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Freizeitlook und Sommerwetter

Hans Zaremba über die SPD-Party in Berlin

Besser hätte die Umgebung nicht sein können: Dort, wo sich die Fußballnationalelf 2006 nach der Weltmeisterschaft im eigenen Land von ihren Anhängern verabschiedete und wo alljährlich die große Sause zu Silvester stattfindet, hatte sich am vergangenen Wochenende die SPD eingefunden, um ihr Deutschlandfest zum 150jährigen Bestehen auszurichten.

Treffen auf der Fanmeile vor dem Brandenburger Tor:Der Berliner Bürgermeister Klaus Woewereit und der Lippstädter SPD-Ortsvereinsvorsitzende Hans Zaremba.

200.000 Besucherinnen und Besucher

Mittendrin unter den 200.000 Besucherinnen und Besucher auf der Berliner Fanmeile war auch eine Gruppe von Sozialdemokraten aus dem Kreis Soest. Über die imposante Veranstaltung in der Hauptstadt berichtet der Lippstädter SPD-Ortsvereinsvorsitzende Hans Zaremba, der ebenfalls zum Fest in die Straße des 17. Juni gekommen war. Für die Großveranstaltung bei herrlichem Sommerwetter hatte die älteste deutsche Partei tüchtig aufgefahren. 700 Künstler, unter ihnen Andreas Bourani, Die Prinzen, Stefanie Heinzmann, Nena und Roland Kaiser, vier Bühnen, 2.500 Helferinnen und Helfer. Nach Medienangaben werden die Kosten für das zweitägige Treffen mit zwei Millionen Euro beziffert.

Politische Debatte über Internationales:Die ehemalige Bundministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul diskutiert mit einer Gruppe über Waffenexporte und Entwicklungspolitik. Links neben ihr Hans Zaremba.

Stände und Lesezelt

Schon die Garderobe der Politprominenz der Sozis sagt es aus: Es soll ganz locker zugehen. So erscheint der SPD-Parteichef Sigmar Gabriel im schwarzen Polohemd, die NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft schlendert im weißen T-Shirt und der Berliner Bürgermeister Klaus Wowereit trägt ein nicht minder bequemes Kleidungsstück einer bekannten Marke. Darüber hinaus gibt es über die vielen Getränke- und Imbissstände hinaus reichliche Möglichkeiten, sich über Politik zu informieren. Der linke und rechte SPD-Flügel, die Demokratische Linke (DL 21) und die konservativen Seeheimer mit ihren auch von Veranstaltungen des Lippstädter SPD-Ortsvereins bekannten Sprechern Hilde Mattheis (Ulm) und Johannes Kahrs (Hamburg), waren ebenso vertreten wie die Arbeiterwohlfahrt, die Friedrich-Ebert-Stiftung, die Gewerkschaften mit der IG Metall und ver.di, die Arbeitsgemeinschaften der SPD, der SPD-Parteivorstand, der SPD-Landesverband Berlin, der „Vorwärts“ und etliche kleinere Organisationen aus dem Umfeld der Sozis. Zudem gibt es ein Lesezelt, wo die SPD-Vorleute abwechselnd aus Kinderbüchern referieren. So wird hier unter anderem das Dreiergespann mit Sigmar Gabriel, Peer Steinbrück und Frank-Walter Steinmeier gesichtet, als es gemeinsam aus den Bremer Stadtmusikanten rezitiert.

Blicken auf heiße Phase des Wahlkampfes:SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles und Hans Zaremba.

Parteigeschichte und Wahlkampf

Auch der Wahlkampf kam nicht zu kurz. Der SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück bestreitet das Hauptprogramm. Am Samstag zur bestem Bundesligazeit begibt sich der Spitzenmann der SPD für die Wahl am 22. September auf die Bühne am Brandenburger Tor, wo im Juni der US-Präsident Barak Obama seinen Auftritt hatte. Der frühere NRW-Ministerpräsident schaut in Richtung Siegessäule. „Donnerwetter“, ist sein Kommentar und fügt hinzu: „Es ist ein fantastischer Blick von hier oben. Ich habe in meinem Leben so etwas noch nicht erlebt.“ Der 66jährige hält eine mit etlichen historischen Ansätzen versehene Rede. Der Kampf der SPD für das Frauenwahlrecht, das Nein zum Irak-Krieg und die bedeutenden Männer der Sozialdemokratie (wie Otto Wels mit seiner mutigen Ablehnung der Ermächtigungsgesetz im März 1993 und Willy Brandt mit dem von ihm verkörperten politischen Aufbruch der 1970er Jahre) waren nur einige Aspekte. Genauso ist das Wahlprogramm ein Bestandteil des engagierten Vortrages des gebürtigen Hamburgers im dunklen Jackett und roter Krawatte. Mindestlohn, Gleichberechtigung, doppelte Staatsbürgerschaft, Chancengleichheit, Zusammenhalt, Kampf gegen Steuerbetrug waren hier die Stichwörter. Mit Blick auf die zerbrechliche Lage in mehreren Euro-Ländern stellte der einstige Bundesfinanzminister seine Zuhörer auf unangenehme Wahrheiten ein: „Das wird Geld kosten, dieses Europa zusammenzuhalten.“ Die SPD hat mit ihrem Treffen zum Parteigeburtstag die Tausenden angereisten Wahlkämpfer mit einem wohltuenden Gefühl und einer guten Motivation für die heiße Phase des Bundestagswahlkampfes nach Hause fahren gelassen.

Bildergalerie

Weitere Impressionen vom SPD-Deutschlandfest sind der nachfolgenden Bildergalerie mit Fotos aus der Kamera des Verfassers dieser Reportage zu entnehmen.

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