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Von der Jugendarbeit bis zum Bleiberecht

Dialog zwischen Evangelischer Kirche und Sozialdemokratie

Über eine personelle Verstärkung der aufsuchenden Jugendarbeit werden wir wohl noch einmal in den städtischen Gremien zu reden haben. Dieses Fazit zog der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Hans Zaremba nach einem Dialog der Kernstadt-SPD mit der Vorsitzenden des Presbyteriums der Evangelischen Kirche, Pfarrerin Margot Bell, und einigen weiteren Repräsentanten der Pfarrbezirke Südost und Südwest zu Fragen der Sozialstruktur im Lippstädter Süden.

Gruppenbild vor der Johanneskirche.In der Mitte Pfarrerin Margot Bell (sechste von links). An dem Dialog nahmen auch Wolfgang Hellmich (vierter von links), Hans Zaremba (vierter von rechts) und Edmund Goldstein (zweiter von rechts), teil.

Bedarf

Dass durchaus ein zusätzlicher Bedarf für eine Verstärkung der seit zehn Jahren bei der Stadt Lippstadt vorgehaltenen mobilen Jugendarbeit bestehe, wurde bei dem Treffen zwischen der Evangelische Kirche und den Sozialdemokraten verschiedentlich betont. Gerade während der Sommermonate seien zunehmend viele Jugendliche an mehreren Orten im Lippstädter Süden anzutreffen, so eine Teilnehmerin der Gesprächsrunde, für die von der Stadt die Angebote ausgeweitet werden sollten. „Ähnliche Hinweise haben wir auch aus anderen Vierteln in der Kernstadt und den dörflichen Stadtteilen“, berichtete SPD-Ortsvereinsvorsitzender Hans Zaremba. Dies bestärke ihn in der Auffassung, dass die gegenwärtige personelle Ausstattung mit zwei Kräften für diese Aufgabe nicht genüge. Bereits in der letzten Sitzung des städtischen Jugendhilfeausschusses im Juni habe er diesen Aspekt aufgegriffen, „der spätestens bei den Haushaltsberatungen im Januar eingehend zu erörtern ist“.

Mobile Jugendarbeit ausweiten.Darin stimmten die Teilnehmer des Dialoges zwischen der Evangelischen Kirche und SPD überein. Von links nach rechts im Bild Heinfried Heitmann, Bernhard Scholl, Angelika Zaremba, Günter Fahle, Klaus Michael und Michael Althoff.

Zielsetzung

Darüber hinaus informierte die seit 1997 an der Johanneskirche tätige Pfarrerin Margot Bell die Gäste aus der SPD, unter denen sich auch der heimische Bundestagskandidat Wolfgang Hellmich und der örtliche Ratsbewerber Edmund Goldstein eingefunden hatten, über die Struktur und momentanen Probleme der Evangelischen Kirche. Die größte Sorge bereiteten derzeit die rückläufigen Kirchensteuereinnahmen. Sie veranlasse die Kirche zwangsläufig, nach zusätzlichen Einnahmequellen Ausschau zu halten. Bei der Suche nach einem neuen Gemeindekonzept habe man unterdessen ein „wichtiges Etappenziel erreicht“, unterstrich die Seelsorgerin. „Wir wollen weg von der Versorgungskirche und hin zur Beteiligungskirche“, formulierte die Pastorin die Zielsetzung der von ihr vertretenen Gemeinschaft.

Gefahrenpunkt beheben.Die Treppe zur Johanneskirche muss dringend erneuert werden. Die Stolperfalle auf dem Weg zum Gotteshaus in der Bunsenstraße zeigt Eva-Brigitte Fowell dem SPD-Ratsbewerber Edmund Goldstein. Unterdessen ist die Bauverwaltung von den Sozialdemokraten auf dieses Ärgernis hingewiesen worden.

Ansatzpunkt

Besonders am Herzen liegt der engagierten Theologin die Integration der in Lippstadt lebenden Migranten. Für ein kulturelles Miteinander halte sie das Erlernen und fortlaufende Sprechen der deutschen Sprache der nach Lippstadt gekommenen Menschen für unerlässlich. Unterstützung fand sie in dieser Auffassung im SPD-Bundestagskandidaten Wolfgang Hellmich. Der stellvertretende Landesgeschäftsführer, als Mitglied im ständigen Ausschuss für Politische Verantwortung der Evangelischen Kirche von Westfalen selber kirchlich engagiert, sieht in der Schule „den richtigen Ansatzpunkt die Jugendlichen an die für sie neue Lebensform heranzuführen“. Ihm sei aber auch bewusst, dass es dabei durchaus in einigen Familien zu Konflikten kommen könne. „Die gesellschaftlichen Gruppen und auch die Politik sind verpflichtet, rechtzeitig Hilfestellungen anzubieten“, betonte der in Bad Sassendorf beheimatete Politiker.

Schule der richtige Ansatzpunkt.Dies stellte der SPD-Bundestagskandidat Wolfgang Hellmich (zweiter von rechts) zur Integrationspolitik heraus. Mit im Bild von links nach rechts Dietmar Reineke, Hans-Werner Koch, Udo Strathaus, Heinz Gerling und Gudrun Beschorner.

Ermessen

Für wünschenswert hält Margot Bell eine Verbesserung der Bleiberechtsregelungen für Flüchtlinge aus Kriegsgebieten wie den Kosovo. Der potentielle Bundestagsabgeordnete Hellmich stellte dazu heraus, dass die bestehenden gesetzlichen Bestimmungen den Ausländerbehörden bereits jetzt einen erheblichen Ermessensspielraum einräumten. Es verfestige sich jedoch beim ihm der Eindruck, so Hellmich, dass die zuständige Behörde beim Kreis Soest diesen nicht immer nutze. Zudem waren die Kooperation zwischen der Evangelischen und der Katholischen Kirche und das Verhältnis zu den Freikirchen ein weiteres Thema der Zusammenkunft in dem Johanneshaus in der Bunsenstraße.

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