Politische Bildung
Ein außergewöhnliches Buch
Peter Brandt und Detlef Lehnert zur Geschichte der SPD
Grundlegende Werte der Sozialdemokratie wie Freiheit und Gerechtigkeit ziehen sich wie ein roter Faden durch das von Peter Brandt und Detlef Lehnert auf der Frankfurter Buchmesse vorgestellte Buch „Mehr Demokratie wagen.“ Auch Tiefpunkte sparen die Verfasser im rechtzeitig zum 150jährigen Parteijubiläum präsentierten Werk nicht aus.
„Aus der Geschichte lernen“
So zählt die Publikation zu den ersten, in denen die einschneidende Niederlage der SPD bei der Bundestagswahl 2009 aus einem geschichtlichen Zusammenhang heraus analysiert wird. Die Autoren des Buches sind der Historiker Peter Willy Brandt, geboren 1948 in Berlin und Sohn des im Oktober 1992 verstorbenen langjährigen SPD-Vorsitzenden und einstigen Bundeskanzlers Willy Brandt, und der Professor für Politikwissenschaft an der Freien Universität Berlin, Detlef Lehnert, Jahrgang 1955. Mit Blick auf die Schlappe der SPD im Herbst 2009 stellen sie völlig zu Recht heraus, dass „die allzu rasche Abfolge im Parteivorsitz“ (2004 Franz Müntefering, 2005 Matthias Platzeck, 2006 Kurt Beck, 2008 wieder Franz Müntefering) „innerparteilich kaum orientierungsstiftend und öffentlich nicht mehr vermittelbar“ war. Als besonders gelungen kann der Abschnitt „Aus der Geschichte lernen?“ bezeichnet werden. Peter Brandt und Detlef Lehnert zeigen damit die Bedingungen auf, unter denen die SPD erfolgreich Politik gestalten konnte. Zusammenfassend bleibt festzustellen, dass den beiden renommierten Experten ein außergewöhnliches Buch gelungen ist, das nicht in der Geschichte verharrt, sondern auch Empfehlungen für die Gegenwart vermittelt.
hz