Integration auf der Süderhöhe eine unerlässliche Aufgabe
Über kurz oder lang werden wir uns auch über die Einführung der Schulsozialarbeit an den Gymnasien zu befassen haben, meinte der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Hans Zaremba nach einer Gesprächsrunde seiner Partei mit dem Leiter der Hans-Christian-Andersen-Schule, Hubertus Heidloff, und der nach Beendigung der Sommerferien dort tätigen Schulsozialarbeiterin von der Arbeiterwohlfahrt (AWO), Fani Demiris. Derzeit wird dieses Angebot der Sozialarbeit im Lippstädter Stadtgebiet an den drei Realschulen, den Hauptschulen, den beiden Förderschulen und mit dem Beginn des neuen Schuljahres auch an allen 13 Grundschulen vorgehalten.
Problemlage
Dass die Problemlage, die zur Einführung der Schulsozialarbeit (wie die zunehmende Komplexität von Erziehung und Bildung) an den Schulen außerhalb der Gymnasien geführt habe, auch vor den Oberschulen nicht Halt mache, wurde von allen Teilnehmern (unter denen sich auch die ehemalige Ratsdame und Gymnasiallehrerin Gudrun Beschorner befand) des Zusammentreffens von Schule und Politik in der Hans-Christian-Andersen-Schule geteilt. Was die praktische Erfahrung mit der Schulsozialarbeit betrifft, konnte Ratsherr Karl-Heinz Brülle, selber Pädagoge an der Pestalozzischule, von „einigen beachtlichen Erfolgen“ berichten. Als positiv bezeichnete er, dass das Angebot sehr „niederschwellig und direkt erreichbar“ sei. Die Jugendlichen könnten unmittelbar in der Pause die Schulsozialarbeit aufsuchen. „Die Scheu vor offiziellen Institutionen kann somit umgegangen werden“, betonte der Kommunalpolitiker und Lehrer. Die von seinem Kollegen an der Förderschule im Lippstädter Südwesten beschriebenen Erkenntnisse stimmten auch weitgehend mit den Erwartungen des Rektors der Grundschule in der St.-Hedwig-Straße, Hubertus Heidloff, überein, die er an die jetzt in seiner Einrichtung eingeführte Schulsozialarbeit habe. Ein wesentlicher Aspekt für ihn ist die Entlastung der Lehrer. „Sie können sich somit verstärkter auf den Unterricht konzentrieren und müssen sich nicht mehr so intensiv um die Probleme kümmern, die von den Schülern von zu Hause mitgebracht werden“, meinte der Schulleiter mit Blick auf die „Vermittlungsinstanz“ der Sozialarbeiter.
Integration
Genau darin sieht die von der AWO an die Hans-Christian-Andersen und die Grundschule an der Pappelallee entsandte Fani Demiris, eine junge in Deutschland aufgewachsene Frau mit griechischem Pass, ihre Aufgabe. Sie will die Schüler und auch Eltern in Problemsituationen unterstützen. Eine wesentliche Herausforderung für die Sozialpädagogin ist die zu leistende Integrationsarbeit. Durch ihren familiären Hintergrund, ihre Eltern sind als so genannte Gastarbeiter nach Deutschland gekommen, sind ihr die Rahmenbedingungen dafür bestens bekannt. Mit Unterstützung von Schulleiter Hubertus Heidloff wolle sie über die Bildung von Patenschaften die Eltern stärker in das Schulleben einbeziehen. Bei einem Anteil von 58 Prozent von Migranten und von 54 neuen Wohneinheiten in Schulnähe eine „unerlässliche Aufgabe“, wie dies der SPD-Ratsbewerber Edmund Goldstein formulierte. Das größte Problem vieler Migranten bestehe immer noch in der Sprache. Während die Kinder in der Schule „relativ gut klar kommen“, würde in vielen Familien überwiegend russisch gesprochen. „Für eine nachhaltige Integration in die Gesellschaft ist das Sprechen der Landessprache unabdingbar“, erklärte die Schulsozialarbeiterin mit griechischer Abstammung.