Die SPD besuchte das DRK
Über die Vielfalt der Aktivitäten des Ortsvereins Lippstadt des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), die von der Begleitung von Fußballspielen und Schützenfesten über die Ausbildung in Erster Hilfe am Unfallort und die Organisation von Blutspenden bis zur eigenen Kleiderkammer für Bedürftige reicht, konnten sich am Dienstagabend zum Auftakt ihrer Sommertour 2014 die Lippstädter SPD beim Besuch im DRK-Zentrum in der Gaußstraße informieren. Dazu war die Gruppe der 20 Sozis mit der Landtagsabgeordneten Marlies Stotz, der Vizebürgermeisterin Sabine Pfeffer und dem Ortsvereinschef Hans Zaremba vom örtlichen DRK-Vorsitzenden Dr. Harald Briese begrüßt worden.
Fuhrpark und Kleiderkammer
Einen Teil des DRK-Engagements umfasse den Bereitschaftsdienst, der gegenwärtig aus 25 aktiven Helfern mit Sanitätern und einem Notarzt bestehe, was Rotkreuzleiter Markus Zgaga den Besuchern aus der SPD erläuterte und beim Rundgang auf dem DRK-Areal an der Gaußstraße auch den stattlichen Fuhrpark des Sozialverbandes mit seinen vielen technischen Möglichkeiten vorstellte. Zu den Aufgaben der Bereitschaft zählen Sanitätswachdienste bei kleineren und größeren Veranstaltungen, aber auch die Mitwirkung beim Katastrophenschutz. Bestandteil der Wohlfahrts- und Sozialarbeit des DRK sei unter anderem die Kleiderkammer, die ihren Standort in der Südstraße habe „und“, wie der stellvertretende Rotkreuzleiter Uwe Hengst betonte „stark frequentiert werde“. Sie wird durch die Abgabe von gut erhaltenen Bekleidungsteilen bestückt, wofür das DRK an mehreren Stellen im Stadtgebiet Sammelbehälter errichtet habe. Gerne würde das DRK für seine Kleiderkammer auch in der Gaußstraße einen Platz finden. Doch baurechtliche Probleme würden diesen Überlegungen bisher entgegenstehen.
Mitglieder und Nachwuchs
Wie viele Organisationen leide auch das DRK unter einem Mitgliederschwund, beklagte Vorsitzender Briese den Rückgang von einst über 2.000 auf gegenwärtig 1.260 Fördermitgliedern. „Auf mittelfristige Sicht ist daher die finanzielle Grundlage gefährdet, da die Arbeit des DRK nur durch Spenden und den Beiträgen der Fördermitglieder gewährleistet wird.“ Des weiteren führte der Arzt für Hals-, Nasen und Ohrenheilkunde den Rückgang der aktiven Helferinnen und Helfer von vormals über 70 auf den Wegfall der Wehrpflicht und des Zivildienstes zurück. Während in früheren Jahren junge Männer, sich anstelle der Zeit bei der Bundeswehr für zehn Jahre für den Katastrophenschutz beim DRK festlegen konnten und dadurch oftmals auch nach der Pflichtphase dem Wohlfahrtsverband erhalten blieben, entfalle diese Möglichkeit der Rekrutierung des Nachwuchses heute völlig.
Jugendarbeit und Blutspenden
Ein weiteres Problem sei auch der Wandel der Schule zum Ganztagsbetrieb, was sich zwangsläufig auf das Jugendrotkreuz auswirke. Ungeachtet dieser nicht einfachen Konstellation besteht auch in Lippstadt eine Jugendrotkreuzgemeinschaft von 25 Kindern im Alter von 8 bis 14 Jahren. Sie wird von Ricarda Rickert-Krings geleitet und die Zusammenkünfte, wofür sechs Gruppenleiter zur Verfügung stehen, enthalten Angebote für Spiel, Spaß, Bewegung und die Ausbildung für Erster Hilfe. Derzeit werden in Deutschland täglich 15.000 Blutspenden zur Behandlung der Patienten in den deutschen Klinken benötigt. Dafür organisiere das DRK bundesweit mit über 200.000 ehrenamtlichen Mitarbeitern Blutspendetermine, so auch in Lippstadt, wofür Heidi Brüggemann die Verantwortung trägt. Ihrer Crew obliegt es, die gesamte Vor- und Nachbereitung der Blutspende zu arrangieren. Dazu gehören die Erfassung der Daten der Spender sowie die Betreuung und die Verpflegung nach der Blutspende. Im Jahr 2013 habe das DRK in Lippstadt insgesamt 50 Termine durchgeführt, wobei die Teams jeweils zwischen sechs bis acht Stunden im Einsatz waren. Dabei seien etwa 5.000 Blutspenden erfolgt.
Ehrenamt und Verantwortung
Dr. Briese hob überdies hervor, dass sämtliche Maßnahmen des DRK-Ortsvereins Lippstadt auf ehrenamtlicher Arbeit beruhen, einschließlich der Buchführung in der Verantwortung des Schatzmeisters und Diplom-Betriebswirtes Werner Langenkamp. All dies erfordere von den Mitgliedern ein hohes Maß an Verantwortung und die Willigkeit, viele Stunden Freizeit in die Tätigkeit für das DRK zu investieren. „Dennoch sind alle mit Begeisterung und vollem Einsatz dabei, um dem Nächsten zu helfen.“ Über neue aktive oder passive Mitglieder würde sich der Ortsverein des DRK jederzeit freuen uns sie willkommen heißen.
Hans Zaremba