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Rote Lippe Rose intern 06/2015

Kommunalpolitik

Beifall für viele interessante Einblicke:Der Vorsitzende des Jugendhilfe- und Sozialausschusses der Stadt Lippstadt, Hans Zaremba (links), und die heimische Landtagsabgeordnete Marlies Stotz applaudieren dem Ministerialdirigenten und Abteilungsleiter für Kinder und Jugend aus dem Düsseldorfer Landesministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport, Manfred Walhorn, für seine aufschlussreichen Schilderungen zur „Entwicklung der Jugendhilfe in Nordrhein-Westfalen“. Fotos (2): Mathias Marx

Versorgungsquoten

Mit dieser bundesrechtlichen Regelung sei den Jugendämtern zwangsläufig eine besondere Bedeutung zugefallen, um die kommunalen Voraussetzungen für die Umsetzung der vom Bundestag noch in Bonn gefassten Entscheidung zu schaffen. Daraufhin seien in den vergangenen 19 Jahren für die Kitas im Stadtgebiet insgesamt 5.362 Millionen Euro an Bundes- und Landesmittel nach Lippstadt geflossen. Dadurch konnten an der Lippe die stolzen Versorgungsquoten von 99 Prozent (bei den über dreijährigen Kindern) und 39 Prozent (für die unter Dreijährigen) erzielt und ein „rasanter Wandel der Kindertagesstätten zu Familienzentren“ bewirkt werden.

Profilschärfe

Darüber hinaus wünschte Manfred Walhorn, der Bildung in der Jugendhilfe mehr Profilschärfe zu geben und die Zusammenarbeit mit den Schulen auszubauen. Ebenso wurde von ihm der Aspekt „der frühen präventiven Arbeit und des Kinderschutzes“, auch in der jüngsten Sitzung des Lippstädter Jugendhilfe- und Sozialausschusses ein Punkt, angesprochen. Obendrein betrachtete er die Hilfen zur Erziehung, die gleichfalls im Mai Thema im Jugendhilfe- und Sozialausschuss waren: „Die Explosion dieser Aufwendungen zeige, wie fragil die Situation in vielen Familien geworden ist.“ Erziehung werde zu einer Mammutaufgabe, die Eltern allein immer weniger meistern könnten. „Aber junge Menschen sind auch konfliktträchtiger geworden“, fügte der Ministerialdirigent hinzu.

Aufstellung

Zudem setzte sich der Landesbedienstete mit der These „Sind die Jugendämter offensiv genug aufgestellt? auseinander. Nach seiner Einschätzung befinden sich die Jugendbehörden in einer besonderen Schwierigkeit: „Allein mit den Mittel der Pädagogik lassen sich die Probleme junger Menschen nicht lösen.“ Hinzukommen müssen Ansätze, die struktureller Art sind und in anderen Politikfeldern liegen. Das erfordere auch ein größeres politisches Verständnis von sozialer Arbeit, weshalb sich Jugendämter als „strategisches Zentrum für Kinder und Jugendliche“ begreifen sollten.

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