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Von anderen Institutionen lernen

AWO inspizierte Mehrgenerationentreffpunkt

Derzeit gibt es in Deutschland rund 550 Mehrgenerationentreffpunkte. Einer davon ist die aus Mitteln der Bundes und der Stadt Lippstadt geförderte Einrichtung „Mikado“ im Wohnpark Süd, die jetzt vom Kreisvorstand der Arbeiterwohlfahrt (AWO) auf Einladung des Vorsitzenden des städtischen Jugendhilfe- und Sozialausschusses, Hans Zaremba, inspiziert wurde.

Erfahrungsaustausch im „Mikado“: Von links Frank Osinski, Franz Menzel, Nanni Schütte und Hans Zaremba. Foto: Karl-Heinz Tiemann

Niederschwellige Angebote

Dabei wurde der Besuch der ehrenamtlichen AWO-Funktionäre unter Leitung ihres Kreisvorsitzenden Franz Menzel (Soest) vom Gedanken „Was kann man von anderen Institutionen lernen?“ bestimmt. Dass die aus den verschiedenen Winkeln im Kreisgebiet in den Süden Lippstadts gekommenen Repräsentanten des am 13. Dezember 1919 von der damaligen Abgeordneten der Nationalversammlung, Marie Juchacz (SPD), gegründeten Verbandes viele Erfahrungen mitnahmen, war ihren engagierten Gastgebern geschuldet. Zum Meinungsaustausch hatten sich für den Träger des Hauses Frank Osinski vom Familienbüro der Stadt Lippstadt, der das „Mikado“ als „ein nachbarschaftliches Wohnzimmer für alle“ charakterisierte, und Nanni Schütte, Leiterin des Begegnungszentrums, die es als Aufgabe des Treffpunktes ansah, „den sozialen und gesellschaftlichen Zusammenhalt zu fördern“, eingefunden. Die städtischen Bediensteten stellten im Dialog mit den ehrenamtlich tätigen Frauen und Männern aus der AWO heraus, dass neben etlichen niederschwelligen Angeboten (gemeinsames Backen und Essen) auch pädagogische Überlegungen ihr Tun begleiteten.

Unverzichtbarer Beitrag

Ein Blick in den Veranstaltungskalender des „Mikados“ unterstreicht dies. So bestehen dort unter anderem ein Erzählcafe, ein Jugendtreff und das Angebot für die Hausaufgabenhilfe. Ebenso treffen sich inzwischen in der Goerdeler Straße 70, wo das Mehrgenerationenhaus seinen Standort hat, die Gruppen „Latschen und Tratschen“ sowie der Busbegleiter und der ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrradclub). Als jüngster „Neuzugang“ haben sich die Senioren der Vereinigten Dienstleistungsgewerkschaft (Ver.di) gemeldet, um im „Mikado“ ihre monatlichen Runden auszurichten. Überdies hat auch die „Tafel“, die als gemeinnützige Hilfsorganisation Lebensmittel an Bedürftige verteilt, inzwischen in dem in der einstigen britischen Kaserne gelegenen Haus eine weitere Anlaufstelle errichtet. Als günstig wirke sich, so die die Ansprechpartner der Stadt Lippstadt, die enge Nähe zu anderen im heutigen Wohnpark Süd bestehenden Einrichtungen – wie die Volkshochschule und die INI – aus. „Dadurch lassen sich viele interessante Programme verbinden und zugleich Angebotslücken füllen“, hob Frank Osinski hervor. „Als unverzichtbaren Beitrag“ bezeichnete Nanni Schütte die Arbeit der vielen Ehrenamtlichen. „Sie sind es, die das Leben bei uns gestalten, ohne deren Mitwirkung viele Angebote nicht erbracht werden können.“

Schwieriger Prozess

Der Kommunalpolitiker Hans Zaremba erinnerte vor den AWO-Funktionären an den langen und schwierigen Prozess für die Schaffung dieses Treffpunktes. „Von unseren ersten Überlegungen bis zur Verwirklichung hat es über sieben Jahre gedauert“, blickte der Sozialdemokrat auf das „lange Bohren der dicken Bretter“ zurück. „Alles, was seit der Inbetriebnahme des Mehrgenerationentreffpunktes im Sommer hier geleistet wird, erfüllt vollends unsere Erwartungen“, lobte der Lippstädter Ausschussvorsitzende die Arbeit des von Nanni Schütte geleiteten Teams. Auch der AWO-Kreisvorsitzende Franz Menzel zeigte sich beeindruckt von der Angebotsvielfalt im „Mikado“, die durchaus ein Modell für die Betreiber ähnlicher Punkte in der Region sein könnte.

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