Sozialdemokraten inspizierten Sportanlage am Lipperbruchbaum
Lange war der Fußball an der Lippe von der Rivalität der jeweils 1908 gegründeten Borussen vom Bruchbaum und Teutonen vom Waldschlößchen geprägt. Doch nach der 1997 aus wirtschaftlichen und sportlichen Gründen erfolgten Fusion zum SV Lippstadt 08 ist es unterdessen immer mehr zu einer Konzentrierung des Kickersports auf dem „Lipperbruchbaum“ gekommen, wo eine ansehnliche Anlage mit mehreren Spiel- und Trainingsplätzen deutlich an Gestalt annimmt und die am Dienstagabend Ort der jüngsten Quartierbegegung des Lippstädter SPD-Ortsvereins war.
Investitionen
Was alles gegenwärtig auf dem legendären Bruchbaum, wo früher die Borussen dem runden Leder nachjagdten, entsteht, veranschaulichte Franz-Josef Günther, einst eine tragende Säule der Teutonen und heute nicht minder engagiert für den SV, der 19 köpfigen SPD-Delegation, die zuvor im schmucken Vereinsdomizil von Thilo Altmann, Präsident des SV 08, begrüßt wurde. Bereits im Jahr 2009 wurde im Lippstädter Sportstättenentwicklungsplan (SPEP) die entscheidende Aussage für das Areal im Norden der Kernstadt festgeschrieben: „Die Sportanlage am Bruchbaum eignet sich besonders gut für eine Schwerpunktbildung im Bereich Fußball, indem ein Leistungssportzentrum anvisiert wird.“ In der Folge geschahen erhebliche Investitionen auf dem weitläufigen Gelände unterhalb des Boker Kanals. So flossen allein 475.000 Euro aus dem Konjunkturprogramm des Bundes von 2009 für den Bau des neuen Sportheims an der Wiedenbrücker Straße nach Lippstadt. Ebenso wurde dort auch der lange von den Sportfunktionären geforderte Kunstrasenplatz angelegt. Das Gesamtprogramm für das Fußballzentrum umfasst neben dem neuen Vereinshaus (mit Umkleidekabinen, Fitnessbereich, Geschäftszimmern und Konferenzraum) und Kunstrasenfeld als weitere Bausteine die Sanierung des nördlichen Trainingsplatzes, die Wiederherstellung der an der Goethestraße gelegenen Übungsstätte und die Anlegung eines Kleinspielfeldes. „Vieles aus dem SPEP ist derweil umgesetzt worden“, konstatierte Gunther Schmich, Vorsitzender des städtischen Sportausschusses, der wie die Landtagsabgeordnete und Bürgermeisterkandidatin Marlies Stotz, Landratsbewerber Christian Klespe (Möhnesee) und SPD-Ortsvereinschef Hans Zaremba zur stattlichen Besuchergruppe der SPD gehörte.
Kernstück
Augenblicklich warten die 08er auf die Genehmigung für das Kernstück ihres Vorhabens, den Umbau des Hauptplatzes zu einer wettkampftauglichen Spielstätte mit Flutlicht und Tribüne für knapp 4.000 Zuschauer, teilte das SV-Aufsichtsratsmitglied Günther den SPD-Gästen mit, die sich beim Rundgang vom Fortschritt der Maßnahmen einen unmittelbaren Eindruck und zugleich Impressionen von den gleichzeitig stattfindenden Trainingsabläufen verschaffen konnten. Nach der zwischen dem 17. Dezember und den 20. Januar passierten öffentlichen Auslegung für die beabsichtigte Änderung des Flächennutzungsplanes (FNP) und die Aufstellung des Baubauungsplanes (Bplan) Nr. 285 „Sportgelände am Bruchbaum“ sollen über 50 Einwendungen vorliegen, die derzeit vom zuständigen Fachdienst der Stadt Lippstadt geprüft werden. Dazu gehört auch die Einbeziehung eines Lärmschutzgutachtens, weil sich etliche Proteste auf eine befürchtete Zunahme der Geräuschkulisse am Bruchbaum beziehen. Verlautbarungen aus dem Stadthaus zufolge sei damit zu rechnen, dass die Verwaltungsarbeiten in Bälde abgeschlossen seien und der Stadtrat bereits in seiner März-Sitzung für die FNP-Änderung und den Bplan grünes Licht geben könnte .Diese Entscheidungen sind auch für die Überlegungen des SV Lippstadt 08, ab der neuen Saison den momentan noch am Waldschlößchen ausgetragenen Spielbetrieb der ersten Seniorenmannschaft auf den Bruchbaum zu verlagern, von eminenter Bedeutung.
Hans Zaremba