Sozialarbeit in Lippstadt
Sorge um Unabhängige Patientenberatung
VdK-Ortsverband Lippstadt zu Besuch im Landtag
Seit dem Jahr 2006 besteht die Unabhängige Patientenberatung Deutschland (UPD), die telefonisch und persönlich für Fragen und Beschwerden von Krankenversicherten eingerichtet wurde. Die im Juli aus dem Umfeld des Patientenbeauftragten der Bundesregierung, Staatssekretär Karl-Josef Laumann (CDU), vernommenen Überlegungen, die Patientenberatung einem privaten Unternehmen zu übertragen, haben beim Sozialverband VdK große Besorgnisse und heftige Proteste herbeigeführt.
Schwachstellen
Sie wurden jetzt auch von einer Delegation des VdK-Ortsverbandes Lippstadt unter Leitung ihrer Vorsitzenden Brigitte Beck beim Besuch im Düsseldorfer Landtag gegenüber der heimischen Abgeordneten Marlies Stotz (SPD) artikuliert. Dort konnten die aus der größten Stadt im Kreisgebiet angereisten VdK-Mitglieder zuvor im Parlament eine Debatte über die umstrittene Absicht der Bundesregierung verfolgen. Nach Auffassung des VdK habe sich die derzeitige Konstruktion mit einem gemeinnützigen Träger, die einen Zusammenschluss aus dem Sozialverband VdK, Bundesverband der Verbraucherzentralen und Verbund unabhängiger Patientenberatung umfasse, bewährt, weil sie den Patienten eine starke Stimme gebe, wenn sie ihre Rechte gegen Entscheidungen der Krankenkassen durchsetzen wollten. Die Beratungsstatistiken, die im jährlichen „Monitor Patientenberatung“ veröffentlicht werden, zeigten nach Mitteilung des VdK nicht selten Schwachstellen des Gesundheitssystems auf. So zum Beispiel bei den Individuellen Gesundheitsleistungen, kurz IGeL genannt, oder der Terminvergabe für einen Facharzttermin. Dies könnte bald alles der Vergangenheit angehören, befürchtet der VdK, wenn ein privater Anbieter, der auch Aufträge von Krankenkassen und anderen Einrichtungen im Gesundheitswesen annimmt, die Patientenberatung übernehmen sollte. Auf viel Anklang stieß daher bei der VdK-Gruppe aus Lippstadt der Beitrag des Bielefelder Landtagsabgeordneten Günter Garbrecht (SPD) im Landtag, der meinte, dass durch das im Hause des Staatssekretärs Karl-Josef Laumann entwickelte Vorhaben die UPD den Krankenkassen „so zum Fraß“ vorgeworfen würde.