermöglichen. So ist es auch folgerichtig, wenn heute die Vizebürgermeisterin Sabine Pfeffer beim öffentlichen Treffen des Lippstädter SPD-Ortsvereins zur Halbzeitanalyse der Stadtpolitik die Kultur als eine kommunale Querschnittsaufgabe charakterisiert.
Stadtmuseum
Auch die Lippstädter Politikerin will, wie sie in der Veranstaltung der Sozis bekräftigte, möglichst viele Menschen aller Generationen und sozialen Schichten mit den kulturellen Angeboten an der Lippe vertraut machen. Dazu gehört auch ihre Idee in Anlehnung an das musikpädagogische Programm „JeKi“ („Jedem Kind ein Instrument“) auch ein „JePi“ („Jedem Kind einen Pinsel“) aufzulegen, um frühzeitig Kinder an das Malen von Bildern heranzuführen. Zugleich erinnerte die SPD-Frau an das von ihrer Partei im Frühjahr 2012 veranstaltete Kulturforum, das inzwischen in Lippstadt zu einem umfassenden Kulturentwicklungsprozess geführt habe. Zufrieden gab sich die Vorsitzende des städtischen Schul- und Kulturausschusses in der von Lukas Forte und Marianne Schobert geführten Befragung über die nach langen politischen Kämpfen durchgesetzte Wiederbesetzung der Leitungsstelle im Stadtmuseum. „Mit Christine Schönebeck haben wir eine Frau gefunden, die über viele Erfahrungen verfügt“, bemerkte Sabine Pfeffer und ergänzte: „Als Freiberuflerin hat sie im Rahmen einer Honorartätigkeit seit 2008 die Museumssammlung in Lippstadt wissenschaftlich erfasst und die umfangreiche Spielzeugsammlung in einer Sonderausstellung neu präsentiert.“ Konsequent sei, die promovierte Volkskundlerin in die seit langem überfällige Renovierung des Museums einzubinden.
Stadttheater
Fragen der Instandsetzung bestimmten gleichfalls das Interview mit dem Stadtverordneten Udo Strathaus über die technische Sanierung des Stadttheaters. Die gesamte Haustechnik – einschließlich der für die Bühnen und Medien – werde erneuert. „Dies nicht zuletzt auch wegen der gestiegenen Anforderungen des Brandschutzes“, hob der Diplom-Ingenieur hervor. Was die Einhaltungen der Termine der anstehenden Arbeiten im einst vom Bürgermeister Jakob Koenen (SPD) vorangetriebenen und 1973 eröffneten Stadttheaters betreffe, zeigte sich der Ratsherr optimistisch: „Da das Theater ab Mai für zwei Spielzeiten geschlossen wird, steht genug Zeit für die erforderlichen Maßnahmen zur Verfügung.“ Mit der von der SPD durchgesetzten Erweiterung des Foyers habe man einen sichtbaren Akzent anbringen können: „Damit wird in Zukunft die drangvolle Enge in den Pausen beseitigt und die Bewirtung der Zuschauer komfortabler“, unterstrich der SPD-Bauexperte. Und für Menschen mit Gehbehinderungen und Rollstuhlfahrer werde die Erreichbarkeit des Zuschauerraumes durch einen extra großen Aufzug geschaffen.
Stadthaus
Karl-Heinz Brülle, mit seiner über 28jährigen Mitgliedschaft im Stadtrat einer der gründlichsten Kenner der örtlichen Politik, oblag es, eine Einschätzung zum Mobilitätskonzept zu präsentieren: „Sie fällt aus meiner Sicht grundsätzlich positiv aus, zumal die von uns gewünschten Änderungen weitgehend übernommen worden sind.“ Mit Blick auf die Verkehrsteilnehmer in der umgestalteten Woldemei nahm der passionierte Fußgänger jedoch eine Einschränkung vor: „Die Hauptnutznießer sind die Radfahrer, während die Fußgänger davon nur teilweise profitieren.“ Eine klare Zustimmung fand bei dem einstigen Landtagsabgeordneten das Vorhaben auf dem Areal des früheren Güterbahnhofs, die momentan in verschiedenen in die Jahre gekommenen Gebäuden untergebrachte Verwaltung der Stadt Lippstadt in einem neuen Stadthaus zusammenzufassen: „Damit kann zugleich der letzte Schandfleck im Bereich der historischen Kernstadt endlich beseitigt werden.“
Sportentwicklung
Unmissverständlich war das Bekenntnis des SPD-Fraktionsvorsitzenden Thomas Morfeld zum Erhalt des Lehrschwimmbeckens in Dedinghausen, der wegen der hohen Auslastung des Cabrioli („Dort hat man seine Grenzen erreicht“) erforderlich sei. Für den Sport in Lippstadt ist es nach der Auffassung des Esbeckers ebenso notwendig, am Evangelischen Gymnasium Lippstadt eine Dreifachsporthalle für 599 Nutzer (Zuschauer und Sportler) zu errichten. Immerhin würden sich in Lippstadt 21.000 Bürgerinnen und Bürger in 42 Sportarten betätigen. „Dem müssen wir Rechnung tragen“, erklärte Morfeld und begrüßte zugleich das Konzept „Jahnplatz 2020“, um das größte Sportgelände in Lippstadt in den nächsten Jahren weiterzuentwickeln: „Eine hervorragende Geschichte.“ Die bislang diskutierten Überlegungen für den Jahnplatz umfassen unter anderem die Schaffung einer 400-Meter-Tartanbahn, den Wunsch der Skater für ihre Anlage, mehr Licht zu bekommen, und den Vorschlag, für Kinder einen Matschbereich zu schaffen. „Eine Aufwertung des Sports in Lippstadt“ erwartet der SPD-Vormann obendrein von der mit der Sportkonferenz im vergangenen Mai eingeleiteten Sportentwicklungsplanung.
Hans Zaremba