Bundestagsabgeordneter Wolfgang Hellmich auf Tour in den Kitas
Es ist das Prinzip der Wahlkreisarbeit des im Juni in den Deutschen Bundestag nachgerückten Abgeordneten Wolfgang Hellmich, dort hinzugehen, wo er am meisten von den Erwartungen an die Politik der im Kreisgebiet lebenden Menschen erfahren kann. Für den Bad Sassendorfer Parlamentarier zählen dazu auch die Kindertagesstätten, in denen er sowohl mit den Eltern der in ihr betreuten Sprösslinge als auch mit den beschäftigten Mitarbeiterinnen und Erziehern ins Gespräch kommt.
Gesellschaftlicher Wandel
Dafür begibt sich der 54jährige Politiker bereits am frühen Morgen auf den Weg in die Tagesstätten, um möglichst viele Eltern anzutreffen, wenn sie ihren Nachwuchs in die Kitas bringen. So war es im Dezember auch in Lippstadt, als er das von der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in der Klockowstraße betriebene Familienzentrum „Panama“ aufsuchte und dort von der Leiterin Gabriele Oelze-Krähling sowie dem AWO-Geschäftsführer Stefan Goesmann empfangen wurde. Zu den Begleitern des Bundespolitikers Wolfgang Hellmich gehörten die örtliche Landtagsabgeordnete Marlies Stotz und der sozialpolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Lippstädter Stadtrat, Hans Zaremba. Aufgrund des gesellschaftlichen Wandels und den damit veränderten Strukturen ist auch das AWO-Familienzentrum im Lippstädter Norden inzwischen von Montag bis Freitag jeweils zwischen 6.30 bis 17.30 Uhr für elf Stunden geöffnet, erklärte der AWO-Geschäftsführer Stefan Goesmann. Und die Kita-Chefin Gabriele Oelze-Krähling unterstrich: „Dieses breite Angebot ist notwendig, um der nach wie vor schwierigen Vereinbarkeit von Familie und Beruf gerecht zu werden.“ Derzeit haben Eltern die Möglichkeit, zwischen drei verschiedenen, aber verbindlichen Zeitkontingenten (25, 35 und 45 Stunden) zu wählen und einen entsprechenden Platz für ihre Kinder im „Panama“ reservieren zu lassen. Der Renner sei die 35stündige Obhut.
Qualifizierte Betreuung
Diese Zeiten seien auch für die Arbeitgeber berufstätiger Eltern besonders attraktiv, warum es nach Auskunft von Stefan Goesmann über die üblichen offenen Angebote seines Verbandes hinaus auf Dauer auch zu Kooperationen für betriebliche Kinderbetreuungen kommen soll. Die zunehmende Tendenz von Betrieben, eine verlässliche Unterbringung der Kinder ihrer Belegschaften sicherzustellen, habe er, so Wolfgang Hellmich, auch aus seinen Gesprächen in anderen Tagesstätten erfahren. Wie entscheidend eine umfängliche und qualifizierte Fürsorge der Kinder der Beschäftigten in den Unternehmen für die Personalfindung der Wirtschaft geworden sei, zeige auch das Beispiel der „Hella“, ihrem Betriebskindergarten in der Steinstraße einen eigens gegründeten Verein an die Seite zu stellen, bemerkte der Kommunalpolitiker Hans Zaremba und fügte hinzu. „Bestmögliche Angebote der Kinderbetreuung werden zu einem immer größeren Faktor für die lokale Wirtschaftsförderung.“
Hemmnisse überwinden
Auch der drohende Fachkräftemangel (Stefan Goesmann: „Der Markt ist abgegrast“) und die Befähigung des Personals in den Tagesstätten (Gabriele Oelze-Krähling: „Die Ansprüche werden immer größer“) wurden beim Dialog der AWO als Betreiberin mehrerer Kitas im Stadtgebiet mit den Politikern aus dem Bund, Land und der Kommune aufgegriffen. Während in Skandinavien für eine Tätigkeit in den Kitas meist ein Hochschulabschluss gefordert werde, zeichnet sich in Deutschland bislang noch keine grundlegende Änderung für das Berufsbild der Kräfte im Vorschulbereich ab. Die Landtagsabgeordnete Marlies Stotz wünscht sich „eine gute Mischung“, wonach künftig für die Leitung der Einrichtungen durchaus eine Person mit akademischer Ausbildung in Betracht kommen könne. Für das Mitglied des Bundestages, Wolfgang Hellmich, „ist es unerlässlich, die Hemmnisse des Föderalismus zu überwinden, damit der Bund stärker den Elementarbereich fördern kann“. Seine bisherigen Besuche im Wahlkreis hätten offenbart, dass es auf Dauer nicht ausreiche, wenn sich die Berliner Politik in der Bildung nur überwiegend für die Hochschulen engagiere.