Rechtsamtsleiter in Lippstadt und Stadtdirektor in Bad Berleburg
Der frühere Lippstädter Rechtsamtsleiter und ehemalige Bad Berleburger Stadtdirektor Hans-Ulrich Kuppert ist – wie erst jetzt bekannt wurde – bereits am Montag, 4. Juni, nach längerer Krankheit verstorben. Vielen Lippstädtern ist er noch als Bürgermeisterkandidat der SPD im Kommunalwahlkampf von 1999 in Erinnerung.
Politische Wurzeln
Die Wurzeln von Hans-Ulrich (Uli) Kuppert liegen in einer politischen Familie. Seine Ende Juni 2011 verstorbene Mutter, Elisabeth Kuppert, entstammt der Unternehmerfamilie Falke aus Schmallenberg, gehörte wie ihr Sohn der Sozialdemokratie an und war viele Jahre stellvertretende Landrätin des Kreises Soest. Der Onkel des Verstorbenen, Albert Falke (1922-2010), war als CDU-Mitglied sowohl in der Kommunalpolitik als auch im Landtag tätig. Der am 21. Juni 1945 in Marburg geborene und ab 1954 in Lippstadt aufgewachsene spätere Jurist absolvierte an der Lippe sein Abitur, wo seine Eltern Georg Kuppert (Ostendorfgymnasium) und Elisabeth Kuppert (Wilhelmschule) viele Jahre als Pädagogen wirkten.
Hobby-Musiker
Der Hobby-Musiker (Konzert-Querflöte) und einstige Ostendorf-Schüler wurde 1975 zum Leiter des Rechtsamtes der Stadt Lippstadt gewählt, später kam noch das Grundstücksamt hinzu, und wirkte acht Jahre in dem inzwischen leer stehenden Veraltungsgebäude am Ostwall. Am 1. Dezember 1983 übernahm Kuppert das Amt des Stadtdirektors in Bad Berleburg, das er bis zur Abschaffung der Doppelspitze aus ehrenamtlichem Bürgermeister und hauptamtlichem Verwaltungschef am 30. September 1999 ausübte. In seine Amtszeit im Kurort im Kreis Siegen fiel auch der Aufbruch des Gesundheitsstandortes mit dem Wandel von der Wittgensteiner Kuranstalt zur Reha-Klinik.
Soziales Engagement
Nach Lippstadt kam Hans-Ulrich Kuppert im Jahr 1998 zurück, wo er für die SPD als Bewerber für das Bürgermeisteramt und Herausforderer des damaligen Amtsinhabers und vormaligen Verwaltungsleiter in Rietberg, Wolfgang Schwade (CDU), aufgeboten wurde. Im Duell der Verwaltungsjuristen unterlag der Bad Berleburger Stadtdirektor am 12. September 1999 dem früheren Rietberger Stadtdirektor. Nach der Kommunalwahl 1999 zog es den Sozialdemokraten wieder in seine Wittgensteiner Wahlheimat, wo er sich fortan für soziale Zwecke engagierte. So war er bis 2008 Vorsitzender des Kreisverbandes im Deutschen Jugendherbergswerk Siegen-Wittgenstein und Vorsitzender des DRK-Ortsvereins Bad Berleburg. Das Amt beim DRK gab er am 1. Februar 2011 aus gesundheitlichen Gründen auf. Von seiner da schon bestehenden Krankheit erholte er sich nicht mehr und verstarb am 4. Juni. Am 21. Juni wäre Uli Kuppert 67 Jahre alt geworden.