Drücken Sie „Enter“, um den Inhalte zu überspringen

Wirksamer Lärmschutz tut not

Eine Initiative von Josef Niehaus

„Es sind immer mehr Menschen, die sich schon seit langem einen wirksamen Lärmschutz entlang der Bundesbahnlinie wünschen.“ Dies berichtete Josef Niehaus, sachkundiger Bürger der SPD im städtischen Bau-, Umwelt- und Verkehrsausschuss, bei der sozialdemokratischen Quartierbegegnung im Südwesten nach seinen Gesprächen mit den im dichtbesiedeltesten Lippstädter Viertel vom ansteigenden Zugaufkommen betroffenen Bürgerinnen und Bürgern.

Wirksamer Lärmschutz tut not:Dies forderte Josef Niehaus (links) bei der Quartierbegegnung der SPD im Lippstädter Südwesten.

Ohrenbetäubend

Für die durch das Getöse genervten Bürgerinnen und Bürger seien es insbesondere die Güterzüge, die nach ihrer Wahrnehmung in den letzten Jahren auf der Strecke zwischen dem Ruhrgebiet und Kassel erheblich zugenommen hätten. Dass die Bahngeräusche zudem auch ihre Häuser entwerteten, rufe, so Niehaus, weitere Besorgnisse hervor. Laut einer Studie des Bayerischen Landesamtes für Umweltschutz führe nach einer Veröffentlichung der renommierten Publikation „Die Zeit“ aus dem Frühjahr jedes Dezibel über 50 zu einer Preisminderung von 1.5 Prozent. „Nicht wenige Beobachter der Verkehrsentwicklung in Deutschland sehen im Bahnlärm bereits einen neuen Großkonflikt“, bemerkte der Kommunalpolitiker beim SPD-Ortstermin am Tonhüttenweg, wo sich die eingefundenen Teilnehmer der Quartierbegegnung vom Gedröhne der Bahn einen direkten Eindruck verschaffen konnten. Während die Personenzüge noch recht passabel über die Schiene liefen, waren die Geräusche bei den aus Richtung Soest in den Lippstädter Bahnhof einrollenden Güterzügen für die meisten Anwesenden nahezu ohrenbetäubend.

Kontroverse

Nach Einschätzung von Niehaus werde sich die Kontroverse für einen durchgreifenden Lärmschutz in den kommenden Jahren noch zuspitzen, weil immer mehr Waren zu transportieren seien. Bis 2025 werde der Güterverkehr nach offiziellen Prognosen um 71 Prozent steigen. Infolge überfüllter Straßen und weil Züge umweltfreundlicher sind als die Brummis auf den Autobahnen, werde zwangsläufig ein großer Anteil der zusätzlichen Beförderungen die Schiene passieren. Niehaus will im zuständigen städtischen Fachausschuss erfahren, welche konkreten und belastbaren Daten über den durch Lippstadt fahrenden Güterverkehr und die dadurch verursachte Lärmbelastung vorliegen. Ebenso sollte darüber informiert werden, welche Möglichkeiten die Verwaltung sieht, den Lärm durch den gegenwärtigen und zukünftigen Güterverkehr zu minimieren. Von Belang dürfte auch sein, wie in Kooperation mit den anderen – an der Bahnstrecke Hamm-Kassel liegenenden Städte und Gemeinden – auf die Verkehrspolitik und die Bahn eingewirkt werden könne.

Letzte Aktualisierungen: