SPD-Spaziergang mit Wolfgang Schulte Steinberg
Es gibt in der Lippstädter SPD wohl kaum jemanden, der mit der Entwicklung und Geschichte der Innenstadt so stark vertraut ist wie der ehemalige Ratsherr Wolfgang Schulte Steinberg. Dies zeigte sich auch am Dienstagabend, als der passionierte Heimatfreund wieder mit einer stattlichen Anzahl von Teilnehmern zum traditionellen Stadtspaziergang der Sozialdemokraten aufbrach und den der Lippstädter SPD-Ortsvereinschef Hans Zaremba mit diesem Beitrag veranschaulicht.
Denkmalgeschützte Villa im Mühlenweg
Der frühere Vorsitzende der kommunalen Ausschüsse für Kultur und Stadtgestaltung hatte diesmal die Kultur als Leitmotiv seines auf zwei Stunden angelegten Bummels durch die Gemäuer und Winkel der City erkoren. So führte der Weg vom Bürgerbrunnen in das 1904 im Mühlenweg errichtete und denkmalgeschützte Haus mit der Nummer 3, wo sich heute eine Anwaltskanzlei befindet und ehedem das 1972 entstandene Lippstädter Abendgymnasium mit ihrem legendären Gründer Werner Bohrer sein Sekretariat hatte. Prägend für das vom Dortmunder Architekten Heinrich Markmann geschaffene Gebäude seien nach Auskunft des Hobbyhistorikers Schulte Steinberg die vier unterschiedlichen Baustile: Neorenaissance an der Nordseite, Neubarock im Eingangsbereich, Landhausstil am Ostgiebel und Jugendstil im inneren Teil der geschichtsträchtigen Villa.
Attraktiver Innenhof in der City
Über die Pfade im Stadtzentrum gelangte die aus über vierzig Personen bestehende Gruppe auf dem zwischen Kahlenstraße und Fleischhauerstraße gelegenen Innenhof der einstigen Marienschule, der nach jahrelangem Hin und Her um das Projekt im Herzen der Stadt den letzten Bauabschnitt zur Umsetzung des Masterplans für die Neugestaltung des Areals im Umfeld des in seiner wechselvollen Geschichte von vielen Bildungseinrichtungen genutzten Komplexes bildete. Der als weiterer attraktiver Aufenthaltsort der historischen Altstadt vorgesehene Bereich wirke mit seiner „zu großen Pflasterfläche“ auf ihn zu kahl, kritisierte Schulte Steinberg, der sich seit Zeit als Jungsozialist in den 1970er Jahren mit Fragen der Stadtgestaltung beschäftigt. Eine Ansicht, die vom einstigen Mitstreiter des Stadtführers bei den SPD-Junioren, Karl-Heinz Brülle, mit Blick auf die geplante Bepflanzung des Hofes mit Bäumen und die Anbringung von Sitzbänken in dieser rügenden Form nicht geteilt wurde.
Malschule Am Speelbrink
Vormals versteckt, durch den 2010 erfolgten Abriss der alten Sparkasse in der Spielplatzstraße für jedermann sichtbar befindet sich Am Speelbrink 8 das Domizil des Lippstädter Kunstvereins. Vorsitzender Michael Wilke und Ex-Kurator Markus Krüger informierten über die Geschichte des 1989 ins Leben gerufenen Vereins als Forum für die bildende Kunst. Durch die konsequente Umsetzung des in der Entstehungsphase vorgelegten Konzepts habe man ein Miteinander von Ausstellungstätigkeit, Atelierarbeit, Malschule und Erwachsenbildung realisieren können. Dass die Ausstellungsräume durch architektonische Klarheit und günstige Lichtverhältnisse sowohl der Präsentation großformatiger Arbeiten als auch die Ausdehnung großflächiger Installationen ermöglichen, erfuhren die Besucherinnen und Besucher aus der SPD-Gruppe (unter denen sich auch das Mitglied des Bundestages, Wolfgang Hellmich, die Landtagsabgeordnete Marlies Stotz, Vizebürgermeisterin Sabine Pfeffer und der heimische SPD-Fraktionsvorsitzende Hans-Joachim Kayser befanden) beim Rundgang durch das von der Sparkasse Lippstadt zur Verfügung gestellte Haus.
Alternative Kulturzentrum in der Hospitalstraße
Nach einem Abstecher im stark begrünten Innenhof des Wohnhauses von Schulte Steinberg im Nicolaiweg ging es in die Hospitalstraße 8. Dort treiben mit hohem Engagement Udo Tschorn und seine Frau Gilla Hangebrauk-Tschorn den Aufbau eines alternativen und privaten Kulturzentrums mit Galerie und Konzertbühne voran.
Ausklang bei den Eisenbahnern
Den Schlusspunkt des sommerlichen Rundganges bildete die Einkehr im Torhaus der Lippstädter Eisenbahnfreunde von 1984. Hier wurde in gemütlicher Runde bei kühlen Getränken und leckeren Schnittchen noch länger über den gerade von Wolfgang Schulte Steinberg gestalteten Beitrag zur Heimatkunde geplaudert.
Bildergalerie
Mit der nachstehenden Bildergalerie werden die Stationen des Stadtspazierganges 2013 noch einmal in Erinnerung gerufen. Auf eine besondere Kommentierung der Fotos aus der Kamera des Verfassers dieses Beitrages ist verzichtet worden. Die Bilder sind in der Chronologie des Stadtbummels angeordnet worden, wie dies auch beim Textteil der Fall war.