Ein Besuch im Carekauf mit Bildern von Marco Zaremba
Über einen bestens aufgestellten und von seiner Kundschaft gut angenommenen Supermarkt konnten sich die Kernstadt-Sozialdemokraten vor Ort überzeugen, als sie sich jetzt zum einjährigen Bestehen des Carekauf-Lebensmittelmarktes mit den Verantwortlichen dieses Nahversorgers von der INI trafen. Was alles auf den 550 Quartratmetern Ladenfläche mit über 8.500 Artikeln für die Konsumenten vorgehalten wird, erfuhren die Gäste aus der SPD bei ihrem Rundgang durch das Geschäft am Triftweg.
Ausbildender kommt im August
Zur Eröffnung war vor Jahresfrist der Carekauf, dessen Lieferpartner die Rewe in Dortmund ist, mit insgesamt neun Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an den Start gegangen, wovon sechs Menschen mit einer Behinderung waren. Unterdessen konnte ein siebter Arbeitsplatz für diese auf dem Arbeitsmarkt oftmals nur schwer vermittelbaren Beschäftigungssuchenden geschaffen werden. „Im August wird als Achter noch ein Auszubildender hinzukommen“, kündigte Eva Kemper, Carekauf-Abteilungsleiterin, an. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, durchweg mit unbefristeten Arbeitsverträgen angestellt, verrichten sämtliche anfallenden Arbeiten (Produkte einräumen, kassieren, Waren bestellen und die Reinigung der Geschäftsflächen) und werden nach ihren Möglichkeiten passend eingesetzt.
Auszeichnung für Barrierefreiheit
Dass in dem Integrationsbetrieb nicht nur behinderte Angestellte anzutreffen sind, sondern auch als behindertengerecht gilt, wurde erst im Februar deutlich, als ihm das Signet „NRW ohne Barrieren“ verliehen wurde. „Die Kriterien für diese Auszeichnung waren unter anderem die Schaffung von behindertengerechten Parkplätzen, die Induktionsschleife an der Kasse, die mit Menschen mit Hörschäden zum Einsatz kommt, die breiten Gänge für die Rollstuhlfahrer und unsere hilfsbereiten Angestellten“, teilte INI-Geschäftsführer Andreas Knapp der stattlichen Besuchergruppe aus der SPD mit.
Erzeugnisse vom eigenen Gutshof
Unter den Erzeugnissen, die verstärkt im Frischbereich angeboten werden, befinden sich, so INI-Geschäftsführer Reinhard Venjakob, auch etliche aus der Produktion auf dem eigenen Gutshof der INI in Warstein, wie kleine Blumensträuße, Salate, Tomaten und Eier von freilaufenden Hühnern. Durch die Aufnahme von Kaltgetränken in Pfandflaschen in die ohnehin breit gefächerte Angebotspalette habe man bis zu Frühjahr zusätzliche Käuferschichten gewinnen können. An manchen Tagen zähle man bis zu 500 Kunden. „Für unsere Abnehmer, die ihre Waren selber nur schwer in die eigene Wohnung transportieren können, haben wir einen Lieferservice eingerichtet, der am Mittwoch- und Donnerstagnachmittag in Anspruch genommen werden kann“, fügte Eva Kemper hinzu. Bei einem Verkaufswert von über 50.00 Euro kommt dieser Kundendienst sogar ohne jegliche Gebühr ins Haus.
Hohes und vorbildliches Engagement
„Was wir am Triftweg erlebt haben, ist ein hohes und vorbildliches Engagement, das die breite Unterstützung der Kommunalpolitik verdient“, bewertete SPD-Ortsvereinschef Hans Zaremba die von der INI entwickelte und umgesetzte Idee von sozialer Arbeit und Dienstleistungen für Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt seien, am Leben in ihrem Stadtteil teilzuhaben. Als störend bezeichnete er die gegenwärtigen Überlegungen, am Waldschlößchen einen Mammutmarkt mit bislang noch nicht bekannten Ausmaßen zu schaffen. „Eine solche Ansiedlung wird nicht nur negativ für den Carekauf sein, sondern die gesamte benachbarte Supermarkt-Landschaft beunruhigen“, unterstrich der Sozialdemokrat seine Skepsis. Für den Ratsherrn Udo Strathaus steht fest, dass der Norden von Lippstadt mit Möglichkeiten zum Einkaufen reichlich versorgt ist. „Die Dichte der Supermärkte in diesem Viertel ist schon auffallend und an kaum einer anderen Stelle im Stadtgebiet in einer ähnlichen Form gegeben.“
Gefahr für die Beckumer Straße
Zudem habe sich die Position der SPD gegenüber den von ihr zur Jahreswende 2008/09 formulierten Feststellungen nicht geändert, wo es gelungen sei, einen zusätzlichen Markt auf dem ehemaligen Schlachthofgelände zu verhindern. Der ehemalige SPD-Fraktionsvorsitzende Karl-Heinz Brülle sieht in einem Vollsortimenter auf dem Waldschlößchen gar die Gefahr, dass dadurch die gesamte Beckumer Straße mit ihren vielen kleinen und zum Teil noch Inhabergeführten Geschäften veröde. „Von dem zusätzlichen Verkehrsaufkommen auf der Barbarossastraße und den erheblichen Belastungen für die Wohnbevölkerung ganz zu schweigen.“