Hans Zaremba stellt bei der AWO ein Lippstädter Projekt vor
Wenn von der Arbeiterwohlfahrt (AWO) im Kreisgebiet die Rede ist, dann werden mit ihr in der Regel die Bewohnerzentren, Kindertagesstätten und das betreute Wohnen für Senioren in Verbindung gebracht. Allesamt Aufgaben der AWO, die vorrangig durch ihr hauptamtliches Personal getragen werden. Doch der vor 95 Jahren von Marie Juchacz gegründete Verband, der auf persönliche Mitgliedschaften in seinen Ortsvereinen aufbaut, deckt einen bedeutend größeren Rahmen von sozialen Aktivitäten ab, der überwiegend durch ehrenamtlichen Einsatz am Laufen gehalten wird.
Qualifizierung für das Ehrenamt
Daran erinnerte der AWO-Kreisvorsitzende Franz Menzel (Soest), als sich der von ihm geleitete Kreisvorstand im Bildungs- und Freizeitzentrum der AWO in Altastenberg (Winterberg) in einer Wochenendtagung mit der „Qualifizierung für das Ehrenamt“ befasste. „Das persönliche und leidenschaftliche Eintreten für in Not geratene oder hilfsbedürftige Nachbarn und Mitbürger ist eine wesentliche Säule der ehrenamtlichen Tätigkeit innerhalb der AWO“, unterstrich der Kreisvorsitzende. Da sich die Gesellschaft in ständiger Umgestaltung befinde, änderten sich auch die Anforderungen an das soziale bürgerschaftliche Engagement. „Auch dem haben wir als AWO Rechnung zu tragen“, betonte Menzel. Für Hubert Henneboele, stellvertretender AWO-Kreisvorsitzender aus Anröchte, war beim Treffen am Fuße des „Kahlen Asten“ „die Zukunft der Begegnungsstätten aus der Sicht der Ehrenamtlichen“ ein zentrales Anliegen. Derzeit gebe es im Kreisgebiet ein reichhaltiges Angebot, das sich fast ausschließlich auf den Einsatz vieler langjähriger ehrenamtlicher Kräfte stütze, „denen wir unseren Dank schulden“. Diese Arbeit ist mehr als „mal aushelfen“, hob der Anröchter AWO-Ortsvereinsvorsitzende hervor. Sorge bereite ihm jedoch, künftig genügend ehrenamtliche Unterstützerinnen und Unterstützer für die Aufrechterhaltung der Begegnungsstätten zu finden sowie für die von ihnen organisierten Veranstaltungen die notwendigen Räumlichkeiten vorzuhalten.
Familienfreundliche Kommune
Ein Modell der Zukunft könnte die gerade in Lippstadt entwickelte Idee sein, bis 2016 im Zuge des von der Bertelsmann-Stiftung unterstützten Projektes „Familienfreundliche Kommune“ eine Mehrgenerationenbegegnungsstätte in der Innenstadt zu schaffen, worüber Hans Zaremba, Vorsitzender des Jugendhilfe- und Sozialausschusses an der Lippe, vor dem AWO-Kreisvorstand berichtete. Eine derartige von der Stadt Lippstadt begleitete Einrichtung schaffe auch den Wohlfahrtsverbänden vor Ort und insbesondere der AWO vielfältige Möglichkeiten, langfristig und verlässlich ihre Programme durchzuführen. Als förderlich habe sich auch die Lösung in Werl erwiesen, wo sich die AWO mit dem örtlichen Deutschen Roten Kreuz zusammengetan haben und gemeinsam den von der Stadt Werl geförderten „Treffpunkt – Leben im Alter“ betreiben.