SPD-Europapolitikerin Birgit Sippel besuchte die INI in Lippstadt
Von der abwechselungsreichen Geschichte, der kontinuierlichen Entwicklung und der großen Palette der Angebote der an der Südstraße beheimateten „INI-Familie“ verschaffte sich die SPD-Europakandidatin Birgit Sippel bei ihrem Rundgang durch einige Werkstätten der INI in der Südstraße einen unmittelbaren Eindruck, als sie in Begleitung der Sozialdemokraten aus der Kernstadt mit dem Ortsvereinsvorsitzenden Hans Zaremba dem seit 1983 in der Region tätigen Träger für Jugendhilfe, Bildung und Arbeit ihren ersten Besuch abstattete. Damit knüpfte die in Arnsberg-Neheim beheimatete Sozialdemokratin an die von derzeitigen Abgeordneten im Europaparlament, Helmut Kuhne aus Bad Sassendorf, seit Jahren gepflegten Kontakte zur INI an und versprach ihren Gastgebern, den beiden Repräsentanten der INI, Andreas Knapp und Reinhard Venjakob, „diese verlässliche Zusammenarbeit“ als künftige Parlamentarierin in Brüssel und Straßburg fortsetzen zu wollen.
Fördertöpfe
Bei dem Meinungsaustausch zwischen der Politikerin und den INI-Geschäftsführern wurden unter anderem auch die Finanzierung von Maßnahmen aus den europäischen Fördertöpfen und die verbundene komplizierte Abwicklung beleuchtet. Andreas Knapp erklärte, dass manche Angebote der Europäischen Union durchaus attraktiv seien, sich aber in ihrer Abwicklung als äußerst aufwendig darstellten. Gemeinsam mit anderen Trägern – wie die Sen in Soest, das Berufsbildungswerk und das Kolpingwerk – habe man inzwischen Trägerverbünde gebildet, um die europäischen Angeboten in Anspruch nehmen zu können. „Dies hat sich bewährt“, unterstrich Reinhard Venjakob. „Ebenso die gute und offene Zusammenarbeit mit der Industrie- und Handelskammer sowie der Kreishandwerkerschaft.“ Darüber hinaus sei es für die INI von Vorteil, Mitglied im Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband zu sein. Von Birgit Sippel wurden zudem Fragen zur aktuellen Entwicklung am Arbeitsmarkt, die Notwendigkeit von verschiedenen Maßnahmen zur Verhinderung von Arbeitslosigkeit in der gegenwärtigen Krise (Verlängerung des Kurzarbeitergeldes, Qualifizierung und Ausbildung) und deren Finanzierungsmöglichkeiten angesprochen.
Flickschusterei
Ebenso nahmen die Betreuungsangebote für die Nachmittagsgestaltung an den Schulen bei der vom SPD-Ortsvereinsvorsitzenden Zaremba geleiteten Gesprächsrunde in der Cafeteria der INI einen breiten Raum ein. Vom INI-Geschäftsführer Knapp wurde kritisch bemerkt, dass immer noch eine zu große Trennlinie ab dem Mittag bestehe, wenn der eigentliche Schulunterricht beendet sei. Seine Kollege Venjakob fügte hinzu, dass noch kein zusammengewachsenes System entstanden sei, wenn auch das Projekt „13plus“ ein guter Weg sei. Die Qualifizierungsanforderungen in den Betrieben und Verwaltungen würden immer größer. „Der Schritt zu einer richtigen Ganztagsschule muss daher zwingend getan werden“, lautete die Forderung von Knapp. Die SPD-Politikerin Sippel gestand ein, dass in der Vergangenheit in der Bildungspolitik „zu viel an Flickschusterei betrieben wurde“. Was fehle sei ausreichendes Lehrerpersonal für die Arbeit am Nachmittag, wozu so schnell wie möglich die erforderlichen Entscheidungen getroffen werden müssten.