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Sparkasse gut aufgestellt

Wirtschaftspolitischer Meinungsaustausch

Dass die Sparkasse Lippstadt auch nach der am 1. Januar 2009 wirksam gewordenen Fusion von Stadtsparkasse Lippstadt und Sparkasse Warstein-Rüthen gut aufgestellt ist, erfuhr die Europaabgeordnete Birgit Sippel, als sie jetzt vom Vorstandsvorsitzenden des in der Spielplatzstraße ansässigen Geldinstituts, Jürgen Riepe, zu einem wirtschaftspolitischen Meinungsaustausch empfangen wurde. Begleitet wurde die in Arnsberg-Neheim beheimatete Parlamentarierin bei ihrem Besuch von den drei Sozialdemokraten im Verwaltungsrat der Sparkasse Lippstadt, die Landtagsabgeordnete und Vorsitzende der Sparkassenzweckverbandes, Marlies Stotz, dem Verwaltungsratvorsitzenden der Sparkasse und Chef der SPD-Ratsfraktion, Hans-Joachim Kayser, sowie den Lippstädter Ratsherrn Hans Zaremba.

Positive Grundstimmung.Zum wirtschaftspolitischen Meinungsaustausch trafen sich in der Lippstädter Sparkasse von links nach rechts die Sozialdemokraten Hans-Joachim Kayser, Birgit Sippel, Hans Zaremba und Marlies Stotz mit dem Vorsitzenden des Sparkassenvorstandes, Jürgen Riepe.

Basel III

„Unser Geschäftsmodell zeigt, dass wir eng mit unseren Kundinnen und Kunden verbunden sind und uns für die nachhaltige Entwicklung der Wirtschaft, der Lebensqualität und der Zukunftsfähigkeit unserer Region engagieren“, hob Riepe mit Blick auf im Jahr 2010 ausgegebenen 211 Millionen Euro für Neukredite an Firmenkunden und den Zuwachs von 5,5 Prozent der bilanziellen Kundeneinlagen hervor. Zufrieden zeigte sich der Sparkassenchef auch mit der momentanen Situation der örtlichen Wirtschaft. „Wir erleben derzeit eine äußerst positive Grundstimmung, wozu auch die Ansiedlung der Fachhochschule beigetragen hat.“ Sorge bereite ihm allerdings manche Maßnahme der Bankenregulierung, mit denen auch den lokalen Instituten ein immer größerer Aufwand an Bürokratie abverlangt werde. Als Beispiel nannte er die geplanten Änderungen der Eigenkapitalregelungen, die unter Basel III in Erscheinung getreten seien. In den USA sollen sie nur für die Großbanken gelten, nicht aber für kleine, regionalorientierte Institute, die das alltägliche Kreditgeschäft betreiben. „Der Ansatz, kleine, lediglich regional tätige Institute von Basel III auszunehmen, ist richtig und sollte auch bei uns angewendet werden“, wünschte sich Riepe eine vergleichbare Umsetzung in europäisches Recht.

Drei-Säulen-Modell

Bei dem Treffen in der Sparkasse wurden auch die beabsichtigten Reformen des Einlagenschutzes aufgegriffen. „Zur Sicherung von Sparbüchern und Girokonten brauchen wir in Europa einheitlich geregelte Systeme, die auf die konkreten Bedürfnisse vor Ort eingehen“, unterstrich die Sippel ihre Position. Unterdessen habe sich ihre Fraktion mit der Forderung, „einheitlicher Schutz in Vielfalt“ durchgesetzt. „Die deutschen Sparer können damit wie bisher auf die bewährte Institutssicherung der Sparkassen und Genossenschaftsbanken vertrauen.“ Unstrittig ist für die Europaabgeordnete das „Drei-Säulen-Modells“. „Es gibt keinen Grund, ein erfolgreiches System abzuschaffen, zumal etwa die Institutssicherung aus Kundensicht optimal ist“, meinte Sippel zu der in Brüssel gestellten Frage, ob dieses in Europa einmalige Modell aus Deutschland (Sparkassen, Genossenschaftsinstitut und Privatbanken) noch zeitgemäß sei. „Die strikte Einhaltung der drei Säulen hat den deutschen Bankenmarkt über Jahrzehnte gestützt, was vor allem bei der weltweiten Finanzkrise deutlich geworden ist“ betonte der Verwaltungsratsvorsitzende Kayser.

Landesbank

Als einen folgerichtigen Schritt bezeichnete der Sozialdemokrat die im Herbst 2008 beschlossene Vereinigung der Stadtsparkasse Lippstadt mit der Sparkasse Warstein-Rüthen. „Damit haben wir in der Region eine durchgreifende Stärkung der Sparkasse erreicht.“ Wichtig ist für den ehemaligen Berufsschullehrer auch der Erhalt des am Lippstädter Berufskolleg vermittelten Unterrichts für Auszubildende in Bankenbereich. Während frührer in der Regel zwei Klassen mit je 18 Schülern eingerichtet wurden, habe sich dies derweil auf eine Klasse reduziert. „Dies ist das Ergebnis der zunehmenden Fusionen insbesondere bei den sehr kleinen ländlichen Genossenschaftsbanken“, erklärte Kayser. Zudem sei zu beobachten, dass vor Ort fast nur noch die Sparkassen und die Volksbanken ausbildeten. Auch die angeschlagene Westdeutsche Landesbank war ein Thema des wirtschaftspolitischen Dialoges in der Sparkasse. Verständnis zeigte Sparkassenchef Riepe für die Entscheidung der Landesbank, die im Mai fällige Veröffentlichung des Quartalsbereichtes zurückzuhalten. „Solange, wie eine Reihe wesentlicher Fragen zu dem von der Europäischen Union geforderten Umbau des Instituts noch offen sind, ist dies eine konsequente Folgerung.“ Er hoffe, dass diese leidige und für das Bankengeschäft schädliche Debatte alsbald beendet werde.

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