Parteigeschichte
Ein bemerkenswertes Resultat
Erinnerung an den Wahlsonntag, 18. September 2005
Die Ergebnisse der Wahlen für das Bürgermeisteramt in Lippstadt und den Deutschen Bundestag in Berlin am Sonntag, 18. September 2005, waren aus dem Blickwinkel der Sozialdemokratie – entgegen den Prognosen und Ausgangslagen – durchaus zufriedenstellend. Insbesondere ist das Resultat der Bürgermeisterwahl aus dem Herbst 2005 hervorzuheben, mit dem der damalige SPD-Bewerber Hans-Joachim Kayser gegen den von CDU, FDP und Bürgergemeinschaft auf den Schild gehobenen Christof Sommer nahezu gleichziehen konnte. Lediglich 1.480 Stimmen (3,92 Prozentpunkte) lag der spätere Bürgermeister vor dem Vorsitzenden der SPD-Fraktion.
Bürgermeisterwahl
Die Wahl des Bürgermeisters am 18. September war anzuberaumen, da im März 2005 der noch ein halbes Jahr zuvor – im September 2004 – wiedergewählte Amtsträger Wolfgang Schwade (CDU) nach seiner überraschenden „Flucht in die Versicherungswirtschaft“ für Ende September 2005 die ihm übertragenen Funktionen des Ratsvorsitzenden und Chefs der Verwaltung zur Verfügung stellte. So musste ein Jahr nach der Wahl von 2004 die Wählerschaft in Lippstadt erneut über die Besetzung des Bürgermeisteramtes befinden, was zugleich mit der Abstimmung über die Zusammensetzung des 16. Deutschen Bundestages erfolgte. Die Sozialdemokraten hatten mit ihrem Fraktionsvorsitzenden im Rathaus, Hans-Joachim Kayser, einen Bewerber aufgeboten, der im Gegensatz zum CDU-Aspiranten nicht von außerhalb Lippstadts „eingeflogen“ wurde, sondern aus den eigenen Reihen stammte und folglich mit dem Slogan „Einer von uns“ für die Wahlentscheidung in Lippstadt warb. Offensichtlich war das von der SPD gewählte Motto vollends richtig, was das Ergebnis des 18. September für Hans-Joachim Kayser unterstrich. Wie eng die Entscheidung war, dokumentiert auch das Einzelergebnis in der Kernstadt (mit 50.97 Prozent für den SPD-Bürgermeisterkandiaten gegenüber 49.03 Punkte für den CDU-Anwärter), während in den Stadtteilen der von CDU, FDP und Bürgergemeinschaft nominierte CDU-Politiker mit 52,34 Prozent gegenüber der 47,66 Punkte für den Sozialdemokraten die besseren Karten hatte.