AWO-Präsident Wilhelm Schmidt besuchte Lippstadt
Derzeit entsteht in der Von-Are-Straße im Lippstädter Norden die 39. Kindertagesstätte (Kita) im Stadtgebiet. Doch schon am kommenden Mittwoch soll nach einer Vorlage des Fachbereichsleiters für Familie, Schule und Soziales, Manfred Strieth, der städtische Jugendhilfe- und Sozialausschuss unter Leitung seines Vorsitzenden Hans Zaremba die Verwaltung beauftragen, Vorschläge zum weiteren Ausbau der Betreuungs- und Förderangebote für Kinder bis zum sechsten Lebensjahr zu erarbeiten.
Den Südwesten im Blick
Diese Order an die Verwaltung könnte im November zum Votum des Fachausschusses für den Bau der 40. Kita in Lippstadt führen, die im Südwesten der Kernstadt entstehen könnte. Dort leben gegenwärtig über 900 Jungen und Mädchen im Kindergartenalter, nahezu ein Viertel der Gesamtzahl der Lippstädter Kinder in der betreffenden Altersstufe. Der für Mittwochabend unterbreiteten Beschlussvorlage zufolge bedeute dies für diesen Bereich eine Versorgungsquote von knapp 80 Prozent. „Das erfordert bereits jetzt zusätzliche Betreuungskapazitäten von rund vier Regelgruppen“, stimmt der von den Sozialdemokraten gestellte Fachausschussvorsitzende mit der Darstellung der Stadtverwaltung überein. Ob dieser Bedarf jedoch ausschließlich durch die Erweiterung bestehender Einrichtungen abdeckt werden könne, sei zwar zu prüfen, werde aber nach der Auffassung des SPD-Politikers nur schwer zu realisieren zu sein. Er gehe vielmehr von einem Neubau aus. Doch bevor es zu einer möglichen weiteren Kita im Südwesten kommt, steht die Eröffnung des momentan noch in der Bauphase stehenden Kindergartens nördlich der Goethestraße an. Vom Fortschritt der Arbeiten der künftig von der Arbeiterwohlfahrt (AWO) betriebenen Einrichtung verschaffte sich am Dienstagvormittag der Vorsitzende des AWO-Bundespräsidiums, Wilhelm Schmidt aus Salzgitter, einen persönlichen Eindruck, als er im Zuge seiner Sommerreise auf Einladung von Hans Zaremba in dessen Eigenschaft als stellvertretender AWO-Kreisvorsitzender nach Lippstadt gekommen war.
Perspektive für ‚Triftweg-Ost‘
Dazu hatten sich auch die örtliche Landtagsabgeordnete Marlies Stotz, die Vorsitzenden der AWO im Bezirk Westliches Westfalen, Michael Scheffler (Iserlohn), und im heimischen Kreis, Franz Menzel (Soest), AWO-Unterbezirksgeschäftsführer Stefan Goesmann (Meschede) und der Verwaltungsdirektor aus der lokalen Stadtverwaltung, Manfred Strieth, eingefunden. Die an dieser Stelle im Bau befindliche Kita ist nach Fantadu und Panama (im Norden) sowie Bullerbü, Kinderland und Löwenzahn (im Dreieck von Bahnlinie, Stirper und Overhagener Straße) das sechste Betreuungsangebot der AWO für Kinder in der größten Stadt im Kreisgebiet. Lobende Worte fand der frühere Bundestagsabgeordnete Schmidt zu der Raumkonzeption des zweigeschossigen Hauses, das später auch als Begegnungszentrum genutzt werden könnte. Ebenso war der 73jährige AWO-Präsident von der zentralen Lage angetan. Dem gelernten Kommunalbeamten, der einst in Wolfenbüttel als Chef der Personalabteilung und Ausbildungsleiter tätig war, berichteten die Protagonisten aus der Lippstädter Politik und Administration von der seit geraumer Zeit festzustellenden Verstetigung der Geburten- und Zuzugszahlen, die aus den Daten der Jugendhilfeplanung abzuleiten seien. „Sie können über die augenblicklichen Planungen für den Südwesten hinaus durchaus noch weitergehende Maßnahmen bewirken“, meinte der Jugendhilfe- und Sozialausschußvorsitzende Zaremba auf das unterdessen von der Politik und Verwaltung in den Blick genommene Baugebiet „Triftweg-Ost“.