Meinungsaustausch
Von der Kita bis zum Glockengeläut
Dialog zwischen Kirche und SPD, aufgezeichnet von Hans Zaremba
Zwei Fragen „Was verbindet die Evangelische Kirche und die Sozialdemokratie?“ und „Wo gibt es gemeinsame Anknüpfungspunkte?“ bestimmten im Wesentlichen den Verlauf eines Meinungsaustausches zwischen der Evangelischen Kirche in Lippstadt und den Sozialdemokraten aus der Kernstadt und im Stadtteil Cappel. Zugegen waren für die Kirche der Vorsitzende des Presbyteriums, Pfarrer Thomas Hartmann, und aus dem Jugendtreff „Shalom“ die Leiterin Christine Westermann mit ihren Kolleginnen Luise Borghoff und Kristina Krabel sowie seitens der Sozialdemokratie unter anderem die Abgeordneten im Bund, Wolfgang Hellmich, und Land, Marlies Stotz, der Vorsitzende des städtischen Jugendhilfe- und Sozialausschusses, Hans Zaremba, sowie der Vorsitzende des SPD-Stadtverbandes Lippstadt, Jens Behrens (Overhagen).

Partnerschaft in der Praxis
Mit einem Blick auf die Formulierung im SPD-Programm zur Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen am 14. Mai „Die christlichen Kirchen sind für uns beständiger Partner zur Ausgestaltung einer gerechten Gesellschaft“ wollte der Theologe Thomas Hartmann von seinen Gästen aus der Sozialdemokratie erfahren, wie sie sich die Partnerschaft vorstellt. Dazu hob die Landtagsabgeordnete Marlies Stotz die mannigfachen und guten Beziehungen zwischen der Politik und den Kirchen speziell bei der frühkindlichen Bildung in den Kindertagesstätten und die immer noch in vielen kirchlichen Bereichen festzustellende Nähe zu ihren Gemeindeangehörigen hervor. „Diese Ansatzpunkte müssen wir auch für die Arbeit in den Quartieren nutzen, damit die Menschen nicht vereinsamen“, unterstrich die Landes- und Kommunalpolitikerin.
Nutzung von Gebäuden
Aber auch andere Aspekte, wie der Erhalt historischer Kirchengebäude, der nach Auffassung des Architekten Albrecht Gubalke und Pfarrer Thomas Hartmann von der kommunalen Stadtentwicklung als eine „primäre Aufgabe“ zu begleiten sei, und die alternative Nutzung von Kirchen, waren Themen des über 90minütigen Diskurses im Jugendtreff „Shalom“. Der Bundestagsabgeordnete Wolfgang Hellmich, Mitglied im ständigen Ausschuss für Politische Verantwortung der Evangelischen Kirche in Westfalen, sprach sich in Anbetracht der teilweise komplizierten Rechtslage bei der Nutzung nicht mehr von der Kirche benötigter sakraler Bauwerke durch Dritte für ein unbürokratisches Vorgehen aus.