Vormalige SPD-Ratsfrau Berni Alff wird 75
Schlagzeilen waren mit ihr schon sehr früh verbunden. Doch bevor es in den sechziger Jahren politische werden sollten, waren es zuvor Überschriften zu ihrem sportlichen Engagement. Noch unter ihrem Mädchennamen Berni Dickhut wurde sie 1950 und 1951 zweimal deutsche Jugendmeisterin im Einerkajak. Später als Berni Alff galt die öffentliche Aufmerksamkeit ihrer politischen Arbeit. Heute am Dienstag, 21. Oktober, vollendet die ehemalige Stadtvertreterin aus den Reihen der SPD ihr 75. Lebensjahr.
Tochter und Vater
Ein Vierteljahrhundert gehörte die Sozialdemokratin dem Rat der Stadt Lippstadt an. Als Mitglied jener Fraktionsgemeinschaft der SPD, die durch die große Popularität des Bürgermeisters Jakob Koenen im Rathaus von 1964 bis 1969 über die absolutre Mehrheit verfügte, zog Berni Alff als direkt gewählte Ratsfrau zum ersten Mal in die Lippstädter Stadtvertretung ein. Zu jener Zeit war auch noch ihr Vater Heinrich Dickhut als Mitglied der SPD-Fraktion mit einem Direktmandat in der Ratsversammlung. Ein bislang einmalige Begebenheit in der Geschichte der Lippstädter Sozialdemokratie.
Soziale Belange
Berni Alff fühlte sich bis zu ihrem Ausscheiden aus dem Stadtrat im Jahr 1989 insbesondere dem Lippstädter Südwesten verbunden, wo sie auch heute noch lebt. Durch ihre berufliche Tätigkeit bei der damaligen Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr (ÖTV) „waren es die sozialen Belange, denen sie sich während ihrer Tätigkeit im Stadtparlament besonders verpflichtet fühlte“, wie der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Hans Zaremba das 25jährige Wirken von Berni Alff als Ratsfrau charakterisiert.
Kultur und Schule
Über ihr Interesse für das Soziale hinaus lag ihr besonders die städtische Kulturpolitik am Herzen. Dadurch habe sie sich bleibende Verdienste erworben. Als Vorsitzende des zuständigen Fachausschusses war es ihr wichtig, dass Kulturpolitik in Lippstadt nicht nur für Bildungsbürger betrieben wurde. Es ist überhaupt die Kultur, die im Leben von Berni Alff eine große Bedeutung hat. Aus ihrer Verbundenheit zur Musik des Jazz entwickelte sich die Mitgliedschaft im Lippstädter Jazzclub, dessen Kassiererin sie fast zwei Jahrzehnte war. Auch die Malerei gehört zu ihren Interessen, einige Bilder mit Motiven ihrer Heimatstadt gehören zu der persönlichen Sammlung der Jubilarin. Darüber hinaus war sie auch stellvertretende Vorsitzende des städtischen Schulausschusses.
Streitbare Sozialdemokratin
„Auch in unserer Partei hat sie viel bewirkt“, unterstreicht Hans Zaremba das besondere Anliegen der streitbaren Sozialdemokratin beim Aufbau der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF) in Lippstadt, den sie massiv mit ihrer damaligen und 1983 verstorbenen Ratskollegin Elisabeth Langner vorangetrieben habe. Zudem war sie viele Jahre Finanzchefin der SPD-Ratsfraktion und auch einige Jahre Mitglied im Vorstand der Kernstadt-Sozialdemokraten.