Radtour des Lippstädter SPD-Ortsvereins führte über Langenberg nach Wiedenbrück
Noch mehr Fachwerk, gemütliche Gässchen und lauschige Radwege findet der Tourist jetzt auf der neugestalteten „Radroute Historische Stadtkerne“. Mit den neuen Stationen Lippstadt, Werl, Werne und Soest ist diese Strecke nun rund 390 Kilometer lang und führt durch neun malerische Orte aus der Arbeitsgemeinschaft Historische Stadt- und Ortskerne in Nordrhein-Westfalen, deren Geschäftsstelle im Lippstädter Stadthaus ist und gegenwärtig von Bürgermeister Christof Sommer repräsentiert wird.
Benteler
Anlass für den Lippstädter SPD-Ortsverein genug, seine diesjährige öffentliche Radtour darauf auszurichten. So begab sich am Samstag, 3. September, um 11.00 Uhr vom Bürgerbrunnen in Lippstadt eine Equipe mit ihren Stahlrössern auf den Weg in Richtung Norden. Die von Karl-Heinz Tiemann und Hans Zaremba vorbereitete Route führte über Bad Waldliesborn zunächst nach Benteler, dem südlichen Ortsteil der benachbarten Gemeinde Langenberg. Dort betrachteten die Radler das alte vor dem Gotteshaus aufgestellte Uhrwerk der St.-Antonius-Pfarrkirche. Übrigens: Die bis vor wenigen Jahren noch eigenständige und inzwischen als Filialkirche in den Verbund der St.-Margareta-Pfarrgemeinde Wadersloh aufgenommene Pfarrei gehört zum Bistum Münster, während sich die katholische Gemeinde im nördlichen Ortsteil Langenberg, St.-Lambertus, im Erzbistum Paderborn befindet. Der heutige Ortsteil Benteler wurde erst ab dem 1. April 1898 durch Ausgliederung aus Wadersloh eine selbständige Gemeinde. Die Autonomie des heute rund 2.200 Einwohner umfassenden Dorfes war nicht von langer Dauer. Bereits am 1. Januar 1970 war sie durch die Eingemeindung in das nahe Langenberg schon wieder beendet.
Langenberg
Nur wenige Kilometer nördlich befindet sich im Ortsteil Langenberg der Doppelgemeinde das Cafe „Zur Linde“, ein gepflegter Fachwerkbau im Schatten der St.-Lambertus-Pfarrkirche. Hier war der Treffpunkt eines Austausches zwischen den Radlern aus Lippstadt und Sozialdemokraten des Ortsvereins Langenberg, der momentan 28 Genossinnen und Genossen umfasst und mit drei jungen Mitgliedern im Alter von Anfang 20 bis 32 Jahre im örtlichen Gemeinderat vertreten ist, der mit der Bürgermeisterin aus 27 Personen besteht.
Einkaufstadt Lippstadt
Für den verhinderten Vorsitzenden des Ortsvereins und der Gemeinderatsfraktion der SPD, Philipp Micus, hatte sich sein Vorgänger Aloys Thumann eingefunden, der lange in Lippstadt als Steinmetz an der Lipperoder Straße gearbeitet hat und immer noch vielfältige Kontakte zu Lippstadt pflegt. Obwohl Langenberg nun schon 43 Jahre zum am 1. Januar 1973 aus den Kreisen Wiedenbrück und Halle in Westfalen gebildeten Kreis Gütersloh gehört, habe das der engen Verbindung zur Stadt an der Lippe keinen Abbruch getan. „Noch heute fahren wir zum Einkaufen eher nach Lippstadt als nach Gütersloh“, stellte Aloys Thumann heraus. Zu den Besonderheiten der im Norden von Lippstadt benachbarten Genossinnen und Genossen gehört auch die Entscheidung der SPD im südlichen Teil des Kreises Gütersloh, den erst 21jährigen Kreistagsabgeordneten Jan Michael Goldberg aus Rheda-Wiedenbrück im nächsten Jahr bei der Landtagswahl als Direktkandidaten zu nominieren. Der junge Mann, gelernter Elektroniker und Student, war es auch, der die Lippstädter mit seinem roten Fahrrad über Batenhorst in den Ortsteil Wiedenbrück der Doppelstadt an der Ems begleitete.
Anmutiges Wiedenbrück
Dort empfing die stellvertretende Bürgermeisterin und Vorsitzende der Sozialdemokraten, Brigitte Frisch-Linnhoff, die Lippstädter vor dem Romantikhotel mit seinem gediegenen Ratskeller. Eingefunden hatten sich auch der SPD-Fraktionschef in der 48.000 Einwohner umfassenden kreisangehörigen Stadt, Dirk Kursim, sowie der scheidende Technische Beigeordnete Gerhard Serges. Bei dem von dem Wahlbeamten im Rathaus von Rheda-Wiedenbrück gestalteten Rundgang durch die historische Altstadt von Wiedenbrück konnten sich die Besucher von der Lippe einen umfassenden Überblick zu der noch beachtlichen Zahl der älteren Wohnhäuser verschaffen. Hierbei handelt es sich zumeist um giebelständige Fachwerk-Dielenhäuser, die zum Teil mit Schnitzereien versehen sind. Charakteristisch für diese Bauten ist die hohe zweigeschossige Diele, die an der Straße durch ein großes Tor erschlossen wurde. Trotz ihrer auf den ersten Blick großen Ähnlichkeit mit dem ländlichen Fachhallenhaus könne man hier aber kaum von Ackerbürgerhäusern sprechen. Mehr über die gelungene Radrundfahrt des Lippstädter SPD-Ortsvereins ist mit einer ansehnlichen Bilderstaffel von Karl-Heinz Tiemann im Internet (www.lippstadt-mitte-spd.de) zu finden.
Bildergalerie
Mit der nachfolgenden unkommentierten Bilderstaffel aus der Kamera von Karl-Heinz Tiemann sind einige Eindrücke der interessanten Radtour von Lippstadt über Langenberg festgehalten worden.