Drücken Sie „Enter“, um den Inhalte zu überspringen

Sechs Lippstädter Bausteine für die Zukunft

Marlies Stotz von der SPD als Bürgermeisterkandidatin nominiert

Den Ort der Nominierung ihrer Bürgermeisterkandidatin hätten die Sozialdemokraten nicht besser bestimmen können. In Lipperode, wo die SPD seit Jahren bei den Kommunalwahlen immer wieder überwältigende Mehrheiten einfahren kann, beriefen jetzt die Genossinnen und Genossen ihre Stadtverbandsvorsitzende Marlies Stotz einstimmig zur Aspirantin für die Bürgermeisterwahl am Sonntag, 25. Mai.

Wurde von den Delegierten ihrer Partei in Lipperode einstimmig auf den Schild gehoben:Marlies Stotz bei ihrer Rede im „Alten Gasthaus Voss“.

Wahlprogramm

„Sechs Lippstädter Bausteine für die Zukunft“ rückte die Sozialdemokratin in den Mittelpunkt ihres Wahlprogramms, das sie in ihrer Bewerbungsrede im „Alten Gasthaus Voss“ umriss. An die erste Position stellte sie die „präventive Familien- und Bildungspolitik, um eine beste Bildung für alle zu ermöglichen“. Als Bürgermeisterin wolle sie für die Umsetzung dieses Ziels eine jährliche Kinder- und Jugendkonferenz imitieren. Mit „Wirtschaft und gute Arbeit“ griff die 54jährige Ratsfrau die Pflicht der Wirtschaftsförderung auf, „damit der momentane Umbau von Lippstadt zum Technologiestandort nicht ein Plus für wenige und ein deutliches Minus für viele in unserer Stadt bedeutet“. Ebenso betonte sie das Gewicht von Lippstadt als Handelsstandort. „Es gilt, die Stärken herauszuarbeiten und die Schwächen zu analysieren, um ein Leitmotiv für Lippstadt als Einkaufsstadt zu entwickeln.“ Zum Aspekt „Stadtentwicklung, Wohnen und Leben in Lippstadt“ hob Marlies Stotz das Pfund ihrer Geburtsstadt mit der historischen Altstadt, den attraktiven Wohnquartieren rund um den Stadtkern sowie die zahlreiche Ortsteile mit ihrer ganz besonderen Ausprägung hervor. Diese Besonderheiten seien behutsam auszubauen, wobei für sie „bezahlbare Mieten“ und der Leerstand von Häusern infolge des demographischen Wandels zwei Problemfelder sind, „auf die wir uns einstellen müssen“. Die Veränderungen aus der Demographie verlangten von der Kommunalpolitik auch, Quartiere zu fördern, „in denen junge und ältere Menschen gerne zusammenleben wollen“. Dazu wolle sie die Menschen mit ihren unterschiedlichen Bedürfnissen zusammen und einen Dialog zwischen den Generationen ins Rollen bringen.

Ovationen für eine überzeugende Vorstellung:Applaudierende Genossinnen und Genossen der SPD nach der Rede von Marlies Stotz.

Sportentwicklungskonzept

Mit der von der SPD nach vorne getriebenen Kulturentwicklungsplanung sei ein wichtiger Schritt getan worden, um die Lippstädter Kulturpolitik neu aufzustellen. „Das ehrenamtliche Engagement soll gestärkt werden und eine Förderung nach objektiven Kriterien erfolgen“, unterstrich die Landtagsabgeordnete. Bei der bevorstehenden Sanierung des Stadttheaters gelte es in erster Linie, eine funktionelle Ertüchtigung zu erreichen, „die den heutigen Ansprüchen gerecht wird“. Dazu gehöre ein Brandschutz unter Einbeziehung der aktuellen Erfordernisse, ein Zugang ohne Barrieren für alle Menschen, auch für Rollstuhlfahrer, und eine Technik, wie sie für gegenwärtige Produktionen notwendig sei. Neben der Kultur nehme ebenso der Sport in Lippstadt eine zentrale Rolle ein. Sowohl als wichtige soziale als auch gesellschaftliche Funktion. „Sport ist zudem ein unverzichtbarer Baustein zur Integration der vielfältigen Kulturen in unserer Stadt“, schilderte die SPD-Frau die rührige Arbeit der mehr als 70 Sport- und Freizeitvereine an der Lippe. Immerhin würden durch ehrenamtlichen Einsatz der Verantwortlichen in den Vereinen mehr als 20.000 Mitgliedern sportliche Aktivitäten ermöglicht. „Dieses beeindruckende bürgerschaftliche Engagement muss nachhaltig unterstützt und gestärkt werden“, meinte sie zu ihrem Vorschlag, ein Sportentwicklungskonzept anzustoßen. Auch auf die Stadtkasse warf die Bürgermeisteranwärterin einen Blick. „Die Finanzsituation ist angespannt, aber nicht schlecht.“ Sie erfordere weiterhin eine hohe Ausgabendisziplin, um ihre Stabilität zu erhalten. Zu den nicht immer glücklichen Finanzgeschäften der Stadt Lippstadt im letzten Jahrzehnt erklärte Marlies Stotz prägnant: „Bei mir wird die Solidität des Handels absoluten Vorrang haben vor der Zinshöhe.“

Dank für den großen Vertrauensvorschuss ihrer Partei:Die frisch gekürte Bürgermeisterkandiatin der SPD, Marlies Stotz, im Bild mit ihrer Ratskollegin Gabriele Oelze-Krähling. Fotos (3): Hans Zaremba

Kommunikationskultur

Optimistisch für ihren Wahlkampf in den kommenden Wochen stimme sie die Arbeit ihrer Fraktion im Stadtrat, „von der viele wichtige Impulse ausgegangen sind“. Dabei erinnerte die im Landtag als Schulpoliterin gut vernetzte Lippstädterin an die Debatte um die Gesamtschule und die damalige Rolle des amtierenden Bürgermeisters Christof Sommer (CDU), „den Elternwillen klein zu reden“. Die spätere Abstimmung habe bestätigt, dass sich die Position der SPD als völlig richtig erwiesen habe, „den Elternwunsch von Anfang an ernst genommen und die Initiative unterstützt zu haben“. Über die Transparenz, wie sie Johannes Rau charakterisiert habe („Sagen was man tut, und tun was man sagt“), hinaus stehe für sie der zeitige Dialog mit allen gesellschaftlichen Gruppen im Zentrum ihrer Politik. Dabei gehe es nicht nur formale Beteiligungsrechte, „sondern vielmehr um eine neue Kommunikationskultur in unserer Stadt“. Als Beispiel führte Marlies Stotz die aktuelle Debatte um den Neubau der Asylunterkünfte an. „Ich bin sicher, dass ein deutlich früheres Einbeziehen der Bürgerinnen und Bürger der gesamten Diskussion gut getan hätte.“

Hans Zaremba

Letzte Aktualisierungen: